Anhaltende Knieprobleme
Karriereende mit 22 Jahren: Sebastian Niedermayer löst Vertrag mit Wacker auf und macht Schluss mit Fußball

25.09.2024 | Stand 26.09.2024, 9:27 Uhr |

Sebastian Niedermayer hat seinen Vertrag mit Burghausen aufgelöst. − Foto: mb-presse

Traurige Nachricht für Sebastian Niedermayer: Der SV Wacker Burghausen und der Flügelspieler haben den gemeinsamen Vertrag im Einvernehmen aufgelöst, wie der Regionalligist mitteilt. Der frühere Deggendorfer muss mit gerade einmal 22 Jahren seine Karriere und den damit verbundenen Profi-Traum aufgeben. Grund sind anhaltende Knieprobleme nach einem Knorpelschaden.

Diesen zog sich Niedermayer, der aus Schwarzbach (Landkreis Straubing-Bogen) stammt, in seinem ersten und einzigen Regionalligaspiel für Burghausen im Sommer 2023 zu. Im Heimmatch gegen die Bayern-Amateure verletzte sich der Offensivspieler kurz vor Schluss am Knie, eine Beschädigung am Knorpel wurde diagnostiziert. Zwei Operationen und zahlreiche Rehamaßnahmen brachten allerdings keine Besserung, 14 Monate später zieht Niedermayer nun zermürbt einen Schlussstrich. „Basti ist auf uns zugekommen und hat nach dieser langen Leidenszeit um eine Auflösung seines Spielervertrags gebeten, weil er schweren Herzens mit Fußball aufhören muss und sich ab sofort auf seine berufliche Zukunft konzentrieren möchte“, sagt Andreas Huber, Geschäftsführer der Wacker Burghausen Fußball GmbH.

Er war auf dem Weg zum Profi



„Ich habe alles versucht, neben den Operationen sämtliche zusätzliche Behandlungen gemacht“, erzählt Niedermayer. „Aber an Fußballspielen ist aktuell leider nicht zu denken.“ Das Knie macht immer wieder Probleme, schwillt an und schmerzt bei Belastung dauerhaft. „Ich habe so viel investiert, um auf den Platz zurückzukehren. Aber es ist leider nicht besser geworden. Jetzt habe ich einfach keinen Sinn mehr gesehen“, sagt Niedermayer, der nach langer Leidenszeit schweren Herzens einen Schlussstich unter das Kapitel höherklassiger Fußball zieht.

Niedermayer wurde bei der Spvgg GW Deggendorf ausgebildet, wechselte dann in der U17 zu Jahn Regensburg. In der U19 kehrte er zur Spvgg GW zurück, nach einem kurzen Gastspiel bei Landesligist Freising spielte er für Deggendorf in der Bezirksliga und schaffte von dort den Sprung nach Vilzing. Mit extrem starken Leistungen in seiner ersten Regionalliga-Saison (sechs Tore und zwei Assists bei 36 Einsätzen) sorgte das Toptalent für Furore und weckte das Interesse mehrerer Vereine. Niedermayer entschied sich dann für einen Wechsel nach Burghausen, bei Wacker wollte er seinem Traum vom Profifußball einen Schritt näher kommen. Doch das Verletzungspech bremste ihn brutal aus.

Berufliche Zukunft im Fokus



„Es ist wirklich schade und tut weh. Aber leider ist das so im Fußball“, sagt Niedermayer, der sich nun auf seine berufliche Karriere konzentrieren will. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitet er aktuell als Marketing Manager bei einem Logistik-Unternehmen in Regensburg. Ob er sich vorstellen kann, später wieder auf niederklassigerem Niveau Fußball zu spielen? „Ich hoffe, dass es irgendwann wieder möglich ist. Aber aktuell kann ich das leider noch nicht sagen.“

Zunächst wird man Sebastian Niedermayer nicht mehr auf dem Platz sehen. Beim Heimspiel gegen Türkgücü München (Sonntag, 06. Oktober 2024 um 14 Uhr) wird er in der Wacker-Arena offiziell auf dem Rasen verabschiedet, informiert der SVW. „Ihm gebührt größter Respekt, weil er in den vergangenen 14 Monaten trotz vieler Rückschläge immer an eine Rückkehr auf den Platz geglaubt und dafür auch sehr viel investiert hat“, sagt Wacker-Geschäftsführer Huber. „Auch der gesamte Verein stand hinter ihm und wir haben ihm immer jede Unterstützung und Hilfe geboten. Dass das Kapitel Burghausen nun auf diese Weise endet, stimmt natürlich vor allem Basti aber auch uns traurig. Ich spreche für den gesamten Verein, wenn ich mich bei ihm hiermit für seinen Einsatz und die gemeinsame Zeit beim SV Wacker Burghausen recht herzlich bedanken möchte. Basti ist in Burghausen auch in Zukunft immer gerne gesehen und wir wünschen ihm alles erdenklich Gute für seine persönliche und berufliche Zukunft!“

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