Coach von Spielern beeindruckt
Nach langer Fahrt und wenig Schlaf: Burghauser Trainer Berg bittet sein Team zum Vormittagstraining

29.07.2024 |
Michael Buchholz

Das erste Liga-Tor der Saison 2024/25 des SV Wacker erzielte Felix Bachschmid (links). − Foto: mb.presse/Archiv

„Riesenrespekt vor meiner Mannschaft. Die Anreise war Wahnsinn, umso beeindruckender war der Auftritt der Jungs. Unglaublich, wie sie das gemanagt haben“, freut sich Robert Berg, Trainer des SV Wacker Burghausen, nach dem freitäglichen Höllenritt zum SV Viktoria Aschaffenburg und dem souveränen 4:0-Erfolg am 2. Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern.

Acht Stunden saß der Wacker-Tross im Bus, kam erst eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Spielbeginn im Stadion am Schönbusch an und weil Schiedsrichter Johannes Hamper nur mit einer Viertelstunde Verzögerung die Partie anpfeifen wollte, hatte man gerade mal 45 Minuten, um sich umzuziehen und sich die lange Fahrt aus den Beinen zu laufen. Berg: „Wir sind schon frühzeitig losgefahren, weil wir ja die Baustellen und den Verkehr bei Ferienbeginn einkalkuliert haben. Dann sind aber noch zwei Unfälle dazugekommen, so dass wir nicht einmal eine Pause machen konnten und die Mannschaftsaufstellung schon im Bus freigeben mussten.“

Kein Wunder, dass die Salzachstädter zu Beginn Mühe hatten, dem Druck der Viktoria standzuhalten. Die auf einigen Positionen veränderte Mannschaft arbeitete jedoch konzentriert und hatte dann das Glück, dass sie praktisch mit den ersten beiden Gelegenheiten gleich mit 2:0 in Führung ging. In der 13. Minute bediente Kapitän Christoph Schulz mustergültig Felix Bachschmid, der allein vor Max Grün cool blieb und den Ball am Keeper der Hausherren vorbeischob. Nur vier Minuten später köpfte Jasper Maljojoki eine Ecke von Michael John Lema unhaltbar in die Maschen. Fortan war Wacker natürlich im Vorteil und wäre Sebastian Malinowski wenig später ähnlich cool wie Bachschmid geblieben, wäre schon zur Pause die Messe endgültig gelesen gewesen.

„So ein breiter Kader ist Fluch und Segen“



So aber machten die Aschaffenburger nach dem Seitenwechsel noch mal Druck, aber auch in dieser Phase verteidigten die Gäste mit Leidenschaft und Konsequenz. „Aschaffenburg hat wirklich keine schlechte Mannschaft. Das war auch eine gute Leistung der Viktoria, die bei Standards immer gefährlich ist und viel Wucht auf den Platz bringt. Aber man hat schon gesehen, dass Aschaffenburg im letzten Drittel ein wenig die Durchschlagskraft gefehlt hat“, so Berg, dessen Schützlinge in der 78. Minute endgültig auf die Siegerstraße einbogen: Grün lenkte einen Freistoß von Lema an die Latte, Vojtech Mares eroberte das Leder und sein eingewechselter tschechischer Landsmann Daniel Bares bugsierte es aus wenigen Metern über die Linie. „Christopher Bibaku hat sich zuvor aufgerieben, dann haben wir mit Bares einen frischen Mann gebracht, der das eiskalt ausgenützt hat“, erklärt Berg, der mit Moritz Sommerauer und Alexis Fambo zwei Akteure in die Startelf stellte, die beim 0:1 zum Auftakt gegen den FC Bayern München II gar nicht zum Zug gekommen sind. „Sie haben es sehr gut gemacht. Das ist natürlich Fluch und Segen, wenn man einen so breiten Kader hat. Aber so ist es mir eindeutig lieber.“

Den Schlusspunkt setzte Lema in der 87. Minute mit einem an Bares verschuldeten Foulelfmeter, den er sicher verwandelte. Danach saßen die Burghauser noch einmal sechs Stunden im Bus, ehe bereits am Samstagvormittag schon wieder das Regenerationstraining auf dem Programm stand. Berg: „Wir hatten alle nur vier Stunden Schlaf, aber das geht nach so einem Sieg doch besser und so konnten die Jungs dann auch mal eineinhalb Tage frei machen. “