Auf der Suche nach Erklärungen
Nach dem desolaten Auftritt gegen Augsburg: Was nun, DJK Vilzing?

20.11.2024 | Stand 20.11.2024, 8:39 Uhr |
Thomas Mühlbauer

Das 0:4 gegen Augsburg markiert einen Tiefpunkt. Foto: Simon Tschannerl

Seit vergangenem Samstagnachmittag darf man sich getrost die Frage stellen: Was nun, DJK Vilzing? Denn eines ist klar: Nach diesem blamablen 0:4 (0:2)-Auftritt vor heimischem Publikum gegen den TSV Schwaben Augsburg kann der Fußball-Regionalligist nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Es mutete fast an, als hätten Paul Grauschopf & Co. nun das Fußballspielen komplett verlernt. Und es drängt sich durch Außenstehende die Frage auf: Bräuchte es nicht gerade jetzt, nach so einem Spiel und so einem lustlosen Auftritt einer Mannschaft eine Kurskorrektur? Trainer Josef Eibl kritisierte vor der BFV-Kamera nach Spielschluss seine Mannschaft öffentlich.

Wie begossene Pudel



Grauschopf, Zitzelsberger & Co. schlichen nach den 90 Minuten wie begossene Pudel vom grünen Rasen im Manfred-Zollner-Stadion, und reihum war nur noch Kopfschütteln zu sehen. Denn diese Leistung in einem so wichtigen Spiel markierte einen Tiefpunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte. Und so dürfte es auch nun am scheidenden Sportlichen Leiter Sepp Beller liegen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Nach Spielschluss war es Co-Trainer Matthias Graf vorbehalten, für die desolate Leistung der Bayerwald-Elf die richtigen Worte zu finden. Zunächst einmal musste aber auch Graf – die Arme vor der Brust verschränkt – auf der Auswechselbank Platz nehmen und tief Luft holen – und scheinbar überlegen, wie man so einen Auftritt beschreiben kann. „Das war heute ein verdienter Sieg für Schwaben Augsburg. Die waren uns klar überlegen, mehr gibt es heute auch dazu nicht zu sagen.“

„Nicht aufs Feld gebracht“



Doch nachgehakt: Welche Worte kann man als Verantwortlicher für die Mannschaft finden, nach so einem Auftritt über 90 Minuten, in der die Mannschaft alles vermissen ließ, was sie einst so auszeichnete, was für den Kampf um den Klassenerhalt unabdingbar ist, wie Einsatz, Leidenschaft und Kampfgeist.
Graf versuchte zumindest, Worte zu finden: „Nach diesen 90 Minuten ist es schwierig, es zu erklären.“

Eine halbwegs nachvollziehbare Erklärung dafür lieferte der Co-Trainer dann aber doch ab: „Es ist einfach zurzeit schwer, von außen Einfluss zu nehmen.“
Dass es in der Halbzeitpause eine deutliche Ansprache an die Mannschaft gegeben haben dürfte, wollte Graf gar nicht von der Hand weisen: „Wir haben uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen. Wir haben gewusst, wenn wir ein Tor schießen, dann wird es eine enge Kiste. Wir haben es aber leider nicht aufs Feld gebracht.“

Knallharte Analyse



Und während die Zuschauer teilweise schon resignierten, nachdem sie ansehen mussten, wie einfach es war, die Tore drei und vier gegen die DJK Vilzing zu erzielen, sieht es Graf naturgemäß etwas anders: „Resignation hin oder her: Fakt ist, wir haben ein ganz wichtiges Spiel verloren – und zwar deutlich verloren. Da heißt es, sich erst einmal zu schütteln.“ Der Trainer gab noch einen weiteren Einblick in die Trainingswoche, als er mitteilte, dass man nun das Spiel knallhart analysieren müsse, um dann den Fokus auf die Partie beim Tabellenachten Wacker Burghausen zu legen (Samstag, 14 Uhr). In den letzten Wochen vor der Winterpause heißt es so für Vilzing – derzeit mit 17 Zählern auf dem Relegationsplatz 18 − irgendwie noch so viele Punkte wie möglich zu holen.