1:1 im Regionalliga-Heimspiel
Heimmacht Hankofen: Dorfbuam ärgern Meister Würzburg – Kickers-Fans sorgen nach Abpfiff für Ärger und Polizeieinsatz

03.10.2024 | Stand 04.10.2024, 16:17 Uhr |
Michael Seidl

Hankofen durfte gegen Würzburg einen Punkt bejubeln. − Foto: Paul Hofer

Nach dem Coup gegen den FC Bayern II (2:0) hat die Spvgg Hankofen auch gegen den amtierenden Regionalliga-Meister Würzburger Kickers für eine Überraschung gesorgt. Vor 850 Zuschauern holten die Dorfbaum am Feiertag auf eigenem Platz ein verdientes 1:1. Das Remis ärgerte die in letzter Zeit aufgrund schlechter Ergebnisse ihres Teams ohnehin frustrierten Kicker-Fans offenbar so sehrt, dass sie vor dem Sportgelände randalierten – die Polizei musste einreifen.

Ohne jeglichen Anlauf startete die Begegnung: Nach weniger als einer Minute marschierte Brian Wagner die Linie entlang und Startelfdebütant Zizou Agrignan verwandelte das Maierhofer-Bau-Stadion prompt in ein Tollhaus. Mit dem 1:0 im Rücken blieben die Dorfbuam weiter gefährlich nach Kontern und bissig in den Zweikämpfen.

Erst nach 15 Minuten entwickelte sich das erste Powerplay der gastierenden Kickers, die mit Ex-Dorfbua Elija Härtl und dem Wenger Jonas Wieselsberger in der Startelf aufwarteten. Dieses konnte aber keine richtige Durchschlagskraft erzeugen. Hankofen hatte stets das letzte Wort im Zweikampf, eine überragende Moral zeigte in dieser Phase Christoph Laimer, der sich zuletzt oft nur auf der Bank wiederfand.

Doch auch die heimische SpVgg blieb offensiv anwesend: Eine Flanke von Spielertrainer Tobias Beck landete auf der Querlatte. Die beste Chance für die Kickers hatte indes Elias Härtl nach einer Flanke, doch Hankofen transportierte die nicht unverdiente Führung vorwiegend souverän bis zur Pause.

Aus dieser kamen die Gäste vor 845 Zuschauern mit extremem Druck, hohem Pressing aber auch viel Risiko. Doch Hankofen überstand diese Phase bravourös und fing sich dennoch nach einer Stunde den Ausgleich: Die erste richtige Kombination der Partie über Montcheu und Girth bringt das 1:1 für die Kickers. In der Folge war die Partie jedoch äußerst zerfahren, die Offensiven fanden nicht über Ansätze hinaus statt und viele Standards und Nickligkeiten prägten das Bild.

Erst in den letzten Spielminuten entwickelte Vorjahresmeister Würzburg so etwas wie einen Siegeswillen. Zuvor stellte sich die Leistung überschaubar dar und entsprechend ging das Remis im Maierhofer-Bau-Stadion auch in Ordnung.

Nach Abpfiff kam es dann zu unschönen Szenen: Die Ultras der Kickers randalierten vor dem Sportgelände und mussten von der eingesetzten Polizeistaffel eingekesselt und eskortiert werden.

Tobias Beck freute sich in der anschließenden Pressekonferenz über den Punkt: „Wir haben einen optimalen Start erwischt, haben über 90 Minuten leidenschaftlich verteidigt. Der tiefe Platz hat viel Kraft gekostet, entsprechend war vor allem die zweite Hälfte ein absoluter Kraftakt.“ Die Bodenverhältnisse monierte auch Kickers-Coach und Ex-Bundesligaspieler Martin Lanig, wollte dies aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Wir mussten den Schock zu Beginn erstmal schlucken. Den Ausgleich haben wir erzwungen, sind mit dem Punkt aber natürlich nicht zufrieden.“

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