Der Ex-Türkgücü-Mäzen und „Let’s Dance“
Glosse: Wie Hasan Kivran die Puppen tanzen ließ und lässt

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:33 Uhr

Ekaterina Leonova ist einer der Stars der RTL-Tanzsportsendung „Let’s Dance“. Mit ihren Auftritten mit Tanzpartner Timon Krause soll sie ihren Lebensabschnittsgefährten offenbar in Wallung gebracht haben: den ehemaligen Fußball-Funktionär Hasan Kivran. Fotos: Imago Images

Genau vor einem Jahr stellte der damalige Drittligist Türkgücü München den Spielbetrieb ein, weil der umstrittene Vereinspräsident Hasan Kivran den Geldhahn zugedreht hatte. Inzwischen ist es sehr ruhig um den Funktionär und Fußball-Visionär geworden– aber nur fast. Der 56-Jährige steht wegen seiner Partnerin im Scheinwerferlicht. Dazu eine Glosse:

„Jetzt tanzen alle Puppen, macht auf der Bühne Licht, macht Musik, bis der Schuppen wackelt und zusammenbricht!“ Weil wir gerade das Intro der Muppet Show im Ohr haben, kommt uns eine Frage in den Sinn: Was macht eigentlich Hasan Kivran gerade? Sie wissen schon, der deutsch-türkische Geschäftsmann, der über einige Jahre zu den schillerndsten Personen im bayerischen Fußball gehörte. Kivran wollte mit einem weiß-roten Ballett von der Bezirkssportanlage an der Heinrich-Wieland-Straße im Münchner Südosten die begrünten Bühnen dieses Landes erobern und das Publikum, vor allem das mit Migrationshintergrund, verzaubern. Sein Projekt Türkgücü sollte sogar die zweite Macht in der Landeshauptstadt hinter dem elitären rot-weißen Ensemble von der Säbener Straße werden. Die zwischenzeitliche blaue Laientruppe von der Grünwalder sah er mehr als andere nur noch als Komödienstadel an.

Türkgücü stellt Spielbetrieb mitten in der Drittliga-Saison ein

Die Puppen ließ der de facto Alleingesellschafter Kivran bei Türkgücü immer tanzen. Meist hielt er die Beschäftigten des einstigen Drittligisten – von Spielern bis zu den Trainern – mehr für Marionetten, die er beim Durchmarsch von der Landesliga bis in den Profifußball mit dem Trumpschen Slogan „You’re fired“ wie im Fernsehen oder im Kinderspiel lustig austauschte. Und wenn es so gar nicht nach seinem Willen zu gehen schien, kokettierte er lauthals damit, den Vorhang ultraschnell fallenzulassen. Ohne seine Tantiemen brach der wackelnde Türkgücü-Schuppen erwartungsgemäß zusammen. Für die Einstellung des Spielbetriebs mitten in der Drittliga-Saison schrie natürlich niemand „Applaus! Applaus! Applaus!“ – wie Kermit der Frosch bei den Muppets zu jubeln pflegt.

Seit dem großen Knall vor genau einem Jahr ist es ruhig geworden um Kivran. Der 56-Jährige lässt aber – wie die Klatschpresse eifrig analysiert – offenbar weiter die Puppen tanzen, und das aktuell angeblich wieder eher widerwillig. Also genau genommen ist es eine – wobei das natürlich jetzt sprichwörtlich und nicht auf der persönlichen Ebene verstanden werden soll. Denn die Dame, um die es geht, ist ein absoluter Publikumsliebling und umschwärmt, wie es bei Türkgücü bei bestem Willen keiner jemals hätte hinbekommen können. Ekaterina Leonova hat sich in die Herzen der RTL-Gemeinde getanzt, zwischen 2017 und 2019 (an der Seite von Gil Ofarim, Ingolf Lück und Pascal Hens) den „Let’s Dance“-Titel in Serie eingefahren.

Dass „Ekat“, wie die Fans die 35-jährige Grazie rufen, jetzt mit ihrem diesjährigen Tanzpartner, dem Mentalisten Timon Krause (Foto), auf engste Tuchfühlung geht, soll ihrem neuen Lebensabschnittsgefährten angeblich überhaupt nicht gefallen: keinem Geringeren als Hasan Kivran.

Wie es mit dem Ex-Türkgücü-Mäzen und seiner „Puppe aus der Tanzsporttruppe“ im Scheinwerferlicht nun weitergeht, können wir am heutigen Freitagabend verfolgen. RTL überträgt live. Der MSV-Duisburg-Fan Joachim Llambi kommentiert. Bühne frei! Applaus! Applaus! Applaus!