Am Ende wurde es dennoch spannend
Erster Dreierpack der Karriere: Jim-Patrick Müller liefert für Vilzing gegen Türkgücü eine Topleistung

30.07.2024 | Stand 30.07.2024, 16:42 Uhr |
Thomas Mühlbauer

Der gebürtige Münchener im offensiven Mittelfeld Jim-Patrick Müller hatte bereits eine Woche vor seinem 35. Geburtstag einen Grund zum Feiern. Foto: Simon Tschanner

Es war ein wichtiger und zugleich überzeugender Heimsieg der DJK Vilzing. Denn im ersten Heimspiel der Saison vor 774 Zuschauern feierten die Kicker vom Huthgarten in der Regionalliga Bayern einen 3:1 (1:0)-Erfolg gegen die Mannschaft von Türkgücü München.

Damit gaben Grauschopf und Co die rote Laterne ab und springen auf Platz13. Schon nach kurzer Spieldauer übernahmen die Hausherren das Zepter und erspielten sich teils gute Möglichkeiten. Am Ende der 90 Minuten zeigte sich auch DJK Trainer Josef Eibl zufrieden: „Wir haben eine Reaktion gefordert, die Mannschaft hat eindrucksvoll eine Reaktion gezeigt.“ Man sei nach fünf Minuten sehr gut ins Spiel gekommen und habe den Gegner im Griff gehabt, fasste es der Trainer zusammen.

Doch es gab ein Manko: „Wir haben es verpasst, das Tor zu schießen. Die ein oder andere gute Möglichkeit war wieder einmal da, unter anderem der Pfostenschuss von Andreas Jünger.“ Auch für die andere Seite fand Eibl durchaus faire Worte: „Der Gegner hat schon Qualität gehabt, aber wir haben es auch gut verteidigt.“ Gut aus DJK Sicht war, dass Jim-Patrick Müller noch kurz vor der Pause die Führung erzielte. „Das war ein sehr günstiger Zeitpunkt“, so Trainer Eibl.

In der zweiten Hälfte kommen die Gäste zu Chancen



In der zweiten Hälfte erzielte man dann den zweiten und dritten Treffer für die eigentlich komfortable Führung. Doch es das große aber: „Wir holen den Gegner mit dem eigenen individuellen Fehler zurück“, zeigte sich der Trainer verärgert. Für Eibl bestätigte sich auch der Eindruck, dass es gerade in der zweiten Hälfte in einigen Phasen durchaus wild war, was er sich ansehen musste.

Türkgücü kam zu einigen guten Chancen, wieder einmal war es Torhüter Max Putz, der den ein oder anderen sensationellen Reflex auspackte. Das hob auch Eibl lobend hervor: „Wir hatten heute aber auch wieder einen guten Keeper.“

So einfach will er es seinen Schützlingen aber nicht machen, das Ziel eines Regionalligisten müsse sein, bei einer so klaren Führung den Sieg ruhiger einzufahren. Und noch eines fordert der Trainer für die nächsten Spiele ein: eine größere Konsequenz vor dem Tor bei den eigenen Chancen. „Schön ist es nicht, so viele Chancen auszulassen, dass positive ist aber, dass wir uns die Chancen erspielen.“

Hohes Risiko wird belohnt



Im Herbst seiner Karriere setzt Jim-Patrick Müller noch einmal zum Höhenflug an. Mit seinen drei Treffern schoss er die DJK faktisch im Alleingang zum Sieg. Nach Spielschluss sagte er dazu: „Ich hab in einem Pflichtspiel noch nie drei Tore geschossen. Das ist eine absolute Premiere ich bin so glücklich, schön, dass ich noch ein Jahr drangehängt habe.“

Gerade zu seinem zweiten Treffer, der durchaus als Traumtor kategorisiert werden kann, beschreibt er die Situation aus seiner Sicht so: „Das hat sich super angefühlt, es war eine super Flanke von Andreas Jünger, ich dachte mir einfach nur alles oder nichts. Und am Ende wurde ich dafür belohnt.“

Die Schlussphase gefiel auch dem Dreifachtorschützen nicht, jedoch möchte er zu verstehen geben, dass es angesichts der Qualität im Kader von Türkgücü normal ist, Druck aufzubauen. Das einzige, das Müller aber schon kritisiert ist: „Wir dürfen sie halt nicht wieder mit einem eigenen Fehler einladen. Wir haben jetzt sechs Gegentore kassiert, davon sind fünf absolute individuelle Fehler. Das müssen wir abstellen, sonst wird es einfach in der Liga schwer.“

Zum Glück, so der Dreifachtorschütze stand es schon 3:0 und nicht erst 0:0. Am Ende zählen aber für Müller nur die drei Punkte. Auch der Spielmacher wollte es gar nicht von der Hand weisen, dass bei den Schwarz-Gelben vor der Partie schon etwas Druck auf dem Kessel war: „Das ist doch klar, jeder schaut doch auf uns und erwartet uns auch heuer anders. Deswegen tut der Sieg enorm gut.“

Torhüter Max Putz gerät in den Mittelpunkt



Einer, der den Sieg mit festhielt, aber als Spielertyp gar nicht gerne im Mittelpunkt stehen will ist Keeper Max Putz, der nicht seine eigenen herausragenden Paraden herausgestellt haben möchte: „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, wir haben heute alle gut verteidigt, das was wir letzte Woche etwas vermissen haben lassen. Ich denke, das war heute die richtige Reaktion.“ Zu Dreifachtorschütze Jim-Patrick Müller fällt dem Schlussmann eigentlich nur eines ein: „Er ist ein Phänomen, er steht einfach immer richtig, wo der Ball hinkommt, auch wenn er von sich aus immer sagt, dass er nach 60 bis 70 Minuten raus muss, weil er nicht mehr kann. Aber in so einem Spiel wie heute sieht man einfach seine Qualität.“

Zur Schlussphase, in der Türkgücü auf den zweiten Treffer drückte ist Putz froh, dass dieser dann nicht mehr gefallen ist: „Wenn der Treffer fällt, wird es noch einmal eng und eine heiße Schlussphase.“ Doch nun, nachdem man die ersten drei Punkte am Konto hat, heißt es weiter zu punkten für den Klassenerhalt, was Max Putz so zusammenfasst: „Natürlich war nach der Auftaktniederlage die Stimmung etwas getrübt, jetzt aber heißt es weiter punkten für den Klassenerhalt, wo du einfach schlussendlich 40 Punkte dazu brauchst.“

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