Wacker Burghausen in der Durststrecke
„Er wird die Mannschaft auf die nächsten zwei Spiele vorbereiten“: Berg nur noch Coach auf Abruf?

20.11.2024 | Stand 20.11.2024, 12:43 Uhr |

Wacker-Coach Robert Berg: Das Bekenntnis von Geschäftsführer Andreas Huber zum Trainer reicht nicht übers Jahresende hinaus.

Es war einmal ein schwarz-weißer Fußballverein im Aufwind… Doch das ist schon etwas länger her: Wacker Burghausens Fußballmärchen hat in dieser Saison schon den einen oder anderen Dämpfer bekommen. Dabei lag der SVW Ende August nach sieben Spielen doch auf dem ersten Tabellenplatz. Danach kam aber nicht mehr viel: acht Pleiten, drei Unentschieden und nur noch zwei Siege – 9 Zähler von möglichen 39. „Eine direkten Ansatz habe ich nicht, warum es nicht mehr läuft. Sonst hätten wir das schon abgestellt“, sagt Andreas Huber, Leiter der Wacker-Burghausen-Fußball-GmbH. „Aber uns ist die Zielstrebigkeit und Effektivität, die uns zu Saisonbeginn ausgezeichnet hat, abhanden gekommen.“ Was also tun?

Der letzte Sieg der Truppe von Robert Berg liegt schon eineinhalb Monate zurück: Ein 1:0 gab es Anfang Oktober zu Hause gegen Tabellenschlusslicht Türkgücü München. Danach war Wacker noch Dritter. Von da an ging es runter bis auf aktuell Platz 8. „Wir haben vor der Saison als Ziel ausgegeben, dass wir in den Top 5 landen wollen“, sagt Huber. „An dem Ziel sind wir noch dran, auch wenn wir gerade nicht unter den besten fünf Mannschaften sind.“ Aber käme man da wieder rein, läge man im Soll. Doch es ist eine gefährliche Situation: Auf den ersten Abstiegsrelegationsplatz sind es nur sieben Punkte.

Sechs der letzten acht Spiele hat Burghausen verloren, fünf Mal kein eigenes Tor geschossen. Greifen die geschäftsüblichen Mechanismen? Muss Wacker nach dem hervorragenden Saisonstart in der Winterpause darüber nachdenken, auf der Trainerposition etwas zu verändern? „Wir waren bisher sehr ruhig, was das angeht“, sagt Huber etwas geheimnisvoll. „Wir arbeiten mit Robert zusammen, er wird die Mannschaft auf die nächsten beiden Spiele vorbereiten.“ Nur auf die nächsten beiden? „Er wird die Mannschaft auf die nächsten beiden Spiele vorbereiten“, wiederholt Huber.

Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Investor: Zufällig zusammenhängend mit dem Start der Erfolglos-Serie hat der SV Wacker die Ankündigung rausgehauen, dass ein Gesellschafter 24,9 Prozent der Anteile der Fußball-GmbH erworben hat. Verbunden damit die Ansage: Bis 2030 – in diesem Jahr feiert der Verein seinen 100. Geburtstag – wollen die Burghauser wieder hoch in Liga 3. „Einige in unserem Umfeld haben wohl die Jahreszahl vergessen und gemeint, wir müssen unbedingt gleich in dieser Saison aufsteigen“, sagt Huber, der auch betont: „Das heißt nicht, dass wir jetzt drei Jahre lang schlecht spielen wollen, weil wir noch Zeit mit dem Aufstieg haben.“ Man habe schon die Weiterentwicklung der Mannschaft im Blick – und da habe er zuletzt nicht viel gesehen. Hat die Stabilität der Abwehr das Team in den ersten Spielen noch ausgemacht, sei diese zuletzt nicht mehr richtig da gewesen.

Umso wichtiger wären nun zwei Siege zum Jahresabschluss gegen zwei Mannschaften, die hinter Burghausen in der Tabelle stehen: Vilzing und Augsburg II. „Wir arbeiten sehr akribisch, gehen viel in die Analyse. „Arbeiten, kämpfen, keine Fehler machen“, sei die Devise. „Wir wollen uns gebührend von den Fans in die Winterpause verabschieden.“ Ob es der einzige Abschied in nächster Zeit ist?