Die DJK Vilzing hängt in der Fußball-Regionalliga Bayern weiter im unteren Drittel der Tabelle fest. Maßgeblich dafür ist die deutliche und letztlich auch verdiente 0:4-(0:1)-Niederlage, welche die Schwarzgelben am Freitag bei den Würzburger Kickers hinnehmen mussten. Im Duell der beiden letztjährigen Topteams waren bei den Vilzingern leider wieder bekannte Schwächen zu beobachten.
Vor allem beim Abwehrverhalten fiel man in ein Muster zurück, dass mein eigentlich schon überstanden zu haben schien. Die Spieler von Trainer Josef Eibl standen viel zu weit von ihren Gegenspielern weg und machten es den Kickers so viel zu einfach, zu Toren zu kommen. Hinzu kommt die weiter anhaltende Schwäche in der Offensive. Beides zusammen, die löchrige Abwehr und das derzeit nicht gerade blühende Angriffsspiel ergeben für die Schwarzgelben eine gefährliche Mischung.
„25 Minuten lang besser“
Trainer Josef Eibl sagte nach dem Spiel: „Wir haben gewusst, dass wir nicht der Favorit sind und das es dann in Würzburg auch mal schnell gehen kann, das haben wir heute leidvoll erfahren müssen.“ Eibl sah sein Team in den ersten 25 Minuten als die klar bessere Mannschaft, doch es zieht sich dabei wie ein Roter Faden durch die bisherige Saison, dass man aus der optischen Überlegenheit einfach nichts macht.
„Wir hatten das Spiel im Griff, beim Gegner hat man die Verunsicherung ganz klar gemerkt.“ Doch dann zeigten die Kickers den Unterschied, was es eben für die DJK extrem schwer machen dürfte, am Ende den Klassenerhalt zu feiern, wenn man dieses Problem nicht schnellstens in den Griff bekommt. „Die Kickers gehen mit ihrer ersten Torchance in Führung“, blickt Eibl schon fast neidvoll in Richtung des Gegners. Bis zur Pause kam Würzburg dann, wie der A-Lizenzinhaber befand, besser auf, allerdings ohne sich weitere hundertprozentige Chancen herauszuspielen.
Was der Trainer von der zweiten Halbzeit halten soll, da fiel selbst dem Pädagogen die Einschätzung schwer: „Wir haben viel hinterherlaufen müssen, allerdings haben wir auch die Tore viel zu einfach kassiert.“ Und da ist Eibl wieder bei einem Merkmal, was die DJK Vilzing in dieser Saison von vielen anderen Mannschaften unterscheidet, die Effektivität vor dem Tor. „Sie schießen glaube ich in der gesamten Partie fünf Mal auf unser Tor und davon sind vier drin, da sind man einfach die Qualität und das ist der Unterschied zu uns, weil wir unsere Chancen einfach nicht nutzen“, so Eibl. „In den ersten 25 Minuten war es definitiv gut, aber wir müssen hier halt ein Tor schießen, da müssen wir uns an Mannschaften wie Würzburg orientieren, die diese Qualität zeigen.“
Im Vilzinger Kader spielen gerade im Mittelfeld- und Offensivbereich Spieler wie Jim-Patrick Müller, Paul Grauschopf, Andreas Jünger und Tobias Hoch, die zusammen ebenfalls über diese Qualität verfügen würden, nur können sie diese aktuell kaum abrufen. Doch Eibl holt direkt nach dem Würzburg-Spiel den Masterplan für die Trainingswoche schon aus seiner Jackentasche: „Wir müssen schauen, dass wir vorne eines machen – den Ball mal halten, das hat uns in Würzburg definitiv gefehlt.“
Denn, und das sah auch Eibl so, die Bälle gingen viel zu leicht wieder verloren, was definitiv ein Faktor war. „Wir haben die Kugel nach vorne gespielt und sie war direkt wieder weg“, monierte der Chefanweiser nach dem Würzburg-Spiel. Und auch den Faktor „Kopf“, will der Trainer nicht gelten lassen, denn mit neun Punkten steht man immer noch auf einem Nichtabstiegsplatz. Allerdings ist dies, so ehrlich muss man auch am Vilzinger Huthgarten sein, der Tatsache geschuldet, dass die Konkurrenz im Tabellenkeller ebenfalls nicht in Tritt kommt.
Die Bestandsaufnahme klingt dann bei Eibl so: „Es war klar, das haben wir auch vor der Saison gesagt, dass es gegen den Abstieg geht. Es ist nicht so, dass wir komplett chancenlos sind, wir stehen genau da, wo wir uns selbst erwartet haben. Jetzt müssen wir nach vorne blicken uns erwartet mit Bayreuth die nächste schwere Partie.“
Einer, der in Würzburg in der Abwehr immer wieder im Mittelpunkt stand und versuchte, so viele Brandherde wie möglich zu löschen, war Felix Weber, der ebenfalls klare Worte fand nach dem Würzburg-Spiel: „Das ist ein kein gutes Gefühl nach dem Spiel, so eine Niederlage zu kassieren.“ Denn auch Weber meinte, dass man die ersten 20 Minuten bis zum Gegentor gut im Spiel war, wo man selbst ein Tor hätte schießen können, wenn man die Chancen besser ausgespielt hätte.
Am Samstag gegen Bayreuth
Doch dann folgte etwas, was auch der Ex-Profi wohl intern kommunizieren dürfte: „Wir waren nach 25 Minuten immer einen Schritt zu spät dran, egal ob vorne, im Mittelfeld oder in der Abwehr.“ So kam die DJK gar nicht mehr richtig ins Spiel, wie Weber befand. Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte sah der Abwehrspieler ebenfalls als „nicht allzu schlecht“, wobei er gesteht, dass nach dem zweiten Gegentor die Luft etwas raus war.
Auf die Frage, ob sich die Abwehrspieler von ihren Vorderleuten im Stich gelassen gefühlt haben, bei den weiteren Gegentreffern, klingt die Antwort dann sehr diplomatisch: „Wir greifen zu Elft an und verteidigen zu Elft. Es war am heutigen Tage einfach jeder einen Schritt zu spät dran, egal in welchem Mannschaftsteil. Wir sitzen da alle in einem Boot.“ Am Samstag trifft Weber mit Vilzing auf seinen Ex-Klub, die SpVgg Bayreuth. „In erster Linie heißt es weniger Fehlpässe zu machen und die klaren und sicheren Bälle zu spielen, dann kommt der Rest wieder von ganz alleine“, meint Weber.
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