Regionalliga, NLZ, A-Klasse
Drei Trainer-Jobs gleichzeitig – und ein Fulltime-Beruf: Michael Kostner – alles für den Fußball

10.12.2024 | Stand 10.12.2024, 5:00 Uhr |

Bei Michael Kostner dreht sich schon immer 24 Stunden am Tag so gut wie alles um Fußball. − Foto: mb-presse

Termine, Termine, Termine – die Woche pickepackevoll, so dass einfach nichts mehr hinein passt. Dann endlich: Am Freitag, den 13. Dezember, ist Schluss. Ausgerechnet! Oder?

„Nein, nein“, lacht Michael Kostner, er hält nichts von diesem Aberglauben. Für ihn geht aber eine intensive Phase zu Ende, er kann wieder mehr Zeit mit seiner Familie verbringen oder einfach nur auf dem Christkindlmarkt die vorweihnachtliche Atmosphäre genießen. Raus aus der Anspannung, rein in die Entspannung. Den Stresspegel nach unten fahren. Endlich Durchpusten. Bald.

„Mach es“ rät ihm seine Ehefrau



„Eine einmalige Geschichte, die mir unglaublich viel Freude bereitet“, beschreibt Michael Kostner sein Intermezzo als Cheftrainer der Regionalliga-Mannschaft des SV Wacker Burghausen, nachdem sich der Verein vom bisherigen Coach Robert Berg nach neun sieglosen Spielen und dem Abrutschen auf Rang neun und der enttäuschenden 1:3-Heimniederlage gegen die DJK Vilzing getrennt hat. „Mach es“ rät ihm seine Ehefrau nach der Anfrage der Vereinsführung. Sie zeigt Verständnis. So hat sie ihn ja kennen gelernt – bei Michael Kostner dreht sich schon immer 24 Stunden am Tag so gut wie alles um Fußball. Und weil ihm Wacker „am Herzen liegt“ und er dem Verein verbunden ist, hat er „grünes Licht“ gegeben.

Mit Wacker noch bis 13. Dezember im Training



Für ein Spiel. „Da war im Vorfeld der Partie schon große Verunsicherung zu spüren, aber die Mannschaft hat es Gott sei dank und mit dem notwendigen Quäntchen Glück klasse hinbekommen und gewonnen“, freut sich der 55 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber nach dem 3:2-Erfolg beim FC Augsburg II, „über den wirklich gelungenen Abend im Rosenaustadion“. Doch es ist noch nicht vorbei. Bis Mitte des Monats, so ist es vereinbart, wird sein Engagement dauern, immer am Montag, am Mittwoch und am Freitag nach-trainiert. „Wir müssen unbedingt weiter am Ball bleiben, denn die Spielpause ist einfach sehr lang. Zu lang, um nichts zu tun und schon Urlaub zu machen. Ich setze sehr auf technische Dinge und der Spaß soll dabei nicht zu kurz kommen“, schildert Michael Kostner, wo für ihn die Prioritäten liegen und mit welchen Mitteln er versucht, die Spieler bei Laune zu halten. Und schließlich soll der neue Mann, noch gibt es darüber keine Klarheit, einen gut vorbereiteten, ausgelasteten und fitten Kader übernehmen können.

Als wäre Michael Kostner mit dieser Aufgabe nicht schon genug beschäftigt, hat er als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des SVW – am Dienstag und Donnerstag – ebenfalls noch gut zu tun. „Kader–Planungen, Eltern- und Spieler-Gespräche, Hallenturniere, Kreis-Meisterschaften“, beschreibt der 55-Jährige. Er kann hier als früherer Fußball-Profi – Eintracht Frankfurt, Hamburger SV, 1. FC Köln – und nach seinen bisherigen Trainerstationen im höherklassigen Herren- und Jugend-Bereich einen großen Erfahrungsschatz einbringen.

DJK-SV Taubenbach: Ein perfekter Ausgleich



Genauso wie er das als Coach beim DJK-SV Taubenbach tut, der sich bereits in der Winterpause befindet, eine gute Herbstserie gespielt hat und Tabellenzweiter in der A-Klasse Pfarrkirchen ist, knapp vor SSV Wurmannsquick, SG Triftern/Anzenkirchen und DJK-SF Reichenberg. Der FC Amsham liegt mit Abstand vorne.
 „Wenn wir über die Relegation aufsteigen sollten, würden wir das gerne mitnehmen, aber das ist kein Muss. Der Spaß und das Familiäre stehen im Vordergrund Guter Verein, tolle Leute – das möchte ich nicht missen. Ein perfekter Ausgleich für mich“. Denn Michael Kostner hat ja auch noch einen 40-Stunden-Job. Alles unter einen Hut zu bringen – schon ziemlich anspruchsvoll, doch Michael Kostner schafft es.