Nach 0:0 gegen Aschaffenburg
Selbstkritik am Huthgarten: DJK Vilzing ist auf der Suche nach Durchschlagskraft

10.09.2024 | Stand 11.09.2024, 8:48 Uhr |
Thomas Mühlbauer

Bemüht, aber nicht sonderlich effektiv: Vilzings Lukas Dotzler (l.) und Andreas Jünger (r.) Foto: Tschannerl

Die DJK Vilzing bleibt in der Fußball-Regionalliga Bayern auch nach dem achten Spieltag auf einem Nichtabstiegsplatz. So ist bei den Huthgartenkickern weiterhin alles im grünen Bereich, auch wenn sich alle Beteiligten enttäuscht zeigten nach dem 0:0 im Heimspiel vor 741 Zuschauern gegen den SV Viktoria Aschaffenburg.

Eines wird nach einem Viertel der Saison mittlerweile aber sehr deutlich. Die Regionalliga Bayern ist in diesem Jahr klar zweigeteilt. Vorne werden vier Mannschaften die Meisterschaft ausmachen, die restlichen 14 Teams sind wohl alle auf einem Niveau anzusehen, auf dem jeder jeden schlagen kann.

Am Samstag im Heimspiel gegen Aschaffenburg war schnell deutlich, wie sich dieses Spiel entwickeln würde. Denn die Gäste machten von Anfang an wenig Anstalten, sich aktiv am Spielgeschehen zu beteiligen. Überraschend kam das für DJK-Co-Trainer Matthias Graf, der den verhinderten Cheftrainer Josef Eibl vertrat, nicht: „Das war das erwartete Geduldspiel. Wir haben damit gerechnet, dass Aschaffenburg sehr tief stehen wird.“

Der letzte Pass fehlt

Dass sich Vilzing über 90 Minuten gesehen so wenig große Chancen herausspielen konnte, machte Graf daran fest, dass die DJK die Szenen im letzten Angriffsdrittel häufig zu schlampig ausspielte: „Oftmals hat uns im letzten Drittel der letzte Pass gefehlt.“ Vor allem im ersten Durchgang machte Matthias Graf bei seiner Truppe zu wenig Strafraumaktionen aus, um in Führung zu gehen.

Im zweiten Durchgang wurde es etwas besser, als sich die Hausherren zwei, drei Möglichkeiten erspielten. Doch dazu stellte Graf auch klar: „Diese Chancen haben wir am heutigen Tag einfach nicht genutzt, und wenn du aus den wenigen Chancen kein Tor machst, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du am Ende nicht gewinnst.“ Der Eibl-Assistent fügte hinzu, dass die ganze Mannschaft zu wenig präsent war, um sich den Heimdreier zu verdienen.

So bleibt es weiterhin dabei, dass sich die DJK Vilzing in dieser Saison mühsam die Punkte zum anvisierten Klassenerhalt erarbeitet. Aktuell sind es deren neun. Weh tat der DJK auch die Gelb-Rote Karte in der 87. Minute für Benedikt Fischer. Und hier fand Graf sehr deutliche Worte, denn für Fischer war es binnen weniger Tage die zweite Gelb-Rote, die er sich für zwei Fouls binnen weniger Minuten einhandelte. Schon beim Pokalerfolg in Eltersdorf flog er wegen einer ähnlichen Aktion vom Feld.

Graf, angesprochen auf jene Szene: „Er muss da cleverer werden. Er ist ein hochmotivierter Spieler. Aber das darf ihm nicht zweimal hintereinander passieren, bei der gleichen Aktion vom Feld zu fliegen. Das darf ihm als Bene Fischer, der eine riesige Qualität hat, nicht passieren.“

Lukas Dotzler, der eine der wenigen Abschlusschancen hatte, sagte zur Partie: „Ich denke, wir hatten genug Chancen. Eine davon müssen wir machen, es war aber nicht so leicht. Der Platz war auch nicht in dem Zustand, in dem man sich flach Chancen herausspielen konnte. Und mit hohen Bällen war gegen diese Aschaffenburger Türme wenig auszurichten.“ So fasste Dotzler nüchtern zusammen, dass der Punkt am Ende aus seiner Sicht zu wenig war. Dass Aschaffenburg über 90 Minuten so tief verteidigt und eigentlich überhaupt nicht Fußball spielen wollte, war auch für Dotzler eine Überraschung.

Deutliche Ansprache

Simon Sedlaczek, der wieder von Beginn an spielte und auf der Außenbahn agierte, äußerte nach dem Spiel: „Ich würde sagen, unter dem Strich wäre der Sieg nicht verdient gewesen. Wobei: Gegen so einen Gegner muss man eigentlich gewinnen.“ Selbst in Überzahl machte Aschaffenburg keine Anstalten, auf den Siegtreffer zu gehen, wie es Sedlaczek zusammenfasste. Auch der Außenbahnspieler legte den Finger in die Wunde: „In so einem Spiel muss man die wenigen Chancen, die man hat, einfach nutzen.“

Sedlaczek bestätigte nach Schlusspfiff auch den Eindruck, den die Zuschauer hatten, dass die Halbzeitansprache von Matthias Graf deutlich ausgefallen sein dürfte: „Der Trainer hat klar gesagt, dass wir noch einmal eine Schippe drauflegen müssen. Dass das, was wir in der ersten Hälfte gespielt haben, zu wenig war.“

Sedlaczek gab zu, dass es zu wenig war, was die DJK drauflegte, um am Ende der 90 Minuten als Sieger vom Feld zu gehen.

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