Drittliga-Absteiger in Not
Auch Fürstenfeldbruck will Türkgücü nicht: Scheitert Regionalliga-Zulassung am Stadion?

01.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:08 Uhr

Auch in Fürstenfeldbruck bleibt die Tür zu für Türkgücü München. −Foto: dpa

Jetzt drängt die Zeit gewaltig: Weil der Fürstenfeldbrucker Stadtrat am Mittwochabend beschlossen hat, dass Türkgücü München keine Spiele im Stadion des Kreisligisten SC Fürstenfeldbruck austragen darf, droht dem Drittliga-Absteiger ein Horror-Szenario.

Findet der insolvente Klub bis zum kommenden Dienstag kein Ausweichstadion für die Spiele, die nicht im Grünwalder Stadion ausgetragen werden können, erhält er keine Lizenz für die Regionalliga Bayern. Ein Absturz in die Niederungen des Amateurfußballs wäre im schlimmsten Fall die Konsequenz.

Weil sowohl Drittligist TSV 1860 als auch die Zweitvertretung des FC Bayern München Vorrang haben, steht Türkgücü das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Maximal zwölf Saisonspiele dürften dort ausgetragen werden. Für alle anderen Partien muss der Klub dem Verband eine Ausweichspielstätte vorweisen.

Lange schien es dabei auf Fürstenfeldbruck hinauszulaufen, die Gespräche mit dem Klub waren weit fortgeschritten, ein Sicherheitskonzept lag vor. Nun musste nur noch der Stadtrat zustimmen. Doch der lehnte mehrheitlich ab – ohne Angabe von Gründen, was sowohl den SC Fürstenfeldbruck als auch Türkgücü München massiv ärgerte. Von einem „Skandal“ sprach SCF-Präsident Jakob Ettner gegenüber dem Portal „Fußball Vorort“.

Bei Türkgücü hat man die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben. Der letzte Strohhalm heißt Lohhof im Münchner Norden. Das dortige Hans-Beyer-Stadion könnte die Regionalliga-Lizenz retten. „Türkgücü wäre nicht Türkgücü, wenn wir die Zeichen nicht erkannt hätten und Fallschirme eingebaut hätten“, sagte Präsident Taskin Akkay und ergänzte: „Wir sind auf der Zielgeraden. Das waren wir aber in Fürstenfeldbruck auch.“

− aug