Auf äußerst bittere Art und Weise hat der FSV Pfaffenhofen am Sonntag sein Auswärtsspiel beim FC Ehekirchen mit 1:2 (1:1) verloren und es damit verpasst, einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller der Landesliga Südwest zumachen.
„Wir haben zu hundert Prozent unverdient verloren“, haderte FSV-Coach Gerhard Lösch, dessen Elf in dieser Partie vom Pech verfolgt war. Bereits nach wenigen Minuten begann seiner Meinung nach die Pechsträhne für seine Mannschaft. Nach einem Laufduell zwischen FSV-Verteidiger Clemens Kubina und FCE-Angreifer Maximilian Schmidt ging Letzterer zu Boden, Schiedsrichter Julian Perl entschied in der Folge auf Strafstoß – für Lösch total unverständlich. „Das war ein lächerlicher Elfmeter, unser Spieler hat den Ehekirchener nicht erwischt.“ Die Hausherren ließen sich diese Chance nicht nehmen. FCE-Torjäger Christoph Hollinger verwandelte den Strafstoß mit seinem elften Saisontor zum 1:0. Trotz des Stimmungsdämpfers zeigte Pfaffenhofen im Anschluss eine starke Leistung. „Wir haben danach das Heft in die Hand genommen“, sagte Lösch. Verdientermaßen fiel daher auch der Ausgleich für die Gäste. Luka Brudtloff wurde im gegnerischen Sechzehner von den Beinen geholt, den fälligen Strafstoß verwandelte Michael Senger mit seinem achten Saisontor zum 1:1 (33.). Obwohl Pfaffenhofen die ersten 45 Minuten kontrollierte, konnte sich der FSV keine weiteren klaren Chancen erspielen. Lösch war dementsprechend zuversichtlich für die zweite Hälfte.
Sein Team kam auch druckvoll aus der Kabine und hatte gleich eine große Chance auf die Führung. Bastian Fischer wurde in zentraler Position freigespielt, traf aber nur den Pfosten. Der Abpraller landete bei Brudtloff, der den Ball mitnahm, aber laut Lösch im Sechzehner von seinem Gegenspieler gehalten wurde. Die Pfeife des Offiziellen blieb jedoch stumm. „Wenn beim ersten Gegentor ein Elfer gegeben wird, dann muss in dieser Situation fünfmal gepfiffen werden“, ärgerte sich der Trainer. Wenige Minuten später hatte Pfaffenhofen die nächste gute Gelegenheit durch Fischer, der eine präzise Hereingabe aber um Zentimeter neben das Gehäuse von FCE-Keeper Korbinian Neumaier setzte. Aus dem Nichts fiel wenig später auf der Gegenseite das Tor: Bei einem Pressschlag rund 40 Meter vor dem Gästetor zwischen FSV-Spieler Simon Heigl und Gegenspieler Max Seitle setzte sich Letzterer durch. Der Ball segelte nach dem Zweikampf hoch in die Luft und flog in einer perfekten Kurve über Keeper Sebastian Kolbe hinweg zum 2:1 ins Kreuzeck (75.) Lösch fehlten die Worte: „Das war wirklich noch die Kirsche auf der Sahne.“
Pfaffenhofen gab sich aber nicht auf. Ein Schuss von Maurice Untersänger landete im Netz, wurde aber zuvor von Mitspieler Brudtloff, der im Abseits stand, abgefälscht. Ihre einzige richtige Torchance hatten die Ehekirchener in der 81. Minute nach einem Konter. Der folgende Abschluss wurde aber von FSV-Keeper Kolbe entschärft. Die letzte FSV-Chance hatte Untersänger, der nach einem Freistoß aus dem Halbfeld an die Latte köpfte.
„Das war nicht nur kämpferisch eine gute Leistung. Wir haben auf dieser Kuh-Wiese des Gegners einen super Fußball gespielt und hinten fast nichts zugelassen. Letztlich haben wir durch einen unberechtigten Elfmeter und ein weiteres Slapstick-Tor unverdient verloren“, resümierte Lösch. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass sein Team durch äußerst unglückliche Umstände Punkte liegen ließ. „Wir können es einfach nur noch mit Humor nehmen. Es passt zu dieser Spielzeit, ich weiß nicht, was wir verbrochen haben.“ Der FSV fiel damit wieder auf den Abstiegsrelegationsplatz zurück, hat aber ein Spiel weniger als die Kontrahenten im Abstiegskampf.
PK
FSV Pfaffenhofen: Kolbe – Keskin, Kubina, Kuchlbauer, Heigl, Senger, Siebald, Starzer, Brudtloff, Fischer, Untersänger (Binder, Gertsmann)
Tore: 1:0 Hollinger (Elfmeter, 3.), 1:1 Senger (Elfmeter, 33.), 2:1 Seitle (75.). – Schiedsrichter: Julian Perl, SV Pullach. – Zuschauer: 200