Man hatte gedacht, der VfR Neuburg sei, nach fünf Punkten aus drei Spielen, aus dem Gröbsten raus. Doch die 0:2-Heimniederlage gegen den FC Horgau ist ein Rückschlag, der Spuren hinterlässt. Das aktuelle Ziel müsse laut André Blasaditsch sein, am Saisonende nicht direkt abzusteigen. Die Frage ist, was dafür passieren muss.
Bezirksliga Schwaben Nord Beschönigen möchte der Sportliche Leiter nach den Eindrücken aus dem Heimspiel jedenfalls nichts mehr. „Wenn ich auf die Absteiger wetten müsste, würde ich wohl diese beiden Mannschaften nehmen“, sagt Blasaditsch mit ehrlichen Worten. Der FC Horgau, vor dem Spieltag noch Tabellenletzter, sei nämlich alles andere als ein starker Gegner gewesen. Der VfR Neuburg, nach dem Spieltag Tabellenletzter, lieferte aber „fast einen Offenbarungseid“, so Blasaditsch deutlich. Das Heimspiel, das wohl nicht ohne Grund ein Zuschauerminusrekord beim VfR war (nur rund 85 Fußballfans) wurde zum Manifest der Neuburger Krise.
Verunsicherung deutlich zu spüren
Diese äußerte sich zum einen wieder mal in der Offensive. Seit drei Bezirksligaspielen ist der VfR ohne eigenen Treffer. „Wir hatten schon mehr vom Spiel, hätten auf jeden Fall Tore machen können“, sagt Blasaditsch. Insgesamt sei das aber trotzdem alles viel zu wenig gewesen. Zumal sich die Gastgeber auch in der Defensive wieder mehr Fehler erlaubten als bei den torlosen Unentschieden in den vergangenen zwei Spielen. Fabian Tögel traf früh zum 1:0 (3.), Danijel Malinic spät zum 2:0 (90.+4). Mit wenig Aufwand hatten die ebenfalls wenig überzeugenden Gäste dieses Kellerduell für sich entschieden.
„Man spürt die Verunsicherung sogar von außen“, sagt Blasaditsch, was umso seltsamer sei, da der VfR nach den vergangenen drei Partien doch auf dem richtigen Weg zu sein schien. „Wir haben alle geglaubt, dass die Trendwende jetzt da ist“, so der Sportliche Leiter. Jetzt müsse man sich eingestehen, dass das längst nicht so ist. Wie geht es also weiter beim VfR, der in den nächsten Jahren ja eigentlich wieder seine Fühler in Richtung Landesliga ausstrecken wollte und aktuell froh sein kann, wenn er sich nicht mit der Kreisliga befassen muss. „Momentan muss das Ziel wohl sein, am Ende über dem ersten Strich zu stehen“, sagt Blasaditsch, der damit wohlgemerkt den Strich zu den direkten Abstiegsplätzen, also das Erreichen eines Relegationsplatzes meint. „Um da hinten richtig rauszukommen, bräuchtest du ja eine Serie“, weiß der Sportliche Leiter. „Und die sehe ich aktuell bei uns nicht.“
Ein Motivationsschub, aber woher?
Auch deshalb werde man sich im Laufe der kommenden Woche zusammensetzen. „Ich habe die Mannschaft nicht abgeschrieben, sehe sie grundsätzlich nicht so schlecht wie ihre Platzierung“, sagt Blasaditsch – auch mit Blick auf die vergangene Saison, in der ein ganz ähnliches Neuburger Team ja am Ende Tabellensechster geworden war. „Für mich ist das eine Frage des Kopfes, das Selbstvertrauen fehlt“, sagt der Sportliche Leiter. Die Mannschaft brauche einen Motivationsschub. „Fragt sich, woher der jetzt kommen soll“, so Sportlicher Leiter André Blasaditsch.
DK
Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Maximilian Christl, Marcel Mehl, Sebastian Melchior, Sandi Omanovic, Philippe Bauer, Sebastian Habermeyer, Johannes Mamo, Mamadou Diallo, Nikolai Krzyzanowski (46. Efekan Eroglu), Real Morina (46. Jason Kifmann)
Tore: 0:1 Fabian Tögel (3.), 0:2 Danijel Malinic (90.+4)
Schiedsrichterin: Antonia Hönl mit ihren Assistenten Stefan Asam und Johannes Ruh
Zuschauer: 85