Landesligist freut sich auf ein Septett
Topspieler mit Bayern- und Regionalliga-Erfahrung: Mit diesen Zugängen geht der FSV in die neue Saison

03.06.2024 | Stand 03.06.2024, 7:44 Uhr |

Saisonhöhepunkt: Vor beeindruckender Kulisse gewann der FSV das Derby beim TSV Jetzendorf mit 2:1. Bereits das Hinspiel hatten die Pfaffenhofener mit 5:2 für sich entschieden. Foto: Stolle

Einen Spieltag vor Saisonende war es geschafft: Trotz einer 0:2-Niederlage beim VfL Kaufering hatte der FSV Pfaffenhofen in seiner Premieren-Spielzeit in der Landesliga den Klassenerhalt vorzeitig geschafft. So konnte das Team von Trainer Gerhard Lösch auch die abschließende 3:5-Heimniederlage gegen den TSV Schwabmünchen verkraften. Am Ende stand für den FSV mit 44 Punkten (zwölf Siege, acht Remis, 14 Niederlagen) der 13. Platz zu Buche.

„Wir hatten uns in unbekanntes Fahrwasser begeben, die meisten unserer Spieler haben keine Landesliga-Erfahrung, auch die Südwest-Staffel kannten wir kaum, dafür können wir einen grünen Haken setzen“, meinte Lösch. Zwar wurde es am Ende nur der 13. Platz, für Lösch hat die Endplatzierung aber keinen hohen Stellenwert. Besonders im Tabellenmittelfeld sei die Leistungsdichte sehr eng gewesen. So trennen den Tabellen-14. Kaufering und den Sechsten VfB Durach nur vier Punkte. „Wir haben unser Saisonziel, den Klassenerhalt, geschafft. Damit können wir zufrieden sein.“

Zuhause den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt

Lösch hebt die Offensiv-Stärke seiner Mannschaft hervor. Mit 58 Toren hatte Pfaffenhofen eine starke Torausbeute. Dabei hatte der FSV in dieser Saison keinen richtigen Torjäger, stattdessen verteilten sich die Tore auf 16 verschiedene Spieler. Die beiden erfolgreichsten Torschützen waren Maximilian Siebald (zehn Tore) und Bastian Fischer (sieben). „Wir haben gezeigt, dass wir in der Breite sehr gut und homogen aufgestellt waren“, lobt Lösch. Mit ausschlaggebend für den Klassenerhalt war zudem die Heimstärke des Liga-Neulings. Mit durchschnittlich rund 340 Zuschauern pro Partie waren die Heimspiele der Pfaffenhofener die meistbesuchten Spiele der Liga. Dies spiegelt sich auch in der Heimtabelle wider, in der der FSV mit 32 Punkten in 17 Spielen auf einem beeindruckenden vierten Platz landete.

Auswärts sieht Lösch viel Luft nach oben

Verbesserungspotenzial sieht Lösch im Abwehrverhalten seiner Mannschaft. Mit 58 Gegentoren befand sich Pfaffenhofen in dieser Statistik im unteren Mittelfeld der Liga. „In vielen Situationen müssen wir noch härter gegen den Mann spielen, Außerdem müssen wir in der Verteidigung in erster Linie defensiv denken. Wir haben oft zu früh versucht, den ‘goldenen‘ Ball nach vorne zu spielen.“ Nicht zufrieden war Lösch zudem mit vielen Auswärtsauftritten seines Teams. „Wir sind daheim dominant aufgetreten und haben dem Gegner unser Spiel aufgedrückt, das haben wir auswärts nur selten geschafft.“ Lösch denkt darüber nach, in der kommenden Saison bei Auswärtsspielen einen anderen Ansatz zu wählen und eher abwartend zu agieren.

Derby-Siege gegen Jetzendorf als Höhepunkte

Besonders in Erinnerung bleiben den Pfaffenhofenern die beiden Derbysiege gegen Lokalrivale TSV Jetzendorf. Das Hinspiel im heimischen Stadion, als Pfaffenhofen vor rund 1200 Zuschauern mit 5:2 gewann, war ein Fußball-Spektakel. Co-Trainer Fabian Wagner, der damals den verhinderten Coach Lösch an der Bande vertrat, erinnert sich: „Klar, war es etwas Besonderes. Es war ein Derby gegen den Ex-Verein und solch eine tolle Kulisse hat man auch nicht allzu oft. Zudem spielen in Jetzendorf mit Wojciech Fassl und Wlad Beiz zwei meiner besten Freunde. In Verbindung mit dem Pfaffenhofener Volksfest, das zeitgleich stattgefunden hat, war es schon außergewöhnlich.“ Der 2:1-Sieg im Rückspiel in Jetzendorf war nicht nur für das Prestige wichtig: Der FSV hatte seinerzeit einen kleinen Negativlauf und konnte in Jetzendorf den ersten Sieg des Jahres einfahren und einen wichtigen Schritt zum Klassenerhalt machen. Gerne zurück erinnert sich Lösch zudem an den ersten Spieltag, als sein Team Zuhause den späteren Meister SpVgg Unterhaching II mit 3:0 in die Schranken wies. Alle drei Tore erzielte Bastian Fischer.

Zugänge mit Regional- und Bayernliga-Erfahrung

Ein paar personelle Änderungen stehen schon länger fest: Kapitän und Stammtorhüter Maximilian Bleisteiner beendet seine aktive Karriere, wird der Mannschaft aber als Torwarttrainer erhalten bleiben. Auch die Brüder Fabian und Stefan Wagner wurden nach dem letzten Spiel verabschiedet, sie stehen dem Team aber als Backup im Notfall weiter zur Verfügung. Zudem wird Valentin Eichlinger den FSV verlassen, wohin es ihn zieht, ist noch offen. Auf der anderen Seite freut sich Lösch, sieben Zugänge vermelden zu können. Besonders stolz ist der FSV-Coach, dass sich Michael Senger für einen Wechsel nach Pfaffenhofen entschieden. Der 25-Jährige wurde beim FC Ingolstadt 04 ausgebildet und war in der zurückliegenden Saison Kapitän des Bayernligisten TSV Rain. Davor spielte Senger zwei Spielzeiten für den FC Ingolstadt II und sammelte Regionalliga-Erfahrung beim VfR Aalen. „Er war in Rain Kopf der Mannschaft. Es ist ein Glücksfall, dass wir ihn zu uns lotsen konnten“, sagt Lösch. „Senger hat große spielerische Fähigkeiten, ein super Spielverständnis und ist im Mittelfeld variabel einsetzbar.“ Ebenfalls im Mittelfeld beheimatet ist Jonas Redl vom Bayernligisten FC Ismaning. „An ihm waren viele Vereine dran. Es freut mich sehr, dass er sich für uns entschieden hat. Redl war zwar das letzte halbe Jahr verletzt, ist aber jetzt wieder bereit und hat extreme Qualitäten am Ball. Auch er ist variabel einsetzbar“, sagt Lösch. Für die Verteidigung hat der FSV drei Zugänge geholt: Yasin Keskin war zuletzt Stammspieler beim TuS Holzkirchen (Landesliga). „Ihn hatte ich schon länger auf dem Zettel, weil er einen sehr guten linken Fuß hat und extrem giftig ist“, sagt Lösch. Keskin könne als Innenverteidiger oder linker Verteidiger spielen. Innenverteidiger Kris Kuchlbauer (20) vom Landesligisten SpVgg Feldmoching – davor schon für den SV Manching und die DJK Ingolstadt am Ball – überzeugte Lösch im Probetraining: „Er bringt sehr gute Anlagen mit und wird bei uns sicher den nächsten Schritt machen.“ Dazu kommt mit Clemens Kubina vom FC Ismaning ein weiterer Topspieler. „Clempi hat schon rund 300 Bayernliga-Spiele auf dem Buckel. Er ist ein erfahrener, abgezockter sowie extrem fitter Spieler und wird uns mit seiner Ruhe gut tun“, sagt Lösch. Darüber hinaus freut sich Lösch auf Angreifer Roman Gertsmann, der in den vergangenen beiden Spielzeiten für Bayernligist VfR Garching auf Torejagd ging. „Ein erfahrener Spieler, der weiß wo das Tor steht und ein richtiger guter Typ“, sagt der FSV-Coach. Das Septett an Neuzugängen komplettiert Raymond Kreizer, der in der zurückliegenden Saison 14 Tore für den FC Gerolfing in der Kreisliga Donau/Isar schoss. „Auch er hat mich im Probetraining überzeugt. Er ist ein giftiger Spieler, der bei uns für die ein oder andere Überraschung sorgen kann“, sagt Lösch, der zusammenfasst: „Es war viel Arbeit aber ich denke, dass wir zusammen mit unseren Jungs, die schon da sind, einen guten Kader haben, um nächste Saison besser abzuschneiden als heuer.“ Schon am 11. Juni startetder FSV in die Vorbereitung, ehe die Spielzeit am 20. Juli eröffnet wird.

PK