Dreimal schon spielte der SV Manching in der Fußball-Landesliga. Dreimal stand am Ende der Abstieg. Beim vierten Versuch deutet nun alles auf den Ligaverbleib hin. Mit 36 Punkten aus 22 Spielen (zehn Siege, sechs Remis) überwintert das Team um Trainer Serkan Demir (kl. Foto) auf einem vielversprechenden fünften Tabellenplatz. 53 geschossene Tore sind zudem der zweitbeste Wert aller 18 Landesligisten, allerdings hat Manching auch schon 45 Gegentreffer kassiert.
Die bisherige Saison
Nach zwei Drittel der Serie erschien die Manchinger Bilanz noch durchwachsen: Für einen Aufsteiger war sie nicht schlecht, allerdings trauerte die SVM-Elf auch schon dem einen oder anderen Punkt hinterher – nachdem beispielsweise beim 3:3 gegen den TSV Dachau oder dem 3:5 gegen den TSV Jetzendorf dem Gegner in der Schlussphase jeweils noch ein Doppelpack gelungen war. Dann jedoch stellte Trainer Demir von einem 4-2-3-1- auf ein 5-3-2-System um – und fortan lief der Manchinger Express auf Hochtouren. Es folgten sechs Spiele ohne Niederlage (fünf Siege) und das Vorrücken ins erste Tabellendrittel. „In der neuen Formation fühlen wir uns sehr wohl und sind zugleich total variabel“, erläutert der SVM-Coach, der insgesamt von einem „super Jahr“ spricht. „Was die Mannschaft geleistet hat, ist einfach mega. Da kann ich als Trainer nur stolz sein.“
In zentraler Rolle
Meisterschaft und Aufstieg im Sommer sowie zum Jahresende ein beruhigender fünfter Tabellenplatz in der Liga darüber: Bei solchen Erfolgserlebnissen ist es nicht leicht, eine einzelne Person hervorzuheben, „weil das immer eine Teamleistung ist“, wie Demir betont. „Ein Einzelner bringt auf dem Platz alleine auch nichts zustande.“ In den Fokus rücken dann aber meist doch die Torjäger. So wie in diesem Fall Sebastian Graßl. Der 29-Jährige führt mit 18 Treffern sogar die Torjägerliste der Landesliga Südwest an – und zieht deshalb zwangsläufig überregionale Aufmerksamkeit auf sich. „Bastis Trefferquote ist umso überraschender und beeindruckender, da er eigentlich ein typischer ‚Sechser‘ ist, der im Mittelfeld abräumt. Wir haben ihn erst zum Angreifer umfunktioniert“, sagt der SVM-Coach über den langjährigen Regionalliga-Spieler des VfB Eichstätt. Zusammen mit Fabian Neumayer (13) bildet Graßl das gefährlichste Sturmduo der Liga. Mit insgesamt 31 Toren waren die beiden für knapp 60 Prozent aller 53 Manchinger Treffer verantwortlich.
Gut genug für ganz vorne?
Wäre nicht der etwas holprige Saisonstart mit teilweise leichtfertig verschenkten Punkten gewesen, dann hätten die Manchinger durchaus noch näher an die Tabellenspitze heranrücken können. So aber sind die neun Punkte Rückstand auf den Zweitplatzierten FC Gundelfingen und 13 Zähler auf den Ligaprimus TSV Schwabmünchen wohl eine zu große Hypothek für die Restsaison. Als realistisch erscheint also maximal das Erreichen von Rang drei, den der FV Illertissen II (bei einem Spiel mehr) mit vier Punkten Vorsprung auf die Manchinger innehat. Aber selbst davon will Demir nichts wissen. „Unser Ziel war, ist und bleibt der Klassenerhalt“, sagt er gewohnt zurückhaltend. „Alles andere lassen wir auf uns zukommen.“ Für den Status einer echten Spitzen-Mannschaft fehlte dem Regionalliga- und Bayernliga-erfahrenen Kader um Kapitän Daniel Spies (noch) die Konstanz. Peinliche Rückschläge wie die deutliche 2:5-Klatsche gegen den seinerzeit seit 15 Partien sieglosen Tabellenvorletzten SC Olching trüben die Bilanz – wobei es selbst solche Pleiten im Laufe einer langen Saison immer mal wieder geben kann. „Wir haben jedenfalls eine super Chemie und Harmonie innerhalb des Teams. Wir funktionieren im Kollektiv“, stellt Demir klar.
So soll es 2025 weitergehen
Der Trainingsauftakt ist auf Ende Januar terminiert, die Testspielgegner (1. Februar: TSV Rain; 16. Februar beim TSV Gaimersheim; 23. Februar beim FC Schwabing) stehen ebenfalls schon fest. Doch zunächst gönnt sich Demir eine Auszeit. „Wir werden alle ein bisschen Abschalten, aber dann geht es wieder voller Tatendrang weiter“, kündigt der Manchinger Coach an. Mit den beiden Aufsteiger-Duellen gegen den Tabellen-16. TSV Wertingen (7. März) und den 14. SV Cosmos Aystetten (15. März) steht dem SVM dann ein machbarer Auftakt in die Restsaison der Landesliga bevor. Und wer weiß, vielleicht erspielen sich Kapitän Spies und seine Teamkollegen ja eine erneute Erfolgsserie – und es geht in der Tabelle doch noch ein wenig nach oben.
DK