Die Pause war kurz: Erst am 7. Dezember hatten sich die Landesliga-Fußballer des FSV Pfaffenhofen mit einem 5:0-Erfolg gegen Erkheim in die Winterpause verabschiedet. An diesem Montag, also nicht einmal sechs Wochen später, stand für das Team von Trainer Gerhard Lösch bereits der Trainingsauftakt für die Restrunde an.
Die erste Jahreshälfte der zweiten Landesliga-Saison des FSV war geprägt von Höhen und Tiefen. Trotz aller Widrigkeiten raffte sich die Mannschaft gegen Ende des vergangenen Jahres nochmal auf und ging mit einem zufriedenstellenden zehnten Platz in die Winterpause.
Die bisherige Saison
Der Start in die Spielzeit verlief für Pfaffenhofen ordentlich. Zwar konnte der FSV in seinen ersten fünf Spielen nur einen Sieg gegen den FC Ehekirchen einfahren (2:1), blieb bis dahin aber ungeschlagen. Nach und nach häuften sich allerdings die Verletzungen bei der Mannschaft von Lösch. Paolo Cipolla, Jonas Redl, Julian Hippacher, Moritz Köhler und Neuzugang Raymond Kreizer, der noch kein Spiel absolvieren konnte, sind nur ein paar Namen, die auf der langen Ausfallliste der Pfaffenhofener standen. „Die Saison lief leider nicht wie geplant“, resümiert Lösch enttäuscht. Der ursprüngliche 26-Mann-Kader schrumpfte zeitweise auf nur 13 Spieler zusammen. Dieses Personalproblem erschwerte es dem Coach, ein Spielsystem zu etablieren. Gegen Ende es Jahres zeigte sich die 4-2-3-1-Formation des FSV als effektive taktische Ausrichtung. Neben der andauernden Personalsorgen wurden die Kreisstädter auch in anderen Bereichen vom Pech verfolgt. Eine schwache Chancenverwertung, höchst unglückliche Gegentore und vereinzelte individuelle Patzer in Spielen, die von Pfaffenhofen dominiert wurden, führten zu vielen vermeidbaren Punktverlusten. Der Negativ-Lauf gipfelte Anfang Oktober in einer schmerzhaften 0:3-Derby-Niederlage zuhause gegen den Lokalrivalen TSV Jetzendorf. Aber aufgeben gehörte nicht zum Vokabular der Pfaffenhofener. Ende Oktober beendete der FSV durch einen 4:1-Erfolg in Wertingen eine Serie von sechs Spielen ohne Sieg. Woche zu Woche kehrten viele verletzte Spieler zurück und die Form verbesserte sich. Kurz vor der Winterpause fand der FSV in den Rhythmus und distanzierte sich mit drei Siegen in Folge – zum Abschluss stand ein Kantersieg gegen Erkheim – von den Abstiegsrängen.
In zentraler Rolle
Nur selten hebt Lösch einzelne Spieler hervor, für ihn steht stets das Team im Vordergrund. Er war aber froh, dass es auch in seinem verletzungsgebeutelten Kader einen Stamm an Dauerbrennern gab, auf die er sich verlassen konnte. „Es gab zum Glück sieben, acht Spieler, die regelmäßig gespielt haben.“ Dazu gehörten Clemens Kubina, Maximilian Völke, Maurice Untersänger, Luka Brudtloff, Maximlian Siebald, Sebastian Waas, Simon Heigl und Yasin Keskin. Ein Schlüsselspieler für die Offensive war Siebald, der überwiegend auf der Zehn agierte. „Er ist ballsicher, hat ein gutes Gefühl für die Räume, kann Pässe spielen, die nicht jeder kann und ist torgefährlich. Er bringt einfach alles mit“, lobt Lösch seinen spielenden Co-Trainer. Mit zehn Toren und neun Vorlagen in 21 Einsätzen ist Michael Senger der erfolgreichste Scorer seiner Mannschaft.
Gut genug für den Klassenerhalt?
Die Winterpause kam für den FSV Pfaffenhofen zum ungünstigen Zeitpunkt, da das Team gerade an Fahrt aufnahm und drei Spiele in Folge gewann. Trainer Lösch sieht darin den Beweis, dass in der Mannschaft viel Potenzial steckt. Das vorrangige Ziel bleibt der Klassenerhalt. Lösch schätzt, dass dafür 43 Punkte nötig sind. Dafür braucht es im neuen Jahr mindestens zwölf weitere Zähler. „Danach sehen wir, was in der oberen Tabellenhälfte noch möglich ist“, äußert sich Lösch zuversichtlich. Immerhin hat der derzeitige Tabellenvierte FC Kempten nur fünf Zähler mehr als die Pfaffenhofener. „Wir waren nach der Derby-Niederlage gegen Jetzendorf gefühlt schon Absteiger Nummer eins, jetzt sind wir laut der Form-Tabelle hinter FC Memmingen II die zweitbeste Mannschaft. Dafür muss ich den Jungs ein riesiges Kompliment aussprechen“, sagt Lösch, der klarstellt, dass es nicht einfach ist, aus solchen Situationen wieder rauszukommen. Der Coach bedankt sich bei den Fans, die in dieser schwierigen Phase eine große Unterstützung waren.
So soll es 2025 weitergehen
Bereits an diesem Montag starteten die FSV-Fußballer in die Vorbereitung. Auch die Testspiele (25.Januar: FC Ismaning; 1.Februar: TuS Geretsried; 4. Februar VfB Forstinning; 12. Februar beim VfB Hallbergmoos-Goldach; 16. Februar: FC Unterföhring) wurden schon terminiert. Das erste Pflichtspiel steigt am 1. März mit der zweiten Qualifikationsrunde des Toto-Pokals gegen den FC Ehekirchen, bevor Pfaffenhofen am 7. Mätz (17 Uhr) beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht TV Erkheim in seine erste Landesliga-Partie 2025 startet. Eine, zumindest auf dem Papier, leichte Aufgabe zum Auftakt, ehe Pfaffenhofen im darauffolgenden Spiel gegen den Tabellenzweiten Gundelfingen vor einer deutlich schwierigeren Herausforderung steht. „Das sind natürlich zwei komplett unterschiedliche Gegner, aber es ist für uns am Ende wichtiger, wie wir selbst spielen“, sagt Lösch. Für ihn ist es das letzte halbe Jahr als Coach des FSV, danach übernimmt das neue Gespann um die Trainer Ludwig Dietrich und Daniel Zanker sowie Co-Trainer Thomas Rausch. Schon jetzt nicht mehr dabei ist Stürmer Roman Gertsmann, der sich Landesligist Eintracht Karlsfeld anschloss.
PK