Die Fußballer des TSV Jetzendorf haben es am Samstag verpasst, ihre hervorragende Saison in der Landesliga Südwest zu krönen: Im Endspiel um Rang zwei – und damit die Relegation zur Bayernliga – mussten sich die Jetzendorfer gegen den FC Kempten vor einer stattlichen Kulisse mit einem 1:1 begnügen.
„Wir waren danach fünf Minuten traurig, im Anschluss überwog aber klar das Positive. Wir blicken mit Stolz auf die beste Saison der Vereinsgeschichte des TSV Jetzendorf zurück“, sagte Trainer Stefan Kellner. „Und auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat, war es ein toller Fußballtag.“
Vor rund 1000 Zuschauern war zu Beginn der Partie zu spüren, welches Team derzeit einen Lauf hat und welches in den letzten Wochen etwas hinter seinen Möglichkeiten blieb: Jetzendorf war gut im Spiel und hatte Kempten im Griff. Und dass, obwohl der TSV schon nach zwei Minuten einen schweren Schlag verkraften musste. Kapitän Maximilian Kreitmair knickte um und konnte nicht mehr weitermachen. „Er wurde dann zehn Minuten behandelt und hat es nochmal probiert, aber es ging nicht mehr“, sagte Kellner. „Das tat mir auch für ihn Leid, denn das war am Samstag sein letztes Spiel für uns und ich hätte mir einen anderen Abschied für ihn gewünscht.“ Für Kreitmair kam David Raabe ins Spiel und dieser hatte wenig später die Großchance auf das 1:0, als er den Ball nach starker Vorarbeit von Stefan Stöckl und Dominic Reisner aus sieben Metern frei über das Tor schoss. Wenig später war die Jetzendorfer Führung aber fällig. Die Entstehung war dabei selbst für Kellner etwas überraschend. Einen Freistoß von der rechten Seite schlug Reisner nicht – wie vielleicht vermutet – in den Strafraum, sondern legte den Ball flach ans Fünfereck, wo der eingelaufene Wlad Beiz zum 1:0 vollstreckte (25.). Wenig später folgte allerdings der nächste personelle Rückschlag für den TSV: Ferdinand Els fiel nach einem Luftzweikampf auf das Steißbein und konnte nicht mehr weiter machen. Kellner brachte Florian Radlmeier ins Spiel, Lorenz Kirmair rückte auf die Innenverteidiger-Position, Radlmeier agierte fortan als Außenverteidiger. „Nach 35 Minuten hatten wir also schon drei personelle Umstellungen, das war natürlich nicht gerade förderlich“, sagte Kellner. Sein Team schaffte es den Rest der ersten Hälfte dennoch, die Kemptner weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. „Sie hatten ein paar Fernschüsse, aber nichts Zwingendes. Nach unserer starken Anfangsphase entwickelte sich ein Spiel mit vielen Tempo und aggressiv geführten Zweikämpfen“, sagte Kellner.
Auch mit den ersten zehn Minuten seines Teams nach der Pause war der TSV-Coach einverstanden. Danach kam Kempten aber immer besser ins Spiel, während bei Jetzendorf etwas die Kräfte nachließen. „Sie haben uns dann hinten reingedrückt und viele Bälle in den Strafraum geschlagen. Wir hatten in dieser Phase zu viele Ballverluste“, beschrieb Kellner. Zunächst parierte Keeper Jeremy Manhard noch überragend gegen den Schuss aus fünf Metern von Alessandro Mulas, kurz darauf war er aber machtlos. Die Jetzendorfer verloren nach einem Einwurf an der Mittellinie den Ball. Danach verlagerte Kempten das Spiel auf die linke Seite. Ein Angreifer setzte sich im Eins-gegen-Eins durch und spielte von der Grundlinie zurück auf Daniel Betz, der zum 1:1 einschoss (73.). „Danach zog sich Kempten zurück und wir kamen wieder besser ins Spiel, eine hundertprozentige Chance hatten wir allerdings nicht mehr“, sagte Kellner. Das Gefährlichste war noch ein Freistoß von Reisner aus 20 Metern, den Kemptens Keeper im Nachfassen parierte. „In Summe war es ein gerechtes Unentschieden, so ehrlich muss man sein“, sagte Kellner. „Wir haben Kempten alles abverlangt. Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir gegen Kempten zwei Punkte holen, hätten wir das sofort unterschrieben.“
PK
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