Stefan Kellner, der Chefcoach des TSV Jetzendorf, war nach dem Landesligamatch am frühen Sonntagabend gegen den TSV Aindling mit dem Auftritt seines Teams in der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Sein Aindlinger Kollege Florian Fischer mit der Leistung seiner Mannschaft nach der Pause. Dass beide Teams sich 1:1 (0:0) trennten, erscheint daher nur gerecht.
Benedict Geuenich schoss die Oberilmtaler vom Elfmeterpunkt aus in Führung (1:0, 51.), Leon Nuhanovic war vom Aindlinger Verteidiger David Burghart gefoult worden. Ein Jetzendorfer Tor war schon vor der Halbzeit überfällig gewesen. Die Freude der Jetzendorfer über den Vorsprung währte indes nur fünf Minuten. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung flankte Aindlings rechter Flügelspieler Jonas Müller präzise auf den freien David Bichlmeier, der Jetzendorfs Keeper Jeremy Manhard mit einem 13-Meter-Hammer unter die Latte keine Chance ließ (1:1, 56.). Der Treffer zeigte Wirkung: Die Hausherren verloren etwas den Faden, vor der Pause waren sie klar am Drücker gewesen.
Kellner hatte mit seinem späteren Fazit völlig Recht: „Unser Auftritt bis zur Pause war eine der besten Leistungen, die wir bisher in dieser Saison gezeigt haben.“ So sah es auch Fischer: „Jetzendorf war klar besser, wir bekamen nie Zugriff.“ Die Oberilmtaler setzten die Fußballer vom Lechrain ab der ersten Minute gewaltig unter Druck: Stefan Stöckl und Nuhanovic liefen vorne immer wieder Keeper Kevin Schmidt an. Rechts presste Stefan Nefzger, links Julius Donnert. Die Routiniers Geuenich und Wlad Beiz (mit verheilter Lippe) machten die Mitte dicht. Und auch die Außenverteidiger Thomas Nefzger und Ferdinand Rist schalteten sich immer wieder in die Angriffswellen ein. Lorenz Kirmair und Dustin Kothmair blieben hinten jederzeit die Ruhe selbst, Manhard bekam nur wenig zu tun. Im Grunde war es die Startelf der vergangenen Spiele, mit Manhard im Tor und Nuhanovic im Sturm. Hannes Frank macht gerade Urlaub.
Zwischen der zehnten und 35. Minuten erarbeiteten sich die Gastgeber zehn Großchancen: darunter ein Kopfball von Stefan Nefzger nach einer Traumflanke von Nuhanovic (16.) und ein Stöckl-Solo gegen zwei Gäste, bei dem nur noch ein Fuß störte (30.). „Wir haben es wieder einmal versäumt, uns zu belohnen“, kritisierte Kellner hinterher. Die Gäste schöpften nach dem Ausgleich Mut, profitierten allerdings von den sich häufenden Flüchtigkeitsfehlern der Hausherren. Schon kurz vor dem Ausgleich musste Manhard einen gefährlichen hohen Ball herunterpflücken, Aindlings Jonas Müller lauerte direkt neben ihm (55.). Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit verließ Stöckl das Feld nach wiederholtem Foulspiel mit der Gelb-Roten Karte (88.). Die Jetzendorfer wirkten plötzlich nervös. „Da hätten wir mehr draus machen müssen“, merkte Fischer an. Nach nur drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Philipp Spateneder vom TSV Anzenkirchen ab.
Der TSV Jetzendorf ist mit 15 Zählern weiter Vierter der Landesliga Südwest vor dem punktgleichen TSV Aindling. Am kommenden Sonntag besuchen die Fußballer aus dem Ilmtal die U23 des FV Illertissen (15 Uhr).
TSV Jetzendorf: Manhard – T. Nefzger, Kothmair, Kirmair, Rist – S. Nefzger, Geuenich (66. Grauvogl), W. Beiz (89. A. Beiz), Donnert (75. Heckmeier)– Stöckl, Nuhanovic (74. Schirmacher). – Tore: 1:0 Geuenich (51./FE), 1:1 Bichlmeier (56.). – Gelb-Rote Karte: Stöckl (88.) –
Schiedsrichter: Spateneder (TSV Anzenkirchen/SRG Isar-Rott). – Zuschauer: 255.
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