Keeper Manhard ragt heraus
Landesliga Südwest: TSV Jetzendorf holt glücklichen Punkt im Heimspiel gegen Weißenburg

19.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:45 Uhr
Horst Kramer

Die größte Glanztat von TSV-Torwart Jeremy Manhard: In der 53. Minute wehrte er einen Handelfmeter von Weißenburgs Kapitän Maik Wnendt ab. Foto: Kramer

Weißenburgs Kapitän Maik Wnendt legte sich den Ball auf dem Strafstoßpunkt zurecht. Sekunden zuvor hatte sich Jetzendorfs Innenverteidiger Lorenz Kirmair den Ball bei einer Rettungsaktion unglücklich an den Arm geschossen. Schiedsrichter Yunis Widholz entschied sofort auf Elfmeter. Wnendt lief an. Einen Schritt vor dem Schuss stoppte er ab, dann schob er den Ball Richtung linkes unteres Eck. Erst jetzt hob Jetzendorfs Keeper Jeremy Manhard ab, streckte sich und schnappte sich das Leder (53.). „Ich habe den Schützen beobachtet“, berichtete der Tormann. „ Als ich sah, dass er abstoppte, war mit klar, dass er die Ecke wechseln wollte.“

Es war eine von mehreren Großtaten Manhards an diesem Sonntag, die seinem TSV Jetzendorf ein glückliches 0:0 im Landesliga-Heimspiel gegen den TSV 1860 Weißenburg bescherten. „Mit dem Unentschieden können wir zufrieden sein“, meinte Jetzendorfs Spielertrainer Alexander Schäffler nach dem Abpfiff. „Wir hatten Glück und einen überragenden Torwart.“

Die Jetzendorfer waren mit derselben Elf in die Partie gegangen, die acht Tage zuvor mit einem 5:2 beim TSV Gersthofen brilliert hatte. Die Abtastphase der beiden Mannschaften war kurz: Schon nach zehn Minuten erarbeiteten sich die Gäste eine Doppelchance, erst durch Wnendt von rechts, dann durch Philipp Schwarz von links – Manhard war das erste Mal gefordert (10.). Die Oberilmtaler fanden nicht so recht zu ihrem Spiel, beschränkten sich meist auf weite Bälle. Außer einem leichten Kopfball von Dominic Reisner brachten sie wenig zustande (20.). Ab der 35. Minute zogen die Mittelfranken ein regelrechtes Powerplay auf – und scheiterten immer wieder an Manhard. Zum Beispiel als Pfann aus sechs Metern abzog und der Torwart irgendwie noch seinen linken Fuß ausfahren konnte (37.). Oder als Manhard sich in einen Schuss aus kurzer Distanz von Daniel Hofrichter warf (43.).

In der Pause stellten die Jetzendorfer Trainer um: Für Linksaußen Seppi Keimel kam Ben Geuenich und verstärkte die Mitte. Die Hausherren standen nun stabiler. Geuenich machte viele Bälle fest und leitete einige Gegenzüge ein.

Der Handelfmeter war dann eine Folge von Pleiten, Pech und Pannen: Erst rutschte Christos Papadopoulos aus, Martin Öttl konnte eine Flanke nicht verhindern, Kirmair versuchte zu klären. Manhards Elfmeter-Abwehr fuhr den Gästen in die Knochen. Allerdings nicht lange. Erst als Schäffler sich für den angeschlagenen Radlmeier einwechselte, drehte sich die Partie (74.). Nur eine Minute später prüfte der Spielertrainer Torwart Jonas Herter mit einem Kopfball, Reisners Nachschuss segelte am leeren Tor vorbei (75.). Beide Teams schenkten sich bis zum Ende nichts, beide schienen mit dem 0:0 zufrieden. Jetzendorf ist mit 35 Punkten Sechster mit elf Zählern Vorsprung auf die Relegationsränge. Viel fehlt nicht mehr, um sich auf eine weitere Landesliga-Saison freuen zu können.

htk


TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier (74. Schäffler), Kirmair, Papadopoulos, Öttl – Nefzger, Grauvogl (90.+1 Swierkosz), W. Beiz, Keimel (46. Geuenich) – Kreitmair, Reisner (87. Raabe). – Schiedsrichter: Widholz (SC Pöcking-Possenhofen). – Zuschauer: 290.