Landesliga Südwest
„Haben uns selbst geschlagen“: FSV-Coach Lösch hadert bei 1:3 in Kempten über die Gegentore und einen Platzverweis

12.10.2024 | Stand 12.10.2024, 23:18 Uhr |

Enttäuscht: FSV-Coach Gerhard Lösch. Foto: fso

Die Fußballer des FSV Pfaffenhofen stecken weiterhin tief in ihrer Negativspirale fest. Die 1:3-Niederlage am Samstag gegen den FC Kempten war bereits die sechste Pleite in der laufenden Landesliga-Saison. Damit hat das Team von Trainer Gerhard Lösch aus den letzten fünf Spielen nur einen Punkt geholt.

„Es ist unglaublich bitter, dass wir heute nichts mitnehmen konnten“, klagte Lösch nach der Partie. „Es war wie zu Beginn der Saison: Wir spielen gut, lassen keine Torchancen aus dem Spiel heraus zu, doch bringen uns durch eigene Fehler um den verdienten Lohn.“

Im Vergleich zur enttäuschenden 0:3-Derbyniederlage gegen Jetzendorf in der Vorwoche zeigte der FSV eine deutlich verbesserte Leistung. Vor allem defensiv agierten die Gäste kompakt, sodass Kempten Mühe hatte, klare Torchancen herauszuspielen. Die größte Gefahr ging dabei von Standardsituationen und den weiten Einwürfen des FCK-Mittelfeldspielers Raphael Meßlang aus. So entstand auch der Führungstreffer der Gastgeber: Nach einem Eckball des FC Kempten herrschte im Strafraum der Pfaffenhofener ein großes Durcheinander. Der Ball landete schließlich vor den Füßen von Luca Wollens, der das Spielgerät mit der Hacke irgendwie über die Linie drückte (37.). FSV-Coach Gerhard Lösch war jedoch überzeugt, dass dem Tor ein Offensivfoul der Kemptener vorausging, das nicht geahndet wurde. „Wir haben trotzdem unseren Plan weiterverfolgt“, erklärte er. Pfaffenhofen zeigte sich kurz vor dem Seitenwechsel hellwach und provozierte bei gegnerischem Ballbesitz einen Fehler, den Sebastian Waas für einen schnellen Angriff nutzte. FCK-Torhüter Christoph Siebken parierte den ersten Abschluss noch, doch beim Nachschuss von Zakaria Semache war er machtlos – 1:1(44.).

Zur Halbzeit war Lösch überzeugt, dass sein Team aufgrund der seiner Überlegenheit am Ende nicht mit leeren Händen heimfahren würde. Die Gäste kamen auch mit Schwung aus der Kabine und hatten direkt zwei Chancen. Nach einer einstudierten Eckballvariante kam Bastian Fischer zum Abschluss, traf jedoch unglücklich seinen Mitspieler Luka Brudtloff, der so das zweite FSV-Tor verhinderte. Kurz darauf wurde Michael Senger im Strafraum freigespielt, doch er traf den Ball beim Schuss nicht richtig und die Chance war vertan. Lösch haderte mit der Chancenverwertung: „Das sind schon Bretter. Auswärts müssen wir mindestens eins davon machen.“ Wie so oft aber in der laufenden Spielzeit machte sich der FSV dann selbst das Leben schwer. Der bereits Gelb-vorbelastete Patrick Nirschl ging zu hart in einen Zweikampf und wurde daraufhin laut Lösch auch zu Recht des Feldes verwiesen. Viel vermeidbarer war allerdings seine erste Gelbe Karte, die Nirschl wegen Meckerns erhielt. „Da müssen wir einfach cleverer sein“, sagte der Coach. Trotz Überzahl gelang Kempten aus dem Spiel heraus weiterhin nicht viel, der Gastgeber zeigte sich aber nach einer weiteren Standardsituation sehr effizient. Nach einem langen Freistoß aus dem Halbfeld kam Kempten zum Abschluss, FSV-Torhüter Sebastian Kolbe war zwar zur Stelle, beim Abpraller reagierte Bahadir Yilmaz jedoch am schnellsten und sorgte mit seinem sechsten Saisontor für das 2:1 (73.). Lösch sah sich zu einer Umstellung gezwungen und brachte mit Moritz Zierer einen Spieler aus der FSV-Reserve, der aufgrund der drastischen Personallage mit Team-Kollege Kilian Lankes die Landesliga-Mannschaft unterstützen musste. Es sollte aber einfach nicht sein für die Kreisstädter. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Anton Ogger hoch in den FSV-Strafraum, der Ball wurde immer länger und senkte sich über Kolbe hinweg ins Pfaffenhofener Tor zum 3:1 (78.). Eine Gelb-Rote Karte für Kemptens Marcel Graf hatte keine Auswirkungen mehr. Kempten schob sich damit unter die Top drei. Für Lösch war aber kein Qualitätsunterschied zwischen den Teams erkennbar, im Gegenteil: „Der Gegner war heute keinen Deut besser. Wir hätten heute 200 Minuten spielen können und hätten aus dem Spiel heraus wohl kein Tor kassiert. Am Ende haben wir uns selbst geschlagen.“

wde

FSV Pfaffenhofen: Kolbe – Keskin, Völke, Nirschl, Semache, Senger, Siebald, Starzer, Waas, Brudtloff, Fischer (Lankes, Zierer, Gertsmann, Bezjak). – Tore: 1:0 Wollens (37.), 1:1 Semache (44.), 2:1 Yilmaz (73.), 3:1 (Ogger). – Schiedsrichter: Tropeano (SV Nord Lerchenau). –
Zuschauer: 100