Landesliga Südwest
Genug Chancen für den Coup: TSV Jetzendorf bringt Tabellenzweiten FC Gundelfingen in Verlegenheit

01.12.2024 | Stand 01.12.2024, 8:00 Uhr |
Matthias Gabler

Alles unter Kontrolle: Jetzendorfs Lorenz Kirmair (links) schüttelt seinen Gundelfinger Verfolger ab. Foto: Steffen

Im letzten Pflichtspiel des Jahres in der Landesliga Südwest kam der TSV Jetzendorf gegen den favorisierten FC Gundelfingen zu einem 0:0. Die Gastgeber liegen vor den sechs Nachholspielen des kommenden Wochenendes mit 36 Punkten aus 22 Spielen auf Tabellenplatz sechs. Es hätten sogar 24 Punkte sein können, wenn nicht müssen, denn die Mannschaft von Trainer Stefan Kellner war am Samstag dem Sieg deutlich näher als die Gäste.

Eigentlich waren die Voraussetzungen nicht gut, auf Grund der engen Personalsituation waren auf der TSV-Auswechselbank mit Trainer Kellner, Wojciech Fassl und Maximilian Kreitmair, der sogar ein paar Minuten zum Einsatz kam, drei eher ungewohnte Gesichter zu sehen. Im Vorfeld hatte Kellner eine saubere Abwehrarbeit und die Effizienz vor dem gegnerischen Tor als wichtige Faktoren für einen erfolgreichen Spielverlauf genannt und zumindest die erste Forderung wurde von seiner Mannschaft voll erfüllt. „Wir haben über die komplette Spielzeit alles konsequent wegverteidigt“, lobte Kellner sein Team.

Er hatte für das Duell mit dem Tabellenzweiten die taktische Marschroute angepasst. Die Gastgeber standen tiefer, überließen den Gundelfingern den Ball und lauerten auf Umschaltmomente. Die kamen tatsächlich, weil die Gäste mitunter fehleranfällig agierten. Allerdings, die geforderte Effizienz vor dem Tor konnte der TSV nicht nachweisen. „Wir sind häufig nach Ballgewinnen im Drei-gegen-zwei oder Vier-gegen-drei auf die Kette zugelaufen, haben die Angriffe aber nicht zu Ende gespielt. Der letzte Pass kam meist nicht an“, berichtete Kellner.

So war es keine Überraschung, dass die beiden besten TSV-Chancen aus Freistößen von Leon Nuhanovic resultierten. Den ersten Versuch fischte Gundelfingens Torwart Timo Ratter aus dem Kreuzeck, der zweite landete auf der Latte. Vor dem Tor der Gastgeber wurde es nur einmal gefährlich, als ein Schuss aus 40 Metern tückisch aufsprang und vom Bein von TSV-Keeper Jeremy Manhard ins Aus prallte. Eben jener Manhard musste nach 58 Minuten das Tor mit Adduktorenproblemen räumen, Josef Strohmeier nahm seinen Platz ein.

Kurz darauf nahm das Spiel Fahrt auf. Erst war Stefan Nefzger durch, legte den Ball aber am langen Eck vorbei. (64.). Zwei Minuten später musste Gundelfingens Jan-Luca Fink wegen wiederholten Foulspiels mit der Gelb-Roten Karte vom Platz. In Überzahl war Jetzendorf erst recht am Drücker und hatte zweimal das 1:0 auf dem Fuß, beziehungsweise auf dem Kopf. In der 67. Minute lief Wlad Beiz nach Ballgewinn auf die Abwehrkette zu und bediente Nuhanovic links im Strafraum, der Abschluss ging aber über das Tor. In der 74. Minute kam Luca Magiera nach einem Standard zum Kopfball, traf aber nur den Pfosten.

Zehn Minuten später herrschte dann wieder Gleichzahl auf dem Feld. Nuhanovic hatte in der 73. Minute wegen Ballsperren schon Gelb gesehen und ging dann bei einem Einwurf der Gäste mit der Hand dazwischen, was ihm ebenfalls die Gelb-Rote Karte einbrachte. Vor den Toren tat sich danach nichts mehr. „Das 0:0 ist hoch verdient und auch ein Sieg war absolut drin. Mit dieser Leistung und nach dem bisherigen Saisonverlauf gehen wir mit einem sehr guten Gefühl in die Winterpause“, bilanzierte Kellner. Die Stimmung bei der abendlichen Weihnachtsfeier des TSV dürfte entsprechend gut gewesen sein.

PK

TSV Jetzendorf: Manhard (58. Strohmeier), Beyreuther, Magiera, Grauvogl (71. Zach), Geuenich, Donnert (81. T. Nefzger), Stöckl (87. Kreitmair), S. Nefzger, W. Beiz, Nuhanovic, Kirmair.
Schiedsrichter: Busch (Ebersberg). – Gelb-Rote Karten: Nuhanovic (84.) - Fink (64.). – Zuschauer: 170.