„Müssen die Situation richtig einordnen“
Beim FC Ehekirchen zieht man nach drei Spielen und drei Niederlagen ein erstes Zwischenfazit

01.08.2024 | Stand 01.08.2024, 14:48 Uhr |

Der FC Ehekirchen war gegen Pfaffenhofen nicht unbedingt chancenlos, doch die richtigen Momente fehlten. Foto: Steffen

Der FC Ehekirchen hat die ersten drei Spiele der Saison 2024/25 verloren. Das kommt für viele nicht überraschend. Denn der neu zusammengebauten, noch nicht komplett eingespielten Mannschaft standen in diesen drei Spielen drei vermeintliche Topmannschaften der Landesliga Südwest gegenüber. Geht die Negativserie allerdings in den nächsten Begegnungen weiter, könnte es bald unangenehm werden.

Starke Gegner, aber auch eigene Defizite

Benjamin Flicker reagiert nicht genervt auf dieses Thema, auch wenn es im ersten Moment so klingen mag. „Dass wir dreimal verloren haben, das weiß ich selbst“, sagt er, um dann ganz ruhig weiterzusprechen. „Man muss die Situation richtig einordnen“, so der FCE-Trainer. „Und ich denke, dass wir das auch können.“

Die Situation einordnen. In Flickers erstem Zwischenfazit nach drei Saisonspielen passiert das in zwei Richtungen: Die eine ist das Auftaktprogramm mit dem Vorjahresdritten (TSV Jetzendorf), dem erst in der Relegation gescheiterten Tabellenzweiten von 2023/24 (FC Kempten) und der in dieser Saison individuell wohl am besten besetzten Mannschaft der Liga (FSV Pfaffenhofen). „In Pfaffenhofen gibt es Spieler, die jahrelang in der Bayernliga aktiv waren oder schon Regionalligaspiele gemacht haben“, weiß Flicker. „Wir sind dagegen eine junge und neu zusammengewürfelte Truppe.“ Die Waagschale sei da schon von vornherein ziemlich im Ungleichgewicht gewesen. Oder anders gesagt: Hätte man diese drei Spiele nicht als Serie zum Auftakt verloren, sondern verteilt im Laufe einer Saison, wäre es kein allzu großes Drama gewesen. Das ist es auch jetzt nicht, null Punkte zum Saisonstart stehen aber eben trotzdem. Flickers anderer Teil der Erklärung geht aber auch in Richtung der eigenen Mannschaft. „Man kann nicht in einem Landesligaspiel im Dauerlauf durchs Zentrum traben“, kritisiert er beispielsweise das Abwehrverhalten vor dem Pfaffenhofener 1:1. „Fällt dieses Tor nicht, gehen wir vielleicht mit einer 1:0-Führung in die Pause. Dann wird es im zweiten Durchgang ein ganz anderes Spiel“, vermutet der 37-Jährige.

„Man kann sich seine Momente auch verdienen“

Es gebe Spieler in seinem Kader, die freilich noch lernfähig seien, es aber aktuell noch nicht schafften, mit der für die Landesliga nötigen Intensität über die komplette Dauer zu verteidigen. Was ist also Flickers Plan, um in beiden Richtungen für Besserung zu sorgen? Was seine Mannschaft betrifft, formuliert er es so: „Es gab zuletzt viele Momente, die nicht gerade für uns gelaufen sind. Aber man kann sich diese Momente auch verdienen.“ Man könne in dieser Liga „auch über den Kampf viel wegmachen“, sagt der Wolnzacher. Dass seine Mannschaft spielerisch mithalten kann, habe sie auch in Pfaffenhofen phasenweise gezeigt. „Wir haben uns etwas zugetraut, haben Fußball gespielt“, sagt er, wofür ja auch die nicht unverdiente 1:0-Führung ein ganz guter Beleg war, als Markus Kugler den Ball nach Zuspiel von Jakob Schaller ins Pfaffenhofener Tor chippte (21.).

Jetzt kommen zwei Aufsteiger in Folge

Auf Spielplan und Qualität der Gegner betrifft, hat Benjamin Flicker dagegen keinen Einfluss. Doch auch hier winkt in nächster Zeit ja möglicherweise Erleichterung. Am Sonntag (17 Uhr) ist der TSV Wertingen zu Gast, eine Woche später muss der FCE zum SV Cosmos Aystetten. Beide sind erst vor dieser Saison in die Landesliga aufgestiegen. „Jetzt messen wir uns mit den Mannschaften, die noch mehr über den Kampf kommen“, ahnt Flicker und fordert: „Das müssen wir annehmen.“

In diesen Spielen soll, ja muss es eigentlich die ersten Ehekirchener Punkte geben. Bei weiteren Niederlagen wäre die Situation nämlich relativ leicht einzuordnen: Dann wäre der FC von Beginn an im Abstiegskampf und die Situation entsprechend ungemütlich. Das nächste Spiel, gegen Wertingen, ist für Sonntag, 17 Uhr, angesetzt.

mav



Aufstellung FCE: Korbinian Neumaier, Daniel Biermann, Benedikt Bottenschein (85. Max Seitle), Yunus Erdal (74. Paul Schmidt), Lucas Labus, Jakob Schaller, Leon Lauber (46. Ermin Alagic), Nicolas Ledl (46. Tobias Vollnhals), Christoph Hollinger, Markus Kugler, Maximilian Schmidt
Tore: 0:1 Markus Kugler (20.), 1:1 Michael Senger (37.), 2:1 Luka Brudtloff (63., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Philipp Rank mit seinen Assistenten Korbinian Badmann und Maximilian Biertümpfel
Zuschauer: 420