Vor zwei Wochen, da hatte die Mannschaft des FC Ehekirchen zu Hause gegen den TSV 1865 Dachau eigentlich ein ganz gutes Spiel gemacht – und doch mit 1:4 verloren. Das Spiel gemacht zu haben, das durfte jetzt auch der FC Kempten von sich behaupten. Doch diesmal erzielte der FCE auf äußerst effektive Weise die Treffer – und gewann auswärts mit 4:1.
Für Markus Bissinger, den Sportlichen Leiter des FCE, ist es einmal mehr ein Zeichen dafür, wie eng diese Landesliga Südwest und was an guten (oder schlechten) Tagen möglich ist. Aber auch ein Zeichen dafür, was in der Ehekirchener Mannschaft steckt. Die kleine Negativphase (drei Spiele, nur ein Punkt) mit einem 4:1-Sieg beim Tabellendritten zu beenden, das sei schon „richtig super“, sagt der 38-Jährige. „Jetzt wollen wir in den nächsten Wochen nachlegen“, so Bissinger, „und dann kann die Tabelle vor der Winterpause noch richtig gut aussehen“.
Aktuell sieht das Klassement noch nicht richtig gut, aber schon um einiges besser aus. Weil der Vorsprung auf einen Abstiegsrelegationsplatz nach wie vor „nur“ vier Punkte beträgt, war der etwas überraschende Auswärtssieg im Allgäu umso wichtiger. Bissinger beschreibt, wie er zustande kam: „Kempten hatte den Ball, wir haben die Tore geschossen.“ Diese Effektivität hätten in den vergangenen Wochen trotz guter Ehekirchener Auftritte auch häufig mal die Gegner verkörpert. „Diesmal haben wir unsere Chancen genutzt“, freut sich der Abteilungsleiter.
Wobei der Führungstreffer ja gar keine Torchance im klassischen Sinne war. Maximilian Schmidt hatte sich den Ball erkämpft und dann aus rund 25 Metern einfach mal draufgehalten (23.). „Wenn Max zurzeit aufs Tor schießt, ist der Ball drin“, staunt Bissinger. Schmidt, der später auch noch zum 3:0 traf (67.), hat nun bereits 13 Saisontore in seiner Statistik. Das weckt Begehrlichkeiten. „Unser Vorteil ist, dass er aus Ehekirchen kommt“, schmunzelt der Sportliche Leiter: „Sonst hätten wir in Zukunft vielleicht größere Probleme, ihn zu halten.“ Aber auch Schmidts Teamkollegen machten gerne mit: Nachdem Spielertrainer Christoph Hollinger vor dem Tor quer gespielt hatte, schob sein Bruder Julian zum 2:0 ein (61.). Nach dem Kemptener Anschluss von Bahadir Yilmaz (69.) setzte Leon Lauber mit seinem ersten Landesligator den Schlusspunkt (90.+4). Dazwischen hielt auch die FCE-Defensive, allen voran Torwart Korbinian Neumaier, den Kemptener Bemühungen bestens Stand.
Das alles führt nun in der Tabelle der Landesliga Südwest dazu, dass ein weiterer Absturz vorerst gestoppt ist. Stattdessen hat der FCE eben vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrelegationsplatz und die Chance, dieses Polster am nächsten Spieltag (Sonntag, 14 Uhr) aus eigener Kraft auszubauen. Mit dem FSV Pfaffenhofen ist dann ein direkter Konkurrent, der auf dem ersten dieser Relegationsplätze steht, in der Elektro-Schmaus-Arena zu Gast. Ein gutes Spiel wie zuletzt gegen Dachau möchten die Ehekirchener dann gerne wieder machen. Aber noch wichtiger: dabei auch selbst die Tore erzielen.
DK
Aufstellung FCE: Korbinian Neumaier, Benedikt Bottenschein, Yunus Erdal, Lucas Labus, Paul Schmidt, Daniel Biermann, Julian Hollinger (75. Leon Lauber), Maximilian Koschig (58. Markus Kugler), Nicolas Ledl (46. Tobias Vollnhals), Christoph Hollinger (90.+4 Florian Ettenreich), Maximilian Schmidt (87. Max Seitle).
Tore: 0:1 Maximilian Schmidt (23.), 0:2 Julian Hollinger (61.), 0:3 Maximilian Schmidt (67.), 1:3 Bahadir Yilmaz (69.), 1:4 Leon Lauber (90.+4).
Schiedsrichter: Nicolas Dolderer mit seinen Assistenten David Feistauer und Emilia Kluck.
Zuschauer: 85.