Sechs Jahre ist es her, als der ESV Freilassing und der TuS Geretsried zuletzt in einem Pflichtspiel der Fußball-Landesliga Südost die Klingen kreuzten. Auffälligster Hausherren-Akteur damals: Aktivcoach Albert Deiter , der am 5. Mai 2018 bei der 2:3-Heimniederlage beide Treffer markierte.
Damals stand auch unter anderem Rückkehrer Andi Högler im Kader, beide können sich jedoch nicht mehr zu 100 Prozent an diese Begegnung erinnern. „Da liegen ein paar hundert Spiele dazwischen“, betont der Coach der Eisenbahner, die als Rangsechster den aktuellen Primus aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen am Samstag, 28. September (16 Uhr), im Max-Aicher-Stadion empfangen.
„Es hat quasi nichts funktioniert“
Der 38-Jährige erwartet nach der jüngsten 1:3-Niederlage beim TSV Kastl eine 180-Grad-Wende. „Ich war komplett enttäuscht – das war mit Sicherheit unser schlechtestes Saisonspiel“, betont Deiter. „Wir waren nicht auf dem Platz und haben nicht das umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten. Es hat quasi nichts funktioniert“, moniert der Coach im Nachgang. Den Gegentreffern seien kapitale Fehler vorausgegangen, die so nicht passieren dürfen. „Man hat den Kastlern am Anfang noch die Verunsicherung angemerkt. Dadurch, dass wir total harmlos waren, haben wir sie sogar noch aufgebaut.“ Deiter könne es sich auch nicht erklären, warum seine Mannschaft nach drei Siegen in Folge so einen Auftritt hingelegt hat. Unterschätzt haben die Eisenbahner den TSV natürlich nicht, jedoch „möglicherweise etwas auf die leichte Schulter genommen“.
TuS-Trainer Daniel Dittmann erst 24 Jahre alt
Gegen Geretsried geht der Coach von einer ganz anderen Auseinandersetzung aus, die eine Reaktion seiner Mannschaft beinhaltet – zumindest auf Einstellungs- beziehungsweise spielerischer Ebene. Das hat Deiter seinen Schützlingen in dieser Woche auch so mitgeteilt. Die Gäste-Mannschaft des erst 24-jährigen Trainers Daniel Dittmann schätzt der ESV-Chefanweiser als „sehr ambitioniert“ ein. „Die Geretsrieder werden jetzt nicht zu uns fahren und sagen: Schauen wir mal. Die wollen das Spiel ganz klar gewinnen. Da kommt auf jeden Fall was auf uns zu.“ Insbesondere die beiden Angreifer Belmin Idrizovic (13 Tore) und Srdan Ivkovic (9) werden die Freilassinger Defensive vor Herausforderungen stellen. Auch in Sachen Offensive und Defensive ist die Geretsrieder Truppe nach zwölf Durchgängen momentan spitze unterwegs. 27 Treffer erzielte die Dittmann-Elf und ließ dabei lediglich zehn Gegentore zu. „Wir werden uns dagegenstemmen und versuchen, unser Spiel durchzubringen. Wir werden sehen, was dabei herauskommt“, gibt Deiter die Marschroute vor.
Niederstraßer steht wohl nicht zur Verfügung
Personell ist Maximilian Streibl bis zum Winter nach wie vor keine Option, Tobias Frisch fehlt rotgesperrt. Zudem steht mit Routinier Christian Niederstraßer (privat verhindert) eine Abwehrstütze nicht zur Verfügung. Ansonsten hat der Freilassinger Übungsleiter eine schlagkräftige Truppe beisammen.
Die bisherigen Duelle
Saison 2016/17: TuS Geretsried – ESV Freilassing 3:1, ESV Freilassing – TuS Geretsried 4:0.
Saison 2017/18: TuS Geretsried – ESV Freilassing 2:3, ESV Freilassing – TuS Geretsried 2:3.