Vor Nachholspiel in Unterföhring
Kastl in Schockstarre: Trainer Slaven Jokic wirft hin – Martin Göppinger als Interimslösung

29.07.2024 | Stand 30.07.2024, 16:42 Uhr |

Beim 4:4 am Samstag gegen Murnau hat Kastls Coach Slaven Jokic (rechts) noch die Gäste-Trainer um Martin Wagner begrüßt, nach der Partie ist der 36-Jährige dann zurückgetreten. − Foto: Zucker

Der Fußball-Landesligist TSV Kastl muss sich auf Trainersuche begeben. Unmittelbar nach dem 4:4 beim Heimauftakt gegen den TSV Murnau am letzten Samstag hat Chefcoach Slaven Jokic seinen Rücktritt erklärt. „Das kam für uns völlig überraschend, wir stehen unter Schockstarre“, sagt Abteilungsleiter Jochen Brehm nach dem Blitzabgang. Bei einer Krisensitzung am Sonntag hat man sich vorerst auf eine interne Lösung verständigt: Bis ein Nachfolger gefunden ist, leitet der spielende Co-Trainer Martin Göppinger das Training, Brehm unterstützt den 32 Jahre alten Defensivmann an den Spieltagen von der Bank aus.

„Wir waren sehr zufrieden mit der Arbeit von Jokic. Er hat aus einem Absteiger eine junge, erfolgreiche Mannschaft geformt, die ihm gefolgt ist. Er hat den sofortigen Wiederaufstieg geschafft und die Truppe wieder in der Landesliga etabliert“, sagt Brehm über den Ex-Profi, der den TSV im April 2022 übernommen hat.

Jokic selbst erklärt, sein Rücktritt sei keineswegs eine Kurzschlusshandlung gewesen: „Das war eine Entscheidung, die schon länger in mir gereift ist. Es ist oftmals besser, etwas zu beenden, als es lange ziehen zu lassen. Der Mannschaft wünsche ich für die Saison nur das Allerbeste. Es war für mich eine tolle Zeit.“ Dem Gerücht, er habe bei einem neuen Verein angeheuert, tritt der 36-Jährige, der in Bad Endorf wohnt und in Prutting arbeitet, klar entgegen. „Da ist überhaupt nichts dran“, versichert er.

Brehm beschreibt das nun folgende Szenario so: „Wir werden jetzt den Markt sondieren, dann erste Kontakte anstoßen und Gespräche führen. Wir wollen aber jetzt keinen Schnellschuss, alles soll wohlüberlegt sein.“

Die Mannschaft hat ohnehin nicht viel Zeit, über die neue Situation nachzudenken, denn sie ist bereits am Dienstag, 30. Juli, um 19.45 Uhr in der Nachholpartie beim FC Unterföhring wieder gefordert. Geht das Gastspiel im Nordosten Münchens schief, muss man bereits von einem Fehlstart sprechen. Die Lage beim Gastgeber ist die gleiche, auch da sehnt man nach einem 0:1 gegen den VfB Hallbergmoos und einem 1:1 beim TuS Geretsried den ersten Dreier herbei. Im Gegensatz zu Kastl, das weitgehend auf das bewährte Personal der letzten Spielzeit setzt, hat sich beim FC viel getan in der Sommerpause: Sechs Kicker haben dem Klub, der in der Vorsaison den 10. Platz erreicht hat, den Rücken gekehrt, neun Neue wurden an Land gezogen. Dazu gibt mit Stefan Behr ein neuer Trainer die Richtung vor.

„Das kann ein Vorteil für uns sein, aber wirklich einschätzen können wir das nicht“, so Brehm, dessen Klub vor stressigen Zeiten steht. In den kommenden viereinhalb Wochen hat man inklusive Toto-Pokal acht Spiele vor der Brust. Und auch der Spartenleiter ist gut beschäftigt – er muss allen voran einen Nachfolger für Jokic finden.

− cze