SBC schlittert in 2:6-Start-Debakel
Höllens Elfmetertore viel zu wenig – Majdancevic: Es gibt Redebedarf

06.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:28 Uhr

Julian Höllen verwandelte gleich zwei Elfmeter für den SBC – doch das war zu wenig. −Fotos: Fehrmann

Der SB Chiemgau Traunstein hat zum Wiederbeginn der Fußball-Landesliga Südost nach der Winterpause eine deutliche Niederlage kassiert: Mit 2:6 unterlag die Mannschaft von Spielertrainer Danijel Majdancevic beim abstiegsbedrohten SV Pullach.

„Wir haben verdient verloren, auch in dieser Höhe“, musste Traunsteins Trainer zugeben. „Ich habe die Jungs gewarnt, trotzdem war es einen Tick überraschend. Die Pullacher haben uns den Schneid abgekauft – sie haben Herren- und wir nur Jugendfußball gespielt.“

So nutzten die Isartaler ihren Heimvorteil früh und gingen nach einem Eckball bereits in der 6. Minute in Führung: Nach einem Kopfball war der Ball zunächst raus aus dem Strafraum, doch dann tauchte Naod Belachew allein vor Torwart Thomas Unterhuber auf und traf zum 1:0. „Wir haben da zu langsam reagiert“, ärgert sich Majdancevic. Und Pullach legte schnell nach: Nur vier Minuten später erhöhte Nasrullah Mirza nach einem laut Majdancevic „überragenden Diagonalball“ auf 2:0.

„Wir sind wieder gut zurückgekommen“

Der wieder in die Startelf gerückte Julian Höllen verkürzte für Traunstein in der 19. Minute auf 1:2 – er verwandelte einen Handelfmeter. „Wir sind wieder gut zurückgekommen und waren am Ausgleich dran“, sagt der SBC-Spielertrainer. Doch als Kenan Smajlovic allein vor dem Pullacher Tor im „Fünfer“ auftauchte, zeigte sich SVP-Goalie Marijan Krasnic auf dem Posten und hielt den Kopfball. Pullach war effektiver und erhöhte „aus dem Nichts“, so Majdancevic, auf 3:1. Elian Schmitt war in der 37. Minute erfolgreich. Für die Traunsteiner kam es aber noch bitterer: Nur fünf Minuten später kassierten sie nach einem Stellungsfehler das 1:4 durch Facundo Scurti – die Vorentscheidung. Die zweite Halbzeit begann fast so wie die erste Hälfte: Fünf Minuten nach Wiederanpfiff gab es einen Eckball für Pullach. „Den haben wir nicht konsequent verteidigt“, kritisiert der SBC-Aktivcoach. Die Konsequenz: Andrej Ogorodnik erhöhte auf 5:1.

Die Gäste kamen erst durch einen Elfmeter erneut zu einem Treffer – wieder verwandelte Höllen (56.). Doch Pullach fand darauf eine schnelle Antwort: Nam Nguyen ließ mehrere Traunsteiner stehen und fixierte den 6:2-Endstand (57.).

„Wir müssen jetzt daraus lernen“, betont Majdancevic. „Es gab viele Situationen, über die wir reden müssen. Es darf einfach nicht passieren, dass wir fünf oder sechs Tore schießen müssen, um zu gewinnen.“ Dabei habe seine Mannschaft durchaus mehrere gute Möglichkeiten gehabt, diese aber nicht nutzen können. „Wir hatten vier, fünf hundertprozentige Chancen. Am Ende wäre es aber einfach nicht verdient gewesen, in Pullach etwas mitzunehmen.“

Zwar hätten auch die „grenzwertigen“ Platzverhältnisse seiner Mannschaft Probleme bereitet, „das soll aber keine Ausrede sein“, redet Majdancevic Klartext. „Ich kann noch nicht ganz verstehen, warum wir so agiert haben. Wir hatten eine super Vorbereitung, aber in Pullach hat uns nichts in die Karten gespielt.“

Schnell den Fokus aufs Bruckmühl-Spiel richten

Der Trainer will die Niederlage nun aufarbeiten – und dann schnell den Fokus aufs kommende Heimspiel gegen Tabellenführer SV Bruckmühl (Samstag, 14Uhr) richten. „Das Schöne am Fußball ist ja, dass wir das schnell wieder gutmachen können“, sagt er.

− jom