Am 19. Spieltag der Fußball-Landesliga Südost steht für den TSV Kastl eine der weitesten Dienstfahrten auf dem Plan. Die Schützlinge von Harry Mayer werden am Samstag, 9. November, um 16 Uhr beim TSV Murnau erwartet.
Ans Hinspiel gegen die Staffelseer haben die Verantwortlichen des TSV Kastl noch besondere Erinnerungen: Nicht das Spiel und auch nicht das Ergebnis (4:4) bestimmten nach dem Duell die Schlagzeilen. Es war der überraschende Rücktritt von Trainer Slaven Jokic unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Das alles zu einem Zeitpunkt – nach gerade mal zwei Ligaspielen – der für den Verein mehr als unglücklich war. Abteilungsleiter Jochen Brehm sprach damals von „Schockstarre“.
Ein Punkt ist erneut das Minimalziel für die Kastler, die unter Jokic-Nachfolger Mayer bis dato eine Bilanz von vier Siegen, vier Unentschieden und fünf Niederlagen aufweisen. Allerdings gilt der Hausherr, sofern man der Tabelle glaubt, als klarer Favorit. Der starke Neuling hat sich hinter der Spitzengruppe mit 29 Punkten als Fünfter einsortiert, die Kastler gehen als Zwölfter (21 Zähler) auf die 185 Kilometer weite Aufwärtsfahrt in den Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Truppe von Martin Wagner seit sieben Runden ungeschlagen
Die Einheimischen haben derzeit einen Lauf, verloren haben sie schon seit sieben Runden nicht mehr. In dieser Zeit verbuchte die Truppe von Martin Wagner fünf Dreier und zwei Unentschieden. „Es gibt Phasen in einer Saison, in denen es läuft. Das müssen wir einfach ausnutzen“, hat Wagner seiner Elf mit auf den Weg gegeben mit dem Verweis darauf, wie wichtig für ihn ein Sieg gegen Kastl wäre. Klar: Danach hat der Emporkömmling bis zur Winterpause ausschließlich Duelle gegen Top-Mannschaften vor der Brust: TuS Geretsried (1.), TSV Wasserburg (3.), VfB Hallbergmoos (4.) und Kirchheimer SC (6.). Brehm hält dagegen: „Wir haben letzte Woche den FC Unterföhring besiegt. Die waren zuvor auch sechsmal in Folge ungeschlagen. Warum soll uns das nicht auch diesmal gelingen.“
Kastl duelliert sich nach dem Murnau-Spiel noch mit drei Gegnern auf Augenhöhe: erst gegen den SB Chiemgau Traunstein mit Ex-Trainer Jokic (9.), dann gegen Eintracht Karlsfeld (11.) und zum Jahresfinale gegen den Tabellenletzten SV Bruckmühl, den ehemaligen Klub von Mayer. Personell gehen die Schwarz-Weißen nahezu sorgenfrei ins Spiel, nur Samuel Zwislsperger wird erneut fehlen. Der Angreifer laboriert einer ersten Diagnose zu Folge an einer Schambeinentzündung. Dafür wird erneut Sebastian Spinner in der Startelf stehen.
Mayer, der sich am vergangenen Dienstag in einem DFB-Kongress mit dem Inhalt „Trainingsphilosophie und neue Trainingsformern“ unter der Leitung von Bundes-Co-Trainer Sandro Wagner fortbildete, brachte den Flügelspieler in der vergangenen Woche erstmals seit seiner Verletzung von Beginn an, und der 33-Jährige hat der Begegnung sehr gut getan – und das nicht nur aufgrund seiner mustergültigen Vorbereitung des entscheidenden Treffers.
− cze