Mit dem sechsten sieglosen Match in Folge ist für den ESV Freilassing der Grunddurchgang in der Fußball-Landesliga Südost zu Ende gegangen – Zeit also, den Bock zum Rückrundenstart umzustoßen. Da kommt das Derby am Samstag, 2. November (16 Uhr), im Max-Aicher-Stadion gegen den SB Chiemgau Traunstein, der den eigenen Erwartungen etwas hinterherhinkt, gerade recht.
Die nächste „unnötige Niederlage“ war das jüngste 1:2 im Aufsteigerduell gegen den TSV Murnau. Die Schützlinge von Albert Deiter haben bis auf die erste Viertelstunde gegen die Staffelseer keine schlechte Partie abgeliefert. Gerade im zweiten Durchgang setzten die Eisenbahner laut ihrem Trainer exakt das um, „was wir uns von Anfang an vorgenommen haben“. Die Freilassinger Elf müsse endlich verstehen, wo sie angekommen ist. Die Gegentore gegen Murnau waren laut Deiter absolut vermeidbar. Die Hinrunde sei nun abgehakt und der Punkteschnitt (19 Zähler in 17 Spielen) aus ESV-Sicht nicht zufriedenstellend. Aus diesem Grund sammelte sich der Aufsteiger in den vergangenen Tagen etwas und blickt nun motiviert nach vorne.
Eisenbahner befassen sich nur mit sich selbst
Vor dem Schlager gegen die Kicker aus der Großen Kreisstadt befassen sich die Gastgeber lediglich mit sich selbst. „Wir haben genug eigene Probleme, bevor wir auf andere schauen, und müssen unsere Hausaufgaben machen“, betont der ESV-Coach, dessen Truppe nach wie vor zu leichte Gegentreffer bekommt. Das gilt es, im Heimspiel gegen den SB Chiemgau abzustellen. Auf dem Thema Standards lag in der Trainingswoche auch nochmal der Fokus. „Das ist ja wichtig, wir fahren ja nicht blauäugig von Spiel zu Spiel und ziehen unseren Stiefel durch – komme was wolle.“ Natürlich verändere der ESV seinen Plan auch immer wieder, um flexibel zu sein. Generell kommen jede Woche verschiedene Themen hinzu, die dann auch im Training angesprochen werden. Dennoch findet Deiter, dass seine Truppe die Qualität besitzt, auch Traunstein in die Knie zu zwingen. „Wir gehen ganz gewohnt an die Sache ran – unabhängig davon, wie der Gegner heißt“, sagt der 38-Jährige.
Da es allerdings ein Derby ist, hat es für die Akteure auf dem Rasen nochmal eine höhere Bedeutung. Aus diesem Grund spricht der ESV-Coach schon von einem „speziellen Spiel“. Beide Coaches – Deiter und Slaven Jokic (früher TSV Kastl) – kennen sich und wissen, was die jeweiligen Grundtugenden sind. Von daher sei auch bekannt, was auf einen zukommt.
Grenzstädter müssen Traunsteiner Stärken in Griff bekommen
Für die Spielvorbereitung war das Hinduell in der Großen Kreisstadt (1:1) hilfreich, da sich der ESV gerade im zweiten Durchgang mit einem couragierten Auftritt das Unentschieden verdiente. „Wir kennen die Qualitäten der Traunsteiner. Doch die Art und Weise, wie sie spielen, hat ja auch mit uns zu tun. Wir müssen schauen, dass wir ihre Stärken in den Griff bekommen, um dem Match dann auch unseren Stempel aufzudrücken“, fordert Deiter. Der Coach rechnet ohnehin mit einer anderen Partie als noch in der Hinrunde, da sich auch die Ausgangslage etwas verändert hat. „Wenn wir in dieser Liga bestehen wollen, müssen wir gegen jeden Gegner versuchen zu punkten.“ Bis auf die Langzeitverletzten Tim Bageritz und Maximilian Streibl ist der Rest einsatzbereit. Lediglich hinter ein, zwei kränkelnden Akteuren stehen noch Fragezeichen.
Letzter Auswärtsdreier der Jokic-Crew in Bruckmühl
Der SBC ist momentan auch nicht mit dem größten Selbstvertrauen gesegnet. Der letzte Sieg – interessanterweise auf fremdem Terrain – liegt mit dem 2:1 beim SV Bruckmühl bereits eine Weile zurück. Ansonsten hat die Jokic-Elf nach der 3:5-Niederlage in Schwaig alles andere als einen goldenen Oktober hinter sich, der mit zwei Remis (je 1:1 gegen Forstinning und zuletzt in Pullach) sowie einem schwachen Heimauftritt gegen Wasserburg (0:2) geendet ist. Beide Teams hoffen also, die Durststrecke zu beenden – Motivation im Derby ist ohnehin da.