1:1 gegen Pullach
„Komme zwei Tage nicht nach Hause“: Riesen Erleichterung − Ungur schießt Eggenfelden zum Klassenerhalt

27.05.2023 | Stand 25.10.2023, 11:00 Uhr

Die Eggenfeldener Spieler feierten ausgelassen den Ligaerhalt. −Foto: Caroline Wimmer

Geschafft: Der SSV Eggenfelden hat durch ein 1:1 gegen den SV Pullach die Klasse gehalten und spielt auch in der neuen Saison in der Landesliga. Die Rottaler beenden die Runde auf Platz 13 und sind direkt gerettet. Den Treffer zur Eggenfeldener Glückseligkeit erzielte Daniel Ungur per Elfmeter in Minute 69, nachdem die Gäste die Hausherren durch ein frühes Gegentor geschockt hatten (8.).

In der 1. Halbzeit legten die Hausherren los wie die Feuerwehr – und hatten nach 120 Sekunden schon die erste Chance, doch Pullachs Keeper Marijan Krasnic boxte einen scharf getretenen Freistoß von Goran Sujic noch zur Ecke. Und nach diesem Standard hatte Nici Barth die Möglichkeit zur Führung, doch wiederum erwies sich Krasnic als Meister seines Fachs. Der SSV agierte zielstrebig, doch die Gäste überrumpelten die Heimelf mit einer schlichten Aktion: Kevin Nsimba flankte von rechts auf den zweiten Pfosten, dort stand Nam Nguyen mutterseelen alleine und leitete die Kugel nach innen, wo Facundo Scurti nur noch einschieben musste (8.).


Hier gibt’s die Fotos: So feiert Eggenfelden


Ein Tor wie aus dem Nichts, aber ein Schock für die Elf von Spielertrainer Tobias Huber, die gute zehn Minuten vollkommen ratlos über den Platz lief. Die Oberbayern spielten sicher hinten raus, der SSV fand überhaupt keinen Zugriff. Und mussten dann in Unterzahl um den nächsten Gegentreffer fürchten, denn Schiri Maximilian Prechtl (SV Haus im Wald) schickte Spielertrainer Huber für ein rüdes Einsteigen von hinten an Nsimba für zehn Minuten vom Platz - zurecht. Die Gäste beließen es jedoch bei ihrer kontrollierten Spielweise, von Eggenfelden kam auch in nummerischer Gleichzahl nicht mehr viel. Dabei blieb Huber direkt draußen, Nico Daffner übernahm dessen Position im vorderen Mittelfeld.

So ging es mit dem 0:1 in die Pause und nach dem Wechsel machten die Hausherren Dampf ab Wiederanpfiff. Vor allem der umtriebige Barth hatten seine Chancen, sein Freistoß aus 22 Metern strich jedoch über die Latte (55.) und nur vier Minuten später bekam die Pullacher Abwehr noch ein Bein in seinen Schuss.

So dauerte es bis zur 68. Minute, in der alle heimischen Fans erlöst wurden. Timo Schmidhuber drang in den Strafraum ein und wurde von Nguyen von den Beinen geholt. Ungur schnappte sich den Ball und versenkte unten rechts, Torwart Krasnic ahnte die Ecke kam aber nicht dran.

Und dabei blieb’s, sodass am Ende beide Teams jubeln durften. Denn Forstinning kassierte in der 95. Minute noch das 1:2 in Schwaig und muss in die Relegation.

Joe Stinglhammer (Sportlicher Leiter): Jetzt ist Erleichterung pur. Das war eine sehr anstrengende Saison, wir haben uns nie aufgegeben, auch nicht in der schwierigen Phase Ende März, Anfang April. Hut ab vor der Mannschaft, Hut ab vor dem Trainer-Duo, die immer ruhig geblieben sind. Wir haben das Vertrauen vom Verein bekommen und zurückgegeben und nächstes Jahr freuen wir uns auf das dritte Jahr in der Landesliga. Wir sind stolz darauf, dass wir der erste Rottaler Verein sind, der ein drittes Jahr in der Landesliga spielen darf.

Tobias Huber (Spielertrainer): Das war das erwartet schwere, schwere Spiel, da ging es nur um die Nerven. Aber Ende gut, alles gut. Ich habe meiner Freundin gesagt, dass ich die nächsten zwei Tage nicht nach Hause komme, wenn wir das schaffen und dann geht’s für zwei Wochen in Urlaub, einfach irgendwohin.