Heißes Finale in der Landesliga Südost
Der SSV Eggenfelden erwartet den SV Pullach zum „Finale dahoam“ – aber ein Punkt genügt

26.05.2023 | Stand 25.10.2023, 11:00 Uhr

Zusammenhalt ist gefragt: Der SSV Eggenfelden erwartet am Samstag im Stadion an der Birkenallee den SV Pullach – für beide Teams geht’s im direkten Duell um den Klassenerhalt. −Foto: Caroline Wimmer

Schwaig interessiert nicht, nur das Stadion an der Birkenallee zählt: Wenn am Samstag ab 14 Uhr in Eggenfelden der Ball rollt, stehen sich in einem „Abstiegs-Finale dahoam“ der gastgebende SSV und der SV Pullach gegenüber. Mit einem Remis halten die Rottaler die Klasse und buchen ein weiteres, drittes Jahr in der Landesliga. Im Falle einer Niederlage – an die niemand beim SSV einen Gedanken verschwendet – wird das Ergebnis aus Schwaig jedoch interessant, denn dort gastiert der noch punktgleiche VfB Forstinning.

DIE LAGE
Momentan stehen Forstinning, Eggenfelden und Pullach auf den Rängen 13, 14 und 15. Die Reihenfolge ergibt sich aus einer Dreier-Tabelle, die der VfB vor Eggenfelden anführt. Und das bedeutet: Weil der 14. Platz in der Landesliga Südost heuer ausreicht – die beiden punktbesten 14. aller fünf bayerischen Landesligen müssen nicht in die Relegation – kann der SSV mit einem Punkt die Liga halten. Denn sowohl in einer Dreier-Tabelle als auch im direkten Vergleich stünde der SSV immer vor Pullach (Hinspiel 2:2).

Wenn der VfB Forstinning bei den Sportfreunden in Schwaig verliert, könnten sich die Rottaler auch eine Niederlage leisten, denn in diesem Fall würde der Direkt-Vergleich zwischen Eggenfelden und dem Aufsteiger aus Oberbayern über Rang 14 entscheiden – und der spricht für Eggenfelden (Hinspiel 3:1, Rückspiel 1:2). Gast Pullach bleibt also in der Liga, wenn der SV in Eggenfelden gewinnt oder mit einem Remis und wenn Forstinning verliert.

Doch mit derlei Rechenspielen will sich der SSV gar nicht beschäftigen. „Natürlich wünscht man sich zum letzten Spiel eine entspanntere Partie“, sagt Sportlicher Leiter Joe Stinglhammer. Allerdings ist aus dem einst großen Kader, mit dem der SSV in die Saison startete, ein überschaubares Team geworden. Und zu allem Übel verletzte sich bei der jüngsten Partie in Wasserburg noch Mittelfeldspieler Simon Schie, der 24-Jährige verdrehte sich das Knie, „die genaue Diagnose steht leider noch aus“, sagt der Sportchef. Deshalb: Am Samstag können nur diejenigen SSV-Fußballer im Stadion an der Birkenallee auflaufen, die gegen Wasserburg im Kader standen – natürlich ohne Schie, denn: „Mehr haben wir nicht.“

Apropos Wasserburg: Bei einem der besten Landesliga-Teams der Rückrunde spielte die Mannschaft der beiden Spielertrainer Tobias Huber und Manuel Schmidhuber stark, führte bis zur 95. Minute 2:1 und kassierte dann noch den Ausgleich.

„Wir wissen um die Stärken des Gegners – dass sind viele, sehr viele“



Nun also der SV Pullach: „Wir wissen um die Stärken des Gegners – dass sind viele, sehr viele“, sagt Stinglhammer. Dennoch gelte die Marschroute, „positiv und motiviert in das Spiel zu gehen. Unsere Jungs werden mit dem nötigen Selbstvertrauen antreten“, verspricht der Sportliche Leiter. Im Hinspiel konnten Daniel Ungur und Paul Angermeier mit einem Doppelschlag binnen 60 Sekunden noch ein 2:0 in ein 2:2 drehen. Wichtig, denn damit spräche der direkte Vergleich bei einem Remis am Samstag für Eggenfelden, da der SSV die bessere Tordifferenz gegenüber Pullach aufweisen würde.

Stinglhammer und die Verantwortlichen bauen jedoch nicht nur auf diesen rechnerischen Vorteil gegenüber den Münchner Vorstädtern, sondern wie bei den jüngsten Auftritten auf die Fans: „Mit den Zuschauern im Rücken ist im heimischen Stadion vieles möglich.“ Der SSV ist jedenfalls bereit für das Saison-Finale: „Wir sind in dieser Woche absolut fokussiert gewesen und haben uns gut vorbereitet“, sagt der Sportliche Leiter – und an Schwaig denkt noch niemand im Rottal.