Landesliga
Seligenporten startet die Mission „direkter Ligaverbleib“

03.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:37 Uhr
Udo Weller

Der SVS (re., Faruk Erata) will im Kampf um den direkten Klassenerhalt keinesfalls in die Knie gehen. Foto: Weller

Mit der Partie beim 1. FC Herzogenaurach an diesem Sonntag (15 Uhr) startet der SV Seligenporten das Unternehmen „direkter Klassenerhalt“. Unsere Zeitung beleuchtet die aktuelle Lage der Klosterer...

• ...die Vorbereitung: „Wir hatten eine gute Trainingsbeteiligung und auch die Einstellung war in Ordnung“, ist Trainer Bernd Rosinger mit den zurückliegenden Übungseinheiten zufrieden. Was die Testspiele angeht, blieben indes einige Wünsche offen. Reichte es gegen den VfB Eichstätt II (Bezirksliga) immerhin noch zu einem 2:1-Erfolg, lief beim 1:3 der Klosterer gegen den SK Lauf (Bezirksliga) nur sehr wenig zusammen.

Der Sieg gegen den A-Klassisten TSV Altenfurt fiel mit 11:0 zwar standesgemäß aus. Allerdings merkt Rosinger zurecht an, dass „wir noch viel mehr Torchancen erzwingen hätten können“. Über weite Strecke uninspiriert verlief der 4:0-Sieg beim SC Pollanten (Kreisliga).

Wie verwandelt präsentierte sich der SVS eine Woche später gegen den 1. SC Feucht (1:2). Diszipliniert und konzentriert zu Werke gehend, wurde dem Bayernligisten Paroli geboten. Im zweiten Aufeinandertreffen vier Tage später belohnten sich erneut überzeugende Klosterer sogar mit einem 3:1-Erfolg.

• ...das Personal: Berufsbedingt das Kloster verlassen hat Mats Gebelein. Zurückgekehrt ist indes Fatih Bojnuegrioglu nach seinem Gastspiel in Weiden, wo er über eine Reservistenrolle nicht hinauskam. „Fatih ist für uns eine echte Verstärkung. Er ist dribbelstark, schnell und verfügt über einen starken Zug zum Tor“, fasst Rosinger die Vorzüge des 24-Jährigen zusammen, um gleich eine wichtige Bedingung hinterher zu schicken: „Wichtig ist, dass er einen klaren Kopf behält.“

Lange Zeit erkrankt, will der zuletzt beim Kreisligisten SC Kammerstein weilende Jörn Höhe (24) beim SVS einen neuen Anlauf nehmen. Gelingt der, könnte Höhe eine Alternative für die Abwehr sein, in der nach dem wohl noch längerfristigen Ausfall von Vlad Stan Prigoana ein Mangel an Innenverteidigern herrscht.

Neben Nico Seitz und Imran Moumouni (beide Kreuzbandriss) wird auch Torhüter Maximilian Laub (Pfeiffersches Drüsenfieber) länger fehlen. Für ihn übernimmt Torwarttrainer Fabian Diez den Part des zweiten Torhüters.

• ...die Stärken und Schwächen: Grundsätzlich verfügt der SVS über ein Team, dessen Spielstärke deutlich besser ist, als es Tabellenplatz 16 vermuten lässt. Darüber hinaus bietet der Kader wesentlich mehr Variationsmöglichkeiten als zu Saisonbeginn.

Positiv sollte es sich auswirken, dass der lange verletzungsgeplagte Görlitz wieder über die notwendige Fitness verfügt, um zumindest in Teilzeit selbst auf dem Rasen als Spielertrainer aktiv zu sein. Mit seiner Erfahrung als Profi sollte er für mehr Struktur im Spiel sorgen können.

Größte Schwäche ist die Offensive, welche mit 19 Toren in 18 Spielen ligaweit Schlusslicht ist. Zudem neigt das Team dazu, einmal in Führung liegend, nicht energisch genug nachzusetzen und somit den Gegner wieder „zurückzuholen.“

• ...das Fazit: Mit sieben Zählern Rückstand (bei einer Partie weniger) ist der erste Nichtabstiegsplatz zwar ein gutes Stück entfernt, aber noch nicht außer Reichweite. Um diesen zu erobern, bedarf es einer Verbesserung des Offensivspiels, sowohl was die Einleitung und erst recht den erfolgreichen Torabschluss angeht. Nicht weniger wichtig ist es, dass der Heimkomplex abgelegt wird, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der vermeintliche Vorteil, sämtliche Mitkonkurrenten zuhause begrüßen zu können, ins Gegenteil verkehrt.

nuw