Seebacher Kaltstart in Hauzenberg
Verbale Attacken vor dem Topspiel: Geiger und Stern machen ihre Spieler heiß

10.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:10 Uhr

Schmerzhafte Landung: Im Hinspiel konnte der TSV Seebach um Stefan Trifterer (2.v.r.) die Hauzenberger elegant aushebeln. Diesmal wollen Philipp Michl und seine Mitstreiter den Spieß umdrehen. −Foto: Helmut Müller

Lam vernascht (4:1), Angstgegner Bogen niedergekämpft (3:2) – im Fachjargon spricht man von einem perfekten Auftakt. Den kann der FC Sturm Hauzenberg am Samstag vergolden. Um 14 Uhr steigt auf dem Kunstrasen unterm Staffelberg das Top-Duell der Landesliga Mitte gegen Spitzenreiter TSV Seebach.

Ein kleiner Vorteil für die Truppe um das Trainer-Duo Dominik Schwarz und Alex Geiger: Die Granitkicker sind bereits im Spielrhythmus, während der Tabellenführer der Landesliga Mitte – nach der Absage gegen Fortuna Regensburg und einem spielfreien Wochenende – quasi mit einem nicht eingeplanten Kaltstart seine Aufstiegs-Mission in Angriff nehmen muss.

Seebachs Trainer Manfred Stern weiß nicht, „ob das so ein Vorteil sein wird. Hauzenberg hat in Bogen auf tiefem Geläuf sicherlich Kräfte gelassen“. Hauzenbergs Spielertrainer Alex Geiger ergänzt: „Klar sind wir schon im Rhythmus, Seebach konnte dagegen Kräfte schonen, geht ausgeruht in die Partie.“ Egal, wie der Kracher ausgeht: Fans und Zuschauer dürfen sich auf ein heißes Duell zweier Topteams freuen. Ein paar Zahlen gefällig: Die Sturm-Offensive (55 Tore) ist die zweitbeste der Liga, jubelte in den beiden letzten Begegnungen sieben Mal – Fabian Wiesmaier (3), Manuel Mader (2) und Julian Liebenow (2) sind in Ballerlaune. Letztgenannter führt mit 16 Buden die Torschützenliste an. Die TSV-Antwort: Schlussmann Mathias Loibl musste nur 16 Mal in 20 Partien hinter sich greifen – die Seebacher Defensive hält damit den Ligabestwert. Und ein letzter Wert für die Statistik-Freaks: Mit Hauzenberg (7 Siege/3 Remis) trifft das zweitbeste Heimteam auf Seebach, das zweitbeste Auswärtsteam (7 Siege/2 Remis/2 Niederlagen).

Geiger bläst zum Angriff: „Können jedem Gegner fünf, sechs Tore einschenken“



Wie so oft, können also Kleinigkeiten entscheiden, das sehen beide Trainer ähnlich. Stern: „Wir haben gerne die Pille, müssen also aus unserem variablen Spiel Kapital schlagen und gleichzeitig vermeiden, dass Hauzenberg in seine Umschaltmomente kommt.“ Dann kann es sehr schnell sehr unangenehm werden. „Wir sind offensiv wahnsinnig gut.“ Das weiß auch Geiger: „Wenn wir die ersten Chancen nutzen, dann können wir jedem Gegner fünf, sechs Tore einschenken, diese Qualität haben wir. Aber, wir haben zu viele Gegentore kassiert.“ Das ärgert den Sturm-Trainer, der vor allen Dingen die wahnsinnig gute und ausgewogene Defensive und Offensive der Gäste lobt: „Da trifft der alte Spruch halt wieder zu: In der Defensive gewinnt man am Ende die Meisterschaft, in der Offensive einzelne Spiele. Und deswegen steht Seebach ganz vorne.“ Nichtsdestotrotz wollen die Hauzenberger dem Primus heute ein Bein stellen. „Wenn wir da was reißen, sind uns sicherlich drei, vier andere Mannschaften sehr dankbar“, sagt Geiger, der bis auf Fabian Hirz (Zerrung) und Gers Delia (krank) alle Mann an Bord hat. Nicht ganz so rosig schaut es da beim Kontrahenten aus, der mit Kapitän Christoph Beck (Leistenprobleme) aller Voraussicht nach auf eine ganz wichtige Stütze verzichten muss. Stern: „Sein Ausfall macht mir noch ein wenig Kopfzerbrechen, weil er mit seiner Spielweise in der Offensive schon den Unterschied ausmachen kann.“

Waldkirchen in Osterhofen mit dem Rücken zur Wand



Die Herzogsstädter sind mit dem 1:0 beim FC Amberg gut aus den Startlöchern gekommen. „Jetzt wollen wir gegen Waldkirchen nachlegen, und den Auftaktsieg in Amberg veredeln. Das ist das Ziel“, gibt sich Coach Christian Dullinger selbstbewusst. In der Tat wäre ein weiterer Dreier gegen einen direkten Konkurrenten um den direkten Klassenerhalt nicht unwichtig. Ohnehin stehen in den kommenden Wochen ausnahmslos Spiele gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte an. Hier gilt es ein ordentliches Punktepolster zu schaffen, und ohne den ganz großen Druck in die heiße Phase im April und Mai zu gehen. Gegen Waldkirchen sieht der Trainer „ein Duell auf Augenhöhe!“ Fehlen werden definitiv Clirim Ndrecaj (Schulter) und Julian Trautwein (Rücken). Hannes Hobelsberger war die Woche über gesundheitlich angeschlagen. Einsatz fraglich. Die Leistungsträger Kapitän Mirza Hasanovic und Armin Mesic dürften dagegen ihren Trainingsrückstand aufgeholt haben. Die Gäste werden in der gleichen Besetzung antreten, in der sie das Heimspiel gegen Roding (0:2) bestritten. Trainer Anton Autengruber hat seine Spieler nach dem enttäuschenden Auftakt aufgerichtet und an die gute erste Halbzeit erinnert: „Bis zum 0:1 durch den ersten nennenswerten Torschuss haben wir vieles richtig gemacht“, blickt der 54-Jährige zurück. In Osterhofen, verspricht Autengruber, werde sein Team mehr Offensivaktionen kreieren als gegen Roding.

− mid



Die Spvgg Deggendorf will ein unangenehmer Gegner sein



Tom Seidl, Trainer der Spvgg GW Deggendorf, redet nicht lange um den heißen Brei herum: „Fortuna Regensburg hat eine unfassbar hohe Qualität im Kader und sich mit den beiden erfahrenen Defensivspezialisten Martin Sautner und Tom Liebherr im Winter nochmal gezielt verstärkt. Die Rollen sind klar verteilt, dennoch wollen wir ein gutes Spiel machen und ein unangenehmer Gegner sein. Um den Favoriten ärgern zu können, müssen wir an unser Limit gehen, läuferisch und kämpferisch alles raushauen, aber auch mutig sein.“ Neben den Langzeitpatienten Michael Weber, Lukas Baumgartner und Nick Hof steht auch hinter dem Einsatz von Routinier Max Bachl-Staudinger, der krankheitsbedingt die komplette Trainingswoche verpasste, ein dickes Fragezeichen. Bei Kapitän Niklas Hauner bestätigte sich der Verdacht auf Muskelfaserriss zwar nicht, dennoch wird der Abwehrmann mit großer Wahrscheinlichkeit am Sonntag nicht auflaufen können. Der zuletzt fehlende Youngster Julius Reiner kehrt hingegen in den Kader zurück.

− fn


23. Spieltag / Freitag, 19 Uhr: Kareth – Lam; Samstag, 14 Uhr: Osterhofen – Waldkirchen (Vorrunde 2:0), Hauzenberg – Seebach (1:3); Sonntag, 14.30 Uhr: Burglengenfeld – VfB Straubing (7:0); 15 Uhr: Fortuna Regensburg – Deggendorf (4:2); abgesagt: Bad Kötzting – Neukirchen b.Hl. Blut, Tegernheim – Amberg, Roding – Pfreimd, SAD-Ettmannsdorf – Bogen.