Sturm legt schon am Mittwoch los
Stimmung, Personal, Ziele: Von Kötzting über Seebach bis Waldkirchen – der große Landesliga-Mitte-Check

01.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:50 Uhr

Wo geht’s hin für die Hauzenberger um Christoph Traxinger (l.) im heutigen Nachholspiel gegen Lam? In der Hinserie (hier eine Szene) behauptete sich der FC Sturm am Osser mit 3:0. Am Staffelberg rechnet man diesmal mit einer „engen Kiste“. −Foto: Simon Tschannerl

Der FC Hauzenberg empfängt am heutigen Mittwoch (19 Uhr) die Spvgg Lam zum Nachholspiel. Am Wochenende startet die Landesliga Mitte dann offiziell mit dem 22. Spieltag in die Frühjahrsrunde. Meisterschaft, Abstieg oder belangloses Mittelfeld. Die Heimatzeitung hat vor dem Auftakt den hiesigen Vereinen auf den Zahn gefühlt.

TSV Seebach

Das Saisonziel: Der Spitzenreiter will natürlich Platz 1 verteidigen. „Wir wissen aber auch, dass Faktoren wie verletzungsfrei bleiben oder Spielglück eine wesentliche Rolle spielen können. Vier Punkte Vorsprung sind jetzt keine Hausnummer, wo man sich ausruhen kann. Wir sind die Gejagten“, sagt Trainer Manfred Stern.

Die Vorbereitung: Mit drei Siegen (Eggenfelden 3:1, Ergolding 3:1 und Landau 1:0) sowie einer Niederlage (Schalding 1:3) und einem Remis (Deggendorf 2:2) verlief die Vorbereitung sehr positiv. Blenden will man sich davon aber nicht lassen. Stern: „Wichtig war die Art und Weise, wie die Mannschaft die Vorgaben umgesetzt hat. Und das war zum größten Teil gut.“

Das sagt der Trainer: „Erster gegen Zweiten – damit ist eigentlich alles gesagt. Wir wissen, was auf uns zukommt. Fortuna Regensburg ist offensiv sehr stark, wir ebenso. Hinten stehen wir sowieso gut. Aber unabhängig davon, wie diese Partie auch ausgeht: Entschieden ist für beide Teams noch lange nichts.“

1.FC Bad Kötzting

Das Saisonziel: Vor der Saison haben die Verantwortlichen einen einstelligen Tabellenplatz vorgegeben. Nach der besten Herbstrunde seit Jahren haben die Badstädter die 40-Punkte-Marke aber längst geknackt und mischen überraschend im Aufstiegsrennen mit. Von Zwang oder Druck will Trainer Erich Hartl jedoch nichts wissen. „Wir wollen unsere Hausaufgaben erledigen und solange wie möglich vorne dabei bleiben.“

Die Vorbereitung: Während die Testergebnisse durchwachsen ausfallen (2:4 gegen Bogen, 7:0 gegen Schwarzhofen, 0:6 gegen Vilzing, 8:0 gegen Regen, 1:4 gegen Lam, 4:2 gegen Roding) ist Hartl zufrieden. Nicht zu hoch hängen will der Coach die jüngste 1:2-Niederlage beim TSV Kareth-Lappersdorf im Rahmen der Totopokal-Qualifikation.

Das sagt der Trainer: Vor dem ersten Ligaauftritt beim VfB Straubing am Freitag (19 Uhr) sieht Hartl seine Elf gut gerüstet. „Wir haben bewiesen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können.“

FC Sturm Hauzenberg

Das Saisonziel: Im Vordergrund steht für diese Spielzeit, die Mannschaft zu verjüngen und weiterzuentwickeln und sich im ersten Drittel der Tabelle „aufzuhalten“. Als Rangsechster hat der FC Sturm diese Vorgabe zumindest im Herbst erfüllt.

Die Vorbereitung: Die Ergebnisse zu Beginn der Testspielphase ließen aufhorchen: 8:0 gegen Bezirksligist Vornbach und ein starkes 3:0 gegen Regionalliga-Vetreter Hankofen. Ferner wurde gegen den SSV Eggenfelden (Landesliga/ 1:1) und den SV Grainet (Bezirksliga/ 1:0) geprobt.

Das sagt der Trainer: Trotz der positiven Testspielresultate wolle man keine Kurskorrektur vornehmen, „obwohl wir schon ein Stück weiter oben stehen könnten“, sagt Spielertrainer Alexander Geiger und erinnert an die unnötigen Punktspielniederlagen im Herbst in Pfreimd (1:2) und Amberg (0:2). Die Vorbereitungszeit sei kurz, aber intensiv gewesen, sagt der 38-Jährige, und: „Wichtig ist, dass sich niemand verletzt hat.“ Mit der Nachholpartie gegen Lam starten die Granitstädter ins Liga-Restprogramm. „Lam ist immer eine unangenehme Mannschaft, kämpferisch und läuferisch stark, aber auch mit individuell guten Spielern“, lobt Geiger die Osserbuam. „Mit dieser Qualität müssten sie in der Tabelle eigentlich weiter vorn stehen“, warnt der Sturm-Coach vor dem Rangzwölften.

Spvgg GW Deggendorf

Das Saisonziel: Es ist und bleibt der Klassenerhalt. „Als Aufsteiger sind wir bislang im Soll, auch wenn wir uns schon ankreiden lassen müssen, im Spätherbst eine bessere Ausgangsposition doch etwas leichtfertig verspielt zu haben. Aber wir stehen immer noch über dem ominösen Strich“, sagt Coach Thomas Seidl.

Die Vorbereitung: Die Vorbereitung bewertet Seidl als „zufriedenstellend“. Die Trainingsbeteiligung war gut und die in den fünf Testspielen gezeigten Leistungen – Cham (0:1), Erlbach (1:3), Seebach (2:2), Passau-West (2:2) und Mettersdorf (2:0) waren im Großen und Ganzen auch ordentlich. Positiv ist, dass man ohne größere Verletzungen durchgekommen ist. Lediglich Lukas Baumgartner wird aufgrund von Rückenproblemen erneut länger ausfallen.

Das sagt der Trainer: „Wir haben ein Team, das sich nicht zu verstecken braucht und das in der Lage ist, an einem guten Tag gegen jeden Gegner punkten zu können. Wenn wir aber nicht an unser Limit kommen, können wir auch gegen jede Mannschaft verlieren. Mentalität, Konstanz und auch das notwendige Quäntchen Glück werden sein. Wir müssen die Erfolgstugenden aus unserer Meistersaison auf den Platz bringen, dann ist mir nicht bange.“

Spvgg Lam

Das Saisonziel: Nur ein mickriges Pünktchen trennt die Osserbuam von der Landesliga-Abstiegszone. Diesen Minimalvorsprung gilt es bis mit allen Mitteln zu verteidigen. „Diesmal wollen wir den Klassenerhalt nicht mehr über die Relegation, sondern direkt schaffen“, sagt Teammanager Wolfgang Koller.

Die Vorbereitung: Unter Neucoach und „Urgestein“ Franz „Funz“ Aschenbrenner haben die Lamer bislang alle Testspiele gewonnen: 1:0 gegen den VfB Straubing, 4:1 gegen Bad Kötzting, 3:1 gegen Ruhmannsfelden, 3:1 gegen Schöfweg. „Vor allem die Art und Weise macht Mut“, berichtet Koller. Während Abwehrmann Zdenek Becka (29) ab sofort eine Pause einlegt, bereichern mit Jonas Wittenzellner (19, aus Vilzing) und Marek Paul (22, SK Senco Doubravka) zwei vielversprechende Neuzugänge den Kader.

Das sagt der Teammanager: „Mit Hauzenberg und Ettmannsdorf haben wir gleich zwei gleich ganz schwierige Aufgaben vor der Brust“, sagt Wolfgang Koller. „Da wird man gleich sehen, wo die Mannschaft steht. Wir freuen uns aber, dass es endlich losgeht und sind gut gerüstet.“

Spvgg Osterhofen

Das Saisonziel: Für Osterhofen zählt in dieser Saison nur der Klassenerhalt.

Die Vorbereitung: Man konnte sich bestens auf die Frühjahrsrunde vorbereiten – dank neuem Kunstrasen und schweißtreibendem Trainingslager in der Türkei. In den Testspielen bezog man gegen den Bayernligisten Jahn Regensburg II (2:4) die einzige Niederlage. Neben zwei hohen Siegen gegen unterklassige türkische Mannschaften (12:0 und 13:1) gewann man unlängst in Salzweg (2:1) und im heimischen Stadion gegen den SV Auerbach mit 3:1.

Das sagt der Trainer: Uns muss klar sein, dass wir nach dem Winter zulegen müssen, weil es auch alle anderen tun werden“, sagt Trainer Christian Dullinger der optimistisch in die Saison geht. Im Hinblick auf Amberg am Samstag vermutet der Coach, dass im weiteren Saisonverlauf „noch ganz komische Konstellationen rauskommen werden, wenn es bei den Vorderen um nichts mehr geht. Deswegen kannst du nur auf dich schauen und musst frühzeitig die Punkte sammeln. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das hinkriegen!“

TSV Waldkirchen

Das Saisonziel: Drin bleiben. Der Aufsteiger geht als Vorletzter mit sieben Punkten Rückstand auf Platz 13, den ersten Nichtabstiegsrang, in die restlichen 14 Spiele. Dazwischen liegen drei Relegationsplätze – in Reichweite.

Die Vorbereitung: Eines von drei Testspielen (4:0 gegen Schalding II) wurde gewonnen, die Partien davor gegen Liga-Rivale Bogen (2:3) und den österreichischen Bezirksligisten Union Julbach (0:1) verloren. Zuletzt trainierte der TSV mehrere Tage in Mattersburg, wo man sich auf den harten Abstiegskampf einschwor.

Das sagt der Trainer: „Solange es rechnerisch möglich ist, wollen wir für den direkten Klassenerhalt kämpfen“, sagt Trainer Anton Autengruber. Der 54-Jährige weiß, dass sein Team schnell in einen „Flow kommen muss“. Andererseits will er nicht zu viel Druck aufbauen: „Natürlich wäre ein Sieg im ersten Spiel super, aber wenn nicht, dann arbeiten wir weiter daran.“ Autengruber glaubt an die Mannschaft: „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht.“ Die Spieler seien reifer, enge Spiele – wie im Herbst – sollen künftig öfter auf die Seite des TSV kippen. „Wir sind mutiger und gehen selbstbewusst ins Frühjahr.“ Fehlen wird bis circa Mitte April Hannes Strohmaier. Der 21-Jährige muss am Knie operiert werden.

− brö/fed/fn/mid/mo


Nachholspiel / Mittwoch, 19 Uhr: Hauzenberg – Lam; 22. Spieltag / Freitag, 19 Uhr: VfB Straubing – Bad Kötzting (Hinspiel 0:2); Samstag, 14 Uhr: Bogen – Hauzenberg (1:2); 15 Uhr: Lam – Schwandorf-Ettmannsdorf (2:3), Seebach – Fortuna Regensburg (1:1); 16 Uhr: Amberg – Osterhofen (1:3), Waldkirchen – Roding (0:4); Sonntag, 14.15 Uhr: GW Deggendorf – Burglengenfeld (2:2); 15 Uhr: Pfreimd – Kareth-Lappersdorf (0:2), Neukirchen b.Hl.Blut – Tegernheim (4:1).