Die Gala des FC Amberg vor Wochenfrist gegen den FC Sturm Hauzenberg sorgte für Beachtung im 18erFeld der Fußball-Landesliga Mitte, hat aber auch einen gewaltigen Nachteil: Der Nimbus des Aufsteigers ist dahin, alle Gegner schnüren künftig die Stiefel gegen Amberg enger.
Die Elf von Andreas Scheler ist kein unbeschriebenes Blatt mehr, aber was heißt das in dieser Saison schon. Alle Aufsteiger wollen sich am Einlass mit ihrer Eintrittskarte für die Landesliga nicht als Neuling outen oder gar Lehrgeld entrichten: Dingolfing ist Zweiter, Amberg Vierter, Passau Siebenter und Parsberg Fünfter – die neuen Vereine mischen die Liga auf.
Dieser Meinung ist übrigens auch FC-Trainer Andreas Scheler: „Es gibt keine Aufsteiger im klassischen Sinn mehr. Alle sind gestandene Landesligisten, das ist mir schon klar. Den scheinbar unbedarften Neuling gibt es nicht mehr.“
Der morgigen Gastgeber der Amberger, der TV Parsberg, war Tabellenzweiter der Bezirksliga Süd 2023/24 . Er kann nach vier Qualifikationsspielen gegen Regenstauf (1:3, 3:2) und Weiden/Ost (3:1, 3:1) aber dennoch von Neuland reden: 49 Jahre lang fehlte in der Geschichte des Oberpfälzer Klubs die Landesliga. Jetzt ist Parsberg aber dabei. Das Pflichtspiel mit dem FC Amberg hat es noch nicht gegeben. Scheler ahnt, was seine Elf erwartet: „Parsberg hat bisher eine super Saison gespielt. Es ist uns nicht unbekannt, was uns erwartet“, sagt er vor dem Aufsteigerderby und weiß schon im Vorfeld: „Parsberg wird richtig unangenehm für uns.“
Amberg kann im Grunde mit breiter Brust antreten und dennoch warnt der FC-Coach: „Da waren schon noch einige Fehler zu erkennen – und die müssen wir abstellen“, fordert er von seiner Mannschaft darüber hinaus ein „gesteigertes Zweikampfverhalten“. Ähnliches aber will man auch in Parsberg, wo man der letzten Niederlage in Lam nachtrauert. Man habe 1:0 geführt und dann das Spiel noch aus der Hand gegeben, heißt es in Parsberg. Für Trainer Stefan Weber ist „das Spiel gegen Amberg ist richtungweisend“. Solch eine Niederlage wie gegen Lam (2:4) dürfe sich nicht wiederholen.
Frei von personellen Problemen ist der FC Amberg nicht, Leon Schreiner und Yannick Haller fehlen, Benjamin Burger und Ludwig Richthammer sind zumindest nicht sicher, Tobi Götz hat seine Zwei-Spiele-Strafe „abgesessen“. Aber Scheler gehört zu jenem Trainer-Typen, die „immer was holen wollen“. Spielbeginn ist am Sonntag um 15 Uhr.
aeu
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