Holt Kareth den ersten Dreier?
Mit Dingolfing kommt der nächste Aufsteiger auf Kareths Höhen – TSV fehlen sämtliche Angreifer

09.08.2024 | Stand 09.08.2024, 17:59 Uhr |
Gerd Winkler

Landesligist TSV Kareth-Lappersdorf (lila) will am Wochenende den ersten Sieg der Saison feiern. Foto: Christian Brüssel

Der nicht in die Gänge kommende Fußball-Landesligist TSV Kareth-Lappersdorf hat einen so schlechten Saisonstart wie lange nicht erwischt. In den letzten Jahren ist der TSV stets vernünftig bis sehr gut aus den Startlöchern gekommen.

Vorige Saison blieben die Lila-Weißen an den ersten neun Spieltagen ungeschlagen (7/2/0), 2022/23 konnten in den ersten vier Runden neun Punkte eingefahren werden. 2021/22 und in der Corona-Saison 2019/21 legte Kareth jeweils mit vier Siegen und vier Unentschieden los. Lediglich in der Saison 2018/19 startete man ähnlich schwach. Damals ging der TSV viermal als Verlierer vom Feld, ehe mit einem 1:0 in Hauzenberg der erste Sieg verbucht werden konnte.

Unentschieden als Teilerfolg



Heuer ging Kareth unter dem neuen Trainer Serkan Aygün zunächst dreimal leer aus. Vorigen Sonntag in Landshut konnte mit einem 1:1 zumindest ein Teilerfolg gelandet werden. Am Samstag um 13.30 Uhr unternimmt die Mannschaft im Heimspiel gegen Aufsteiger FC Dingolfing (2., 9 Punkte) den fünften Anlauf, den ersten Dreier einzufahren. Doch mit gerade zu Saisonbeginn von der Euphorie getragenen Neulingen ist oft nicht gut Kirschen essen. Davon kann die Truppe von Aygün ein Lied singen. Gegen Amberg (1:2) und Parsberg (2:3) hatte Kareth das Nachsehen – trotz Heimvorteil. Wobei allen Aufsteigern der Einstieg gelungen ist: Hinter Spitzenreiter Hauzenberg sind in der Tabelle die fünf Aufsteiger notiert.

Aygün lässt sich vom Fehlstart nicht verrückt machen, relativiert indes das Abschneiden: „Wir dürfen das allein an den Punkten nicht festmachen, sondern müssen das große Ganze sehen.“ Seine Mannschaft sei spielerisch sehr gut drauf, was fehle, seien die Kaltschnäuzigkeit und die letzte Konsequenz beim Torabschluss. Darüber hinaus gesellt sich das Pech dazu: „In Landshut schießen wir an den Innenpfosten, der Ball läuft die Linie entlang und wird vom Gegner geklärt.“ Wenn man oben stehe, wäre der Ball reingegangen. „Wir hatten mehr Spielanteile, dominieren den Gegner klar. Wenn du unten stehst, gewinnst du so ein Spiel halt mal nicht“, fügt Aygün an.

Alle Stürmer verletzt oder im Urlaub



Dass eine Reihe von letztjährigen Startelf-Spielern verletzt raus ist, lässt der A-Lizenzinhaber nicht gelten. „Das als Alibi für mich als Trainer zu nutzen, wäre billig.“ Andere Vereine träfen Ausfälle genauso. „Wir haben quantitativ und qualitativ einen großen Kader, jeder hat die Berechtigung, von Anfang an zu spielen“, stellt Aygün klar. Gegen Dingolfing sind Amir Hedider und Simon Pitzl indes keine Option. In Landshut erstmals in dieser Saison im Matchkader haben sich die Stürmer nun in den Urlaub verabschiedet.

In sonnigen Gefilden befindet sich schon die zweite Woche Felix Bomber – ebenfalls ein Angreifer. Das wäre zu verkraften, wenn nicht die letzten verbliebenen, gelernten Stürmer Thomas Schmidt und Christof Ostermayr verletzt wären. Somit wird zum dritten Mal am Stück Flügelflitzer Stefan Hofner auf die Neun beordert. Um fünf Feldspieler auf der Bank zu haben, zieht Aygün das Hochziehen von A-Jugendlichen in Betracht. Einige hätten die zweite Woche mittrainiert, der ein oder andere sei für die nahe Zukunft sowieso ein Thema. Gegen Dingolfing fordert Aygün, „weniger auf den Gegner zu schauen, das eigene Spiel durchziehen und ans Limit zu gehen.“

Nach dem Abpfiff macht sich die Mannschaft auf den Weg zum Gäubodenfest, deshalb die frühe Anstoßzeit. Und ein Sieg wäre auch diesbezüglich Gold wert: Mit dem ersten Dreier im Rücken lässt es sich in Straubing mit dem Maßkrug in der Hand sicherlich leichter zuprosten.

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