Gastgeber brauchen Zählbares
Kellerduell auf Kareths Höhen: Beim TSV „ist alles gesagt“ – Kosova sieht sich auf einen guten Weg

02.10.2024 | Stand 02.10.2024, 21:18 Uhr |
Gerd Winkler

Hürde: Kareth-Lappersdorf (in Weiß) will gegen Kosovo endlich einen Sprung nach vorne machen. Foto: Brüssel

Vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt wurde der heuer einfach nicht in die Gänge kommende Fußball-Landesligist TSV Kareth-Lappersdorf (17., 11 Punkte) in der Tabelle in Gänze spiegelverkehrt notiert. Mit acht Siegen, zwei Remis und drei Niederlagen grüßte die Elf des damaligen Trainers Michi Kirner vom Platz an der Sonne. Und nun, ohne nennenswerten Abgang im Sommer? Drei Siege, zwei Remis und acht Pleiten sorgen für den vorletzten Platz.

Überdies stellt Kareth nach zuletzt 15 Gegentoren in drei Spielen jetzt die Schießbude des 18er-Klassements sowie die schwächste Auswärtsmannschaft (0/1/5).
Heute um 15 Uhr gastiert Aufsteiger FC Kosova Regensburg (16., 13) auf Kareths Höhen. „Der Vorletzte gegen den Drittletzten, das ist ein Sechs-Punktespiel – damit ist alles gesagt!“, bewertet Interims-Spielertrainer Michi Gröschl das Kellerduell und die daraus abzuleitende Erwartungshaltung in Form eines Dreiers. Lukas Scheinost und Amir Hedider sind wieder an Bord, Peter Hofbauer ist indes verhindert. Knapp drei Wochen nach der Ablösung von Coach Serkan Aygün und den folgenden Niederlagen gegen Deggendorf (1:4) und in Luhe-Wildenau (2:4) ist für Gröschl „die Situation mental sehr herausfordernd.“ Tatsache sei, der Kader ist praktisch unverändert, also am Fußballerischen könne es nicht liegen. „Es werden individuelle Fehler gemacht, das Spielglück geht dir ab, es läuft einfach nicht“, bedauert Gröschl. „Ich kenne den Abstiegskampf aus meiner Hankofener Zeit“, blickt der Innenverteidiger auf sein fünfjähriges Engagement beim damaligen Bayernligisten zurück. Auch dort habe sich die Frage gestellt: „Wie kommst du da unten wieder raus?“ Das gehe nur über das Abrufen der Basics: „Kämpfen, rennen, Zweikämpfe gewinnen, für den anderen da sein.“ Gröschl zitiert seinen Interimskollegen Ben Birzer bei dessen Antrittsrede: „Der Teamerfolg ist über die persönlichen Befindlichkeiten zu stellen!“

Nun stehen andere Ausbeuten zu Buche



Wie Kareth ist Kosova in dieser Saison mit völlig anderen Statistiken unterwegs. Anfang vorigen Oktober in der Bezirksliga waren 32 von möglichen 36 Zählern eingefahren. Für Vorstand Gazmir Rasaj, zugleich Betreiber des Vereinsheims des Bayernligisten SV Fortuna, war die vorige Saison ein teures Vergnügen. „Wenn wir gewinnen spendiert ‚Gaz‘ der Mannschaft meistens ein Essen“, so der sportliche Leiter Lum Gashi.

Heuer durfte/musste der Vorstand erst dreimal die bis zum Frühjahr erfolgsverwöhnte Truppe einladen. Die Bilanz ist bisher negativ (3/4/6), für Gashi „wenig überraschend“. Die Landesliga sei ein ganz anderes Niveau, man habe gewusst, es werde ein schwieriges Jahr. „Bis auf zwei Spiele habe ich die Gegner aber nicht besser als uns gesehen“, findet Gashi. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt packen, eine Serie werden wir schon noch hinlegen.“ Der Anfang ist in den Heimspielen gemacht, seit drei Partien ist Kosova am Weinweg ungeschlagen (1/2/0). Gegen Kareth fällt Arthur Mendes da Silva (Schulter) aus.

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