Fußball, Landesliga Mitte
Doppelpacker Abraham erlöst Deggendorf – Sturm im Stile eines Spitzenreiters – Starke Passauer belohnen sich nicht – Wilde Fahrt am Roten Steg

16.11.2024 | Stand 17.11.2024, 16:31 Uhr |

Zuletzt ein seltenes Bild: Die Spvgg GW Deggendorf freut sich über einen Treffer. Gegen Parsberg durfte das Schlusslicht gleich dreimal jubeln, auch weil Goalgetter Ashour Abraham (4.v.l.) doppelt trifft. − Foto: Franz Nagl

Große Erleichterung beim Schlusslicht der Landesliga Mitte: Mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Parsberg meldet sich die Spvgg GW Deggendorf im Kampf um den Klassenerhalt zurück.

Raphael Huber und Doppelpacker Ashour Abraham sorgten nach Wochen der Enttäuschungen endlich wieder für fröhliche Gesichter. Allerdings sind diese drei Zähler erst ein kleiner Anfang, bis zur Winterpause muss die Truppe von Spielertrainer Jure Matic jetzt mit Siegen weiter nachlegen.

Große Enttäuschung herrscht derweil im Lager des 1. FC Passau, die bei Schwandorf-Ettmannsdorf zwar mit 0:3 den Kürzeren ziehen, aber keinesfalls um drei Tore schlechter spielten. Ganz im Gegenteil: Bei besserer Chancenverwertung und dem nötigen Quäntchen Glück wäre sogar mehr drin gewesen.

Dagegen surft Spitzenreiter FC Sturm Hauzenberg weiter auf der Erfolgswelle, besteht, nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch souverän mit einem 4:1-Erfolg die schwere Hürde gegen Luhe-Wildenau.

Nichts für schwache Nerven ist die Partie am Roten Steg zwischen Bad Kötzting und Eggenfelden. Das Acht-Tore-Spektakel und jede Menge Emotionen entscheiden am Ende die Badstädter mit 5:3 für sich.


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SAD-Ettmannsdorf – 1.FC Passau 3:0: Ärgerlich, denn beim Tabellenzweiten war gefühlt mehr drin. Dass am Ende ein klarer 3:0-Erfolg für die seit mittlerweile zwölf Partien ungeschlagenen Ettmannsdorfer steht, ist dennoch verdient. Kurz vor der Pause der erste Nackenschlag für die bis zu diesem Zeitpunkt keineswegs schlechter spielenden Dreiflüssestädter. Plötzlich steht es 1:0, weil Cesar Sodji die Kugel vor die Füße fällt – und trifft. Nach der Pause hat dann Jan Wehner die große Chance zum Ausgleich auf den Fuß, das Tor fällt aber postwendend auf der anderen Seite durch Thomas Stowasser nach knapp einer Stunde. Danach war die Luft raus, wenngleich sich der Aufsteiger nie aufgibt. Im Gegenteil: Weitere gute Chancen werden herausgespielt, nur im Abschluss will das Runde einfach nicht ins Eckige. Dass erneut Stowasser dann in der Nachspielzeit den Deckel drauf macht, ist nur mehr Ergebniskosmetik. „Man kann den Jungs heute keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben und alles reingehauen was denkbar war“, lobt auch Sportreferent Stefan Kurz nach der Partie die zunächst enttäuschten Kicker. Auf dieser Leistung gilt es aufzubauen und in die kommenden Partien mitzunehmen. Wie gut die die Truppe von Coach Krisztian Beregszaszi gespielt hat, zeigt auch die Wertschätzung des Schwandorfer Trainers Mario Albert, die die Niederbayern eine „starke Leistung“ attestierte. Tore: 1:0 Cesar Sodji (41.); 2:0, 3:0 Thomas Stowasser (59., 90.+3). SR Manuel Friedrich (Friedrichshain); 100 Zuschauer.

Deggendorf – Parsberg 3:0: Blitzstart für die Grün-Weißen: Während sich die Gäste noch sortieren, jubeln bereits die Deggendorfer. Raphael Huber bringt den Letzten in Führung – und sorgt mit diesem Treffer auch für die nötige Sicherheit. Mit flüssigen Kombinationen auf perfekt bespielbaren Kunstrasen bringen sie die Gästeabwehr aus Parsberg in Verlegenheit und haben auch gute Chancen für weitere Treffer. Der zweite fiel dann nach knapp einer halben Stunde. Ashour Abraham reagierte im Strafraum der Parsberger am schnellsten und drückte das Leder, das zuvor nicht geklärt werden konnte, über die Linie zum 2:0. In dieser Höhe hochverdient wurden die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang versuchen die Gäste Druck aufzubauen, aber gefährlicher sind weiterhin die Hausherren. Nach Fehlpässen im Spielaufbau der Parsberger versuchen die Deggendorfer schnelle Konter zu fahren. Es dauert aber nur bis zur 65. Minute bis den Deggendorfern das erlösende 3:0 gelingt. Der überragende Marlon Nicklas leitet den entscheidenden Spielzug ein. Irrwisch Arshour Abraham entwischt allen Gästeakteuren und überwindet Keeper Tim Eichenseher mit einem klassischen Beinschuss. Deckel drauf. Der Rest ist Schaulaufen. Kurz vor dem Ende ließ sich Manuel Traub noch zu einer Notbremse hinreißen und wurde regelgerecht mit der roten Karte des Feldes verwiesen. Am Ende das Sinnbild eines gebrauchten Tages für die Oberpfälzer. Trainer Jure Matic durfte endlich wieder einen Sieg kommentieren: „Ich hatte ein gutes Gefühl vor dem Spiel. Wir haben den ganzen Frust aus dem letzten Spiel rausgespielt. Es war ein absoluter verdienter Sieg – und dass, obwohl sich im Donnerstag-Training doch noch einige verletzt haben. Die jungen Spieler haben es super gemacht.“ Tore: 1:0 Raphael Huber (8.); 2:0, 3:0 Ashour Abraham (32., 65). Gelb-Rot: Thomas Schott (67./P). Rot: Manuel Traub (87./P). SR Rico Spyra (Erding); 120.

Luhe-Wildenau – Hauzenberg 1:4: Zwar bringt Fabian Gastinger den Sturm nach 23 Minuten in Führung, aber damit ist das Pulver in einer schwierigen ersten Halbzeit auch schon verschossen. Nico Argauer kann nur drei Minuten später ausgleichen, anschließend ist Wildenau dem Führungstreffer weitaus näher dran als die Kicker vom Staffelberg. Zu allem Überfluss verschießt Julian Liebenow auch noch einen Elfmeter. Die Halbzeitansprache des Trainer-Duos Dominik Schwarz und Alex Geiger zeigt dann allerdings Wirkung. Wie verwandelt – und mit einer ganz anderen Körpersprache – kommt Hauzenberg aus der Kabine und nimmt im Stile eines Spitzenreiters das Heft in die Hand. Luca Canales Uhrmann (53.) und zweimal Hannes Hobelsberger (74., 86.) sorgen letztendlich für einen standesgemäßen und verdienten Sieg. Damit ist der Tabellenführer drauf und dran die Serie von sechs Siegen in sechs Partien aus der Hinrunde zu wiederholen. Aktuell fehlen noch zwei. „Wir hätten nichts dagegen“, lacht ein sichtlich zufriedener 1. Vorsitzender Toni Pötzl nach der Partie. Tore: 0:1 Fabian Gastinger (23.); 1:1 Nico Argauer (26.); 1:2 Luca Canales Uhrmann (53.); 1:3, 1:4 Hannes Hobelsberger (74., 86.). SR Johannes Hamper (Katschenreuth); 276.

Bad Kötzting – Eggenfelden 5:3: Nach der 2:0-Führung schien alles in die richtige Bahn zu laufen – zumindest für die Platzherren. Allerdings wurden die – und auch die rund 175 Zuschauer anschließend eines besseren belehrt. Nach dem Anschlusstreffer der Rottaler kurz vor der Pause ist alles wieder offen. Nach der Pause wird es dann richtig wild und spektakulär. Wieder gehen die Oberpfälzer in Führung, wieder kontern die Rottaler, die sich dann durch Valdrin Blakaj selbst schwächen. Rot wegen Notbremse so das Urteil des Neutralen. Die numerische Überlegenheit nutzen die Badstädter anschließend noch zweimal eiskalt aus. Tore: 1:0 Quirin Huber (27.); 2:0 Dominik Hanninger (38.); 2:1 Blin Kelmendi (44.); 2:2 Simon Schie (62.); 3:2 Quirin Huber (67.); 3:3 Blin Kelmendi 73.); 4:3 Dominik Hanninger (78.); 5:3 Miroslav Spirek (90.+1). Rot: Valdrin Blakaj (77./E). SR Simon Küblböck (Untergriesbach); 175.

Bogen – Burglengenfeld 0:2 / Tore: 0:1 Nico Käufer (77.); 0:2 Frederic Schüll (90.+2). SR Fabian Balasch (Gendorf Burgkirchen); 105.

Kareth-Lappersdorf − Landshut 4:0 / Tore: 1:0 Alexander Fuchshuber (9.); 2:0 Tobias Witzmann (20.); 3:0 Thomas Schmidt (40.); 4:0 Daniel Oppelt (90.). SR Elias Schriefer (Rathsmannsdorf); 200.

− mo/fn


21. Spieltag am Sonntag, 14 Uhr: Roding – Dingolfing (2:4), Kosova Regensburg – Amberg (1:1).