Aufsteiger 1. FC Passau hat sich bisher in der Fußball-Landesliga Mitte teuer verkauft – allerdings auch mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Vier Spieler fallen aktuell mit einem Kreuzbandriss aus – ein fünfter könnte jetzt dazukommen. Im Spiel gegen Lam (0:1) verdrehte sich Mittelfeld-Talent Umut Orbay (20) das Knie. Zudem fällt auch Keeper Burgmeier mit einer Meniskusverletzung aus.
Orbay war am Dienstag bereits im MRT, ein Termin bei Kniespezialist Dr. Zantop in Straubing wird die genau Diagnose bringen. „Ich gehe vom Schlimmsten aus“, sagt Orbay selbst. „Ich hoffe zwar noch auf eine positive Wendung, aber ich denke, es ist auch jeden Fall etwas gerissen, das habe ich gemerkt. Ich bin im Rasen hängengeblieben, habe mir das Knie verdreht“, berichtet der junge Mittelfeldspieler, der bisher eine starke Saison spielte, fast immer in der Startelf stand. „Es ist echt Wahnsinn, was bei uns aktuell los ist mit den ganzen Verletzen“, sagt der 20-Jährige.
Auch für die Trainer ist die personelle Situation nicht einfach. „Der Ausfall von Umut tut richtig weh. Er hat es bisher super gemacht, im defensiven Mittelfeld viele Zweikämpfe gewonnen“, sagt Trainer Axel Dichtl, der demnächst auch auf Keeper Paul Burgmeier verzichten muss. Der Torwart verletzte sich ebenfalls am Knie, der Meniskus ist betroffen. „In diesem Ausmaß habe ich das noch nie erlebt“, sagt Dichtl zum Verletzungspech, schickt aber auch gleich hinterher. „Wir wollen und werden nicht jammern. Wir haben einen großen Kader, viele junge Spieler, die sich jetzt beweisen können.“
Aktuell sind acht Spieler verletzt
Neben Orbay und Burgmeier, der am Mittwoch in Eggenfelden von Maximilian Stahler ersetzt wird, fehlen dem FC Passau weitere ganz wichtige Kräfte. Chris Wimmer, Samuel Andert, Gabriel Bauer und Neuzugang Christian Fischer sind alle wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht, Jan Wehner laboriert noch an einem Unterarmbruch und Julian Kornreder hat es heftig am Sprunggelenk erwischt. „Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen“, sagt Dichtl, der auch bei Keeper Burgmeier mit einem längeren Ausfall rechnet. „Ein weiterer schwerer Schlag für uns. Paul zählt sicher zu den besten Torhütern der Liga.“ Mit Maximilian Stahler habe man allerdings einen guten zweiten Torwart. „Er hat schon beim 1:0 gegen Bogen gespielt und seine Sache sehr gut gemacht“, erklärt Dichtl.
Was außerdem Mut macht: Die Passauer präsentieren sich bisher in jeder Partie auf Augenhöhe, haben zudem schon 14 Punkte gesammelt. „Es ist nicht einfach gegen uns zu spielen. Aber wir müssen uns jetzt auch wieder mal für den Aufwand belohnen und brauchen Punkte“, sagt Dichtl nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen. In der extrem ausgeglichenen Landesliga Mitte müsse sein Team ans Limit gehen, dann werde man auch die nötigen Zähler einfahren. Beim heimstarken SSV Eggenfelden hofft der A-Lizenz-Inhaber zumindest auf einen Teilerfolg. „Wir wollen auf jeden Fall etwas mitnehmen. Wir haben trotz der Ausfälle eine gute Mannschaft auf dem Platz.“