An eine derartige Klatsche im Landesliga-Derby gegen den ASV Burglengenfeld konnten sich die treuesten Fans im Lager des SV Schwandorf-Ettmannsdorf nicht erinnern. Mit 1:7 unterlagen die Gastgeber einem spielfreudigen und bestens aufgelegten ASV, der nahezu machen konnte, was er wollte. Denn: Es gelang alles.
Dagegen fanden die Hausherren überhaupt nicht ins Spiel – und an klare Torchancen konnte sich auch kaum jemand erinnern, der die Partie verfolgt hatte. Die Treffer für die Burglengenfelder erzielten Leon Brandl (2), Nico Käufer, Andre Atkins, Dominic Fritz und Leopold Knauer, einen Treffer steuerte der SVSE selbst per Eigentor bei. Für die Ergebniskosmetik sorgte in der 81.Minute der Sekunden zuvor eingewechselte Basel Kasem.
Es war ein Spiel, wie es die Zuschauer eigentlich noch nie in Ettmannsdorf gesehen hatten. Burglengenfeld war in diesem Match in allen Belangen das bessere und einsatzfreudigere Team, das den Ball geschickt laufen ließ und auch fast alle Zweikämpfe gewann. Dagegen bekam die Elf von Trainer Mario von Beginn an keinen Zugriff auf das Geschehen, der SV rannte den Gästen fast nur hinterher und kassierte bei neun Schüssen auf das Tor sieben Treffer.
Im bisherigen Saisonverlauf hatten beide Mannschaft noch nicht so richtig überzeugen können, doch an diesem Nachmittag zeigte der ASV all das, was er lange Zeit versteckte. Seitens der Gastgeber war so eine schwache Leistung dagegen unerklärlich.
Nach einer noch weitgehend ausgeglichenen Anfangsphase bekam der ASV Burglengenfeld das Spiel immer besser in den Griff. Nach zehn Minuten lief ein Gästeangriff über die rechte Seite nach vorne, der Ball kam ungestört nach innen zu Leon Brandl, der eiskalt zum 0:1 abschloss. Nur fünf Minuten später folgte eine fast identische Aktion auf dem rechten Flügel, doch dieses Mal ging Nico Käufer selbst nach innen und vollstreckte mit einem satten Schuss zum 0:2. Von diesem Rückstand erholte sich Ettmannsdorf nicht mehr.
Die Hausherren versuchten zwar, ihre Linie zu finden, doch das scheiterte an diesem Tag völlig. Statt eines Anschlusstreffers der Ettmannsdorfer gelang Burglengenfeld noch vor der Pause das 0:3 durch einen wunderbaren Kopfballtreffer von Dominic Fritz nach einer Freistoßflanke von links.
Im zweiten Durchgang wollte es der SVSE trotz des klaren Rückstandes noch einmal wissen und erhöhte den Angriffsdruck. Doch mehr als eine Einzelleistung von Cesar Sodji in der 47. Minute war nicht zu sehen. Dafür gelang auf der anderen Seite dem unermüdlich rackernden Andre Adkins nach dreimaligem Nachsetzen das 0:4, was gleichzeitig die endgültige Vorentscheidung war. Zu allem Überfluss unterlief den Gastgebern in der 74. Minute nach einem Pfostentreffer beim Abpraller ein Eigentor zum 0:5.
Zahlreiche Auswechslungen, die Mario Albert vornahm, brachten außer dem 1:5 in der 81. Minute durch Basel Kasem keinen Erfolg. Im Gegenzug hämmerte der schnelle Leopold Knauer das Leder nach einem Laufduell zum 1:6 in die Maschen. Doch damit nicht genug: Zum Abschluss krönte Leon Brandl, der einst für den SV Schwandorf-Ettmannsdorf auflief, seine sehr gute Leistung mit dem 1:7 in der 85. Minute.
SV-Trainer Mario Albert hatte hinterher keine Erklärung für das Debakel seiner Truppe, die eine extrem schwache Leistung gegen einen topmotivierten ASV zeigte. „Wir waren an diesem Tag nicht konkurrenzfähig, die Elf von Erkan Kara war die klar bessere Mannschaft, die genau wusste, was auf dem Spiel stand und punktgenau fokussiert war. Ich persönlich habe noch nie so hoch verloren. Mit der Art und Weise bin ich keineswegs einverstanden. Nun fordere ich eine Reaktion von der Mannschaft am Mittwoch in Bogen."
sho
Zu den Kommentaren