Noch im Winter hatte eigentlich sogar beim FC Amberg selbst kaum noch jemanden daran geglaubt, doch nach der Pause platzte der Knoten in der Mannschaft von Trainer Andreas Scheler endgültig: Aus den zwölf Spielen im Jahr 2024 sicherte sich der FCA schließlich zehn Siege, machte somit die Meisterschaft in der Bezirksliga Nord und gleichzeitig den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga perfekt. In dieser wollen sich die Amberger nun langfristig etablieren, um irgendwann in den nächsten Jahren vielleicht sogar wieder von noch Höherem träumen zu dürfen.
Am 4. Juni 2023 war der Abstieg aus der Landesliga besiegelt, denn der FCA unterlag dem SV Hahnbach in der Relegation in Summe aus Hin- und Rückspiel. Die Verantwortlichen schenkten dem damaligen Coach, Karl-Heinz Wagner, weiter das Vertrauen.
Gutem Start folgt die Krise
„Er hat gute Arbeit geleistet und wir hätten auch nicht absteigen müssen. Das hat sich damals ja erst alles am letzten Spieltag entschieden“, erklärt Matthias Schmien, Fußball-Abteilungsleiter der Amberger. Weil das Team trotz des Abstieges weiterhin intakt war, gaben die Verantwortlichen des FCA einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften der Nord-Staffel als Ziel aus – und der Saisonstart verlief auch vielversprechend. Denn: Aus den ersten vier Partien sicherten sich die Amberger zehn Punkte. Dann aber folgte die sportliche Talfahrt. Unter Wagners Regie setzte es sieben Niederlagen in Folge. „Man hat gemerkt, dass die Mannschaft keine Mannschaft mehr war. Die vorderen Spieler haben zugesehen, wie die hinteren verteidigen und umgekehrt. Die Leistung war eine Katastrophe“, sagt Schmien. Nach der 0:4-Pleite gegen die SpVgg SV Weiden II warf Wagner schließlich das Handtuch.
In den folgenden zwei Spielen leitete interimsweise Benjamin Burger als Spielertrainer die Geschicke – und mit zwei Siegen auch durchaus erfolgreich – ehe die Amberger schließlich in Andreas Scheler einen geeigneten Nachfolger für Wagner fanden. Von möglichen 51 Punkten aus den verbleibenden 17 Liga-Partien sicherte sich der FCA mit seinem neuen Coach am Ende stolze 46Zähler und feierte die Meisterschaft bereits einen Spieltag vor dem regulären Saisonende durch einen 4:1-Sieg beim SV Etzenricht. Der Trainerwechsel war laut Schmien ein „Glücksgriff“, weil der Zusammenhalt wieder da gewesen sei und sich die Mannschaft wieder gefunden habe. „Spielerisch und kämpferisch waren die Leistungen wieder top. Dazu hat sicherlich auch das Trainingslager in der Türkei beigetragen, das sich die Spieler selbst finanziert hatten“, erklärt der Abteilungsleiter.
Fokus auf die eigene Jugend
Nach dem geglückten Wiederaufstieg laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren: Die Verantwortlichen basteln am Kader, aber auch an den Rahmenbedingungen. „Wir legen den Fokus gemeinsam mit unserem Trainer nicht nur auf die Senioren, sondern auch auf die Jugend. Wir wollen die U19 und U17 weiter aufbauen und an die 1. Mannschaft heranführen. Wir wollen auch die Strukturen verbessern und uns finanziell weiterhin erholen, damit wir wieder mehr Spielraum haben“, so Schmien.
Vorrangiges Ziel sei aber natürlich erst einmal, so schnell wie möglich in sichere Gefilde zu gelangen, um sich nicht direkt wieder um einen Abstieg sorgen zu müssen. Denn: Der FCA will sich in den nächsten Jahren wieder in der Landesliga etablieren. „In zwei, drei Jahren sehen wir, wie die Entwicklung läuft. Die Bayernliga ist in Amberg natürlich immer ein Traum, aber davon will ich gar nicht reden“, meint Schmien.