Ärger wegen Stadionpacht
FC Sturm: Neuer Vorstand, gute sportliche Nachrichten – aber ein großes Problem belastet den Verein

10.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:31 Uhr

Pflege und Instandhaltung der Stadionanlage, die auch von rund 1600 Schulkindern und den Aktiven des TV Hauzenberg täglich genutzt wird, leistet gegenwärtig noch der FC Sturm. −Fotos: Preuß

Von Helmut Preuß

Toni Pötzl ist wieder Vorsitzender des FC Sturm 1919 Hauzenberg. Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Falkner wurde er für die kommenden drei Jahre einstimmig wieder in das Amt gewählt, das er bereits von 2013 bis 2019 innehatte.

Ihm zur Seite stehen Markus Reischl als 2. und Andreas Koch als 3.Vorsitzender, Andrea Fesl als Schriftführerin und Raphael Zillner als Verantwortlicher für die Finanzen. Die Amtszeit des fünfköpfigen, gleichberechtigten Vorstandsteams mit Andreas Auer (Vorstandssprecher und Jugend), Raphael Zillner (Finanzen), Markus Reischl (Sport), Stefan Jilly (Technik) und Patrick Müller (Presse und Öffentlichkeit) ist damit beendet.

Vorstandssprecher Andreas Auer nannte in seinem Rechenschaftsbericht viel Positives. Dazu gehört die steigende Mitgliederzahl von knapp 500 im Jahr 2019 auf mittlerweile 586, das soziale Engagement des Vereins und die mehr als 160 Kinder und Jugendlichen, von den „Rockies“ der Drei- bis Fünfjährigen bis zu den 18-Jährigen. „Wir haben jetzt drei F-Mannschaften, zwei E-, zwei D-, zwei C- und je eine B- und A-Jugendmannschaft“, sagte Auer. Dabei gehe es dem Verein mit über 30 Trainern nicht nur um das sportliche Fortkommen, sondern auch um eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung der jungen Leute. „Das Verhalten auf und neben dem Platz hat für uns großen Wert“, beschrieb er den „Hauzenberger Weg“, den auch die überregionale Presse bereits registriert habe.

Sportvorstand Markus Reischl bescheinigte vor allem der 1.Herrenmannschaft „bis dato eine gute Leistung, auf die wir alle stolz sind“. Man habe sich in der Landesliga etabliert und glaube, auch nach den ausstehenden beiden Spielen in der Spitzengruppe zu überwintern. Die 2.Herrenmannschaft habe zu Saisonbeginn ganz neu gebildet werden müssen. In der Kreisklasse sei man jetzt abstiegsbedroht, hoffe mit dem neuen Trainer Andi Schmid aber noch auf den Klassenerhalt.

Wie alle Redner bedauerte Reischl die mangelhafte Unterstützung des Vereins durch die Stadtverwaltung. Man arbeite im Ungewissen. Dabei sei der FC Sturm ein Aushängeschild für die Stadt und habe mehr Wertschätzung verdient. Konkret nannte er die schleppende Hilfe bei der Bewässerung des Rasenplatzes. Eine Anlage sei bereits 2014 beantragt worden und nach nunmehr acht Jahren endlich in Betrieb gegangen.

Besonders belaste die Vorstandsarbeit der weiterhin fehlende Pachtvertrag, beklagte Pötzl. Der FC Sturm hatte den Vertrag Anfang 2020 mit Wirkung zum 31.Dezember 2021 außerordentlich gekündigt, weil er sich sonst automatisch um ein Jahr verlängert hätte. „Bei stets steigenden Preisen für Kunstdünger oder auch für Treibstoff waren das für uns nicht mehr leistbare Konditionen, die unseren Mitgliedern nicht vermittelbar gewesen wären“, sagte Pötzl und bedauerte, dass Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer nicht zur Versammlung erschienen sei, um ihre Sicht der Dinge darzustellen.

Wie sehr der gekündigte Pachtvertrag den Verein finanziell geschädigt habe, machte Finanzvorstand Raphael Zillner mit seinem Rechenschaftsbericht deutlich. „Wir haben das Jahr 2021 mit einem Defizit von 22000 Euro abgeschlossen“, fasste er Einnahmen und Ausgaben zusammen. Das liege außer an der ausgefallenen Christbaumversteigerung und coronabedingten Spielabsagen auch an gestiegenen Energiekosten. „Es konnte so nicht weitergehen. Wir brauchen einen neuen Pachtvertrag“, sagte er.

Deutlich richtete der neue Vorstand deshalb die Bitte an die Bürgermeisterin, „die Baustelle Pachtvertrag zum 31.Dezember 2022 zu schließen“. Andernfalls müsse man sämtliche Aktivitäten zu Pflege und Instandhaltung der Stadionanlage zum 1. Januar einstellen.


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