Die große Landesliga-Vorschau, Teil 1
Favoritenrolle für Hauzenberg und Seebach – Aufsteiger Dingolfing und Passau ohne Druck – Alles neu für Eggenfelden

17.07.2024 | Stand 17.07.2024, 16:56 Uhr |

Der TSV Seebach war in der vergangenen Saison die erfolgreichste niederbayerische Mannschaft in der Landesliga Mitte. Allein Patrick Pfisterer (r.) schoss 20 Tore in 32 Spielen. Auch heuer zählen die Kicker aus dem Ortsteil Deggendorf zu den Aufstiegsaspiranten. − Foto: Helmut Müller

Mit acht Mannschaften aus Niederbayern ist der Bezirk in dieser Saison in der Landesliga Mitte so stark vertreten wie noch nie. Auch wenn die Liga mit Osterhofen und Ruhmannsfelden zwei Mannschaften durch den Abstieg verloren hat, rücken dafür insgesamt sechs Mannschaften nach. An diesem Wochenende (19. bis 21. Juli) startet die Landesliga Mitte in die neue Saison. Die Heimatzeitung hat die 18 Vereine kurz vor dem Start genauer unter die Lupe genommen.

Neben dem Aufsteiger aus der Bezirksliga Ost, dem 1. FC Passau, findet sich auch der West-Aufsteiger FC Dingolfing in der Landesliga Mitte wieder. Neu dabei ist auch der SSV Eggenfelden, der bislang in die „Südost“ Landesliga eingruppiert war. Ins Rennen um die Meisterschaft dürften, ähnlich wie in der letzten Saison, wieder der Vorjahres-Vizemeister Seebach und der Drittplatzierte Hauzenberg gehen. Teil 2 lesen Sie am Donnerstag, 18. Juli, an dieser Stelle.

1. FC Passau


Am letzten Spieltag der Saison hat sich der 1. FC Passau den Meistertitel in der Bezirksliga Ost geholt und feiert nach zwei Jahren die Rückkehr in die sechsthöchste Liga. Dort ist man sich der starken Konkurrenz bewusst, will das Abenteuer Landesliga ohne Druck angehen. Verpflichtet hat man dafür unter anderem U19-Bundesligaspieler Fabian Stahl aus Ingolstadt und Christian Fischer, 21-jähriger Mittelfeldspieler vom TSV Kastl. Außerdem rücken sechs Talente aus der eigenen U19 in den Kader der ersten Mannschaft um Trainer Axel Dichtl: Dennis Bauer, Henry Adu, Lukas Voggenreiter, Alexander Kazimi, Adrian Kaufmann und Jakob Holzinger. Zudem freut man sich über die Rückkehr von Noah Aklassou, der nach einjährigem Gastspiel beim Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining wieder an die Danziger Straße zurück gekehrt ist.

FC Dingolfing


Nach zwölf Jahren kehrt der FC Dingolfing in die Landesliga zurück. Dort will man sich schnell in der neuen Spielklasse zurechtfinden und „für die ein oder andere Überraschung sorgen“, wie es Neuzugang Frode Füllner formuliert hat. Füllner wechselt von Bezirksligist FSV Landau isaraufwärts, zudem verstärken Yannick Justvan (Spvgg Landshut) und Lukas Baumgartner (Perkam) den Kader. Aus der Reserve rücken Lukas Wimmer, Jonas Petri und Julian Mandl in die erste Mannschaft auf.

FC Sturm Hauzenberg


Seit der Saison 2015/2016 ist der FC Sturm Hauzenberg aus der Landesliga nicht mehr wegzudenken – und mit einer Ausnahme in der Staffel Südost (11.) hat man in der Gruppe Mitte immer eine ausgezeichnete Rolle gespielt. Beste Platzierungen: Rang vier in der Saison 2022/23 mit 70 Punkten, Platz drei mit 64 Zählern in der vergangenen Spielzeit. „Nach unserem guten Abschneiden in den letzten Jahren kann das Ziel nur lauten, zumindest den Relegationsrang zu erreichen“, so Trainer Alexander Geiger. Neu im Team sind Hannes Hobelsberger (Spvgg Osterhofen), Senad Sallaku (SV Schalding-Heining II), Florian Seibold (SV Schalding-Heining II), Fabian Reischl (SV Schalding-Heining U19), Luca Canales Uhrmann (Spvgg Grün-Weiß Deggendorf), Stefan Jungbauer (SV Hutthurm) und Torhüter Stefan Schulz (DJK Eintracht Passau).

SSV Eggenfelden


Die Kicker aus dem Rottal haben in der Spielzeit 2023/2024 erst nach einer intensiven Relegation gegen den SV Hutthurm und den FC Ergolding den Klassenerhalt fix gemacht hat. Von der Landesliga Südost wurde der SSV nun in die Mitte-Gruppe geschoben, was Sportlicher Leiter Joe Stinglhammer nur begrüßen kann: „Neue Gegner, neue Fans und neue Stadien. Es wird für uns ein sehr spannendes Jahr, auf das wir uns sehr freuen.“ Mit Martin Stoller (spielender Co-Trainer; kam vom TSV Ergoldsbach) und David Miladinovic (SV Kirchanschöring) waren im Vorfeld bereits zwei Verstärkungen für die Offensive klar, zudem freut man sich über den Neuzugang Ugljesa Stevanovic (FK Radnik Bijeljina). Für das zentrale Mittelfeld kehrt Nico Daffner vom SV Donaustauf zurück an die Birkenallee, defensiv verstärkt Kevin Engber (Spvgg Landshut) die Truppe von Spielertrainer Tobias Huber. Auf Eis gelegt wurde indes der Transfer von Ben Broghammer (19), Torwart-Talent des SV Wacker Burghausen. Dafür konnte man mit Elias Abraham einen 21-jährigen Keeper mit Bezirksliga-Erfahrung vom ASCK Simbach/Inn verpflichten. Mit Leroy Horländer und Johannes Häglsperger rücken zwei Talente aus der U19 in den Seniorenbereich auf.


1. Spieltag / Freitag, 19. Juli, 18.45 Uhr: Bad Kötzting – Passau; Samstag, 20. Juli, 16 Uhr: Luhe-Wildenau – Eggenfelden; Deggendorf – Lam; Kareth-Lappersdorf – Amberg; Schwandorf-Ettmannsdorf – Parsberg; Bogen – SpVgg Landshut; Sonntag, 21. Juli, 14.30 Uhr: Burglengenfeld – Dingolfing; 15 Uhr: Kosova Regensburg – Seebach; 16 Uhr: Roding – Hauzenberg.

2. Spieltag / Freitag, 26. Juli, 18.30 Uhr: Seebach – Bad Kötzting; 19 Uhr: Amberg – Deggendorf; Samstag, 14 Uhr: Dingolfing – Bogen, Lam – Luhe-Wildenau; 15 Uhr: Landshut – Schwandorf-Ettmannsdorf, Hauzenberg – Kareth-Lappersdorf; 16 Uhr: Eggenfelden – Kosova Regensburg; 18 Uhr: FC Passau − Burglengenfeld. Sonntag, 15 Uhr: Parsberg – Roding.




Spvgg GW Deggendorf


Die Spvgg GW Deggendorf hat sich seit der Saison 2022/2023 in der Landesliga Mitte etabliert, die letzten beiden Spielzeiten schloss man auf Platz 9 ab. Zudem ließen die Grün-Weißen kürzlich mit einem Transferkracher aufhorchen: Von Landesliga-Absteiger Osterhofen wechselt mit Ashour Abraham (25) der Torschützenkönig (27 Treffer) der vergangenen Saison an die Trat. Zwar vermeldet Deggendorf weitere vielversprechende Neuzugänge, muss aber auch mit schwerwiegenden Abgängen klar kommen. Spielertrainer Dominik Schmöller (33, nach Waldkirchen), Elias Zach (23, Oberschneiding), Nico Tavcar, Arian Spahiu (19, Hankofen) und Luca Canales Uhrmann (18, Hauzenberg) haben den Verein verlassen, während Johannes Vogl (29, TSV Grafenau), Vitus Vornehm (21, SV Neuhausen/Offenberg), Laurin Hübscher (18, TSV Bogen), Marlon Limmer (19), Elias Nori (19), Arda Ulukus, Fatlum Abazaj (18, alle eigene U19) künftig die Grün-Weißen verstärken werden.

TSV Seebach


Die erfolgreichste niederbayerische Mannschaft der vergangenen Saison heißt TSV Seebach. Allerdings platzte der Traum vom Bayernliga-Aufstieg des Vizemeisters in der Relegation gegen den VfR Garching. Doch es ist davon auszugehen, dass man es in der neuen Spielzeit erneut probieren will. Trainer Manfred Stern bleibt in seinen Erwartungen konservativ: „Wir haben zwei gute Serien gespielt und wollen wieder eine gute Saison hinlegen.“ Dafür hat man eifrig am Kader gebastelt: Nach Kilian Grabolle, der vom Landesliga-Absteiger Osterhofen kommt, sowie Tahsin Kabak (SV Schalding-Heining), tragen künftig auch Keeper Christoph Obernhuber (FC Künzing) und Alexander Wittenzellner (SV Auerbach) das Trikot des Vizemeisters. Die Stern-Truppe musste jedoch einen herben Rückschlag in Kauf nehmen: Simon Griesbeck hat sich im Relegations-Rückspiel gegen Garching das vordere Kreuzband im Knie gerissen und fällt erst einmal aus. Dafür ist es gelungen, den Kader bis auf die Abgänge Christian Mühlbauer und Christoph Sibler zusammenzuhalten. Ganz in Ruhe will Stürmer Tobias Biermeier (29) auf den Platz zurückkehren. Nach seiner schweren Knieverletzung aus dem März 2022 schließt der Torjäger voreilige Aktivitäten aber aus.

1. FC Bad Kötzting


Beim 1. FC Bad Kötzting in der Oberpfalz steigt das Auftaktspiel der neuen Landesliga-Saison, zu Gast ist Aufsteiger 1. FC Passau. Die Badstädter sind der Verein mit der längsten Landesliga-Spielzeit seit 1990, zwischendurch kickte man sogar mehrere Spielzeiten in der Bayernliga (2004/2005 bis 2009/2010 und 2014/2015). Nach einem souveränen 3. Platz in der Runde 2022/2023 machten es die Bad Kötztinger in der letzten Saison spannend und fanden sich am Ende auf Rang 12 wieder. Coach Erich Hartl freut sich über die Rückkehr von Miro Spirek, der nach einer Spielzeit bei der Spvgg Lam wieder an den Roten Steg zurückgekehrt ist sowie über drei Nachrücker aus der U23: Frodo Gilch, Nico Hiebl und Elias Mühlbauer. Zuwachs gab es auch im Trainerteam. Herbert Pongratz wird künftig Cheftrainer Erich Hartl als Co-Trainer unterstützen. Bis zum Eröffnungsspiel an diesem Freitag will man sich noch verstärken, denn nach dem Abgang von Jonas Berzl drückt der Schuh auf jeden Fall noch auf der linken Defensivseite. In den Testspielen ist Bad Kötzting bislang ungeschlagen: 1:1 gegen den Liga-Kollegen Lam, 3:0 gegen Bezirksligist Künzing, 5:2 gegen Bezirksligist Landau und 4:1 gegen Bezirksligist Ruhmannsfelden.

ASV Burglengenfeld


Seit dem Abstieg aus der Bayernliga 2015/16 spielt Burglengenfeld in der Landesliga Mitte. Bis auf einen Ausrutscher in der Saison 2021/22, als man erst in der Relegation dem drohenden Abstieg ein Schnippchen schlagen konnte, landete man immer im oberen Drittel, zuletzt zweimal in Folge auf Platz 7. In dieser Saison hat der bisherige Co-Trainer Erkan Kara die Mannschaft übernommen und fordert bis zum Ligastart noch mehr Konzentration in der Defensive. Die bisherigen Testspiele gegen Neu-Landesligist Lauterhofen (4:1) sowie die Bezirksligisten FC Wernberg (5:1) und Viehhausen (3:1) wurden allesamt gewonnen. Im Testspiel-Highlight gegen den Regionalliga-Rückkehrer Spvgg Hankofen-Hailing gab es ein achtbares 0:1.

SC Luhe-Wildenau


Mit Platz 8 nach dem Aufstieg spielte die Mannschaft von Spielertrainer Benjamin Urban eine solide erste Saison in der Landesliga und schaffte souverän den Klassenerhalt, auch dank Toptorjäger Erol Özbay (21 Tore), der allerdings nun für Vilzing in der Regionalliga spielt. Mit sechs Neuzugängen gehen die Oberpfälzer in ihre zweite Saison. Geballte Landesliga-Erfahrung bringt dabei Jonas Held mit, der in den vergangenen beiden Jahren 46 Spiele für Ligakonkurrent Roding absolvierte.