Wie schnelllebig es bisweilen im Fußball zugeht, erlebt dieser Tage Abteilungsleiter Anton Brunnbauer vom TSV Kareth-Lappersdorf. Vor vier Monaten gab es im Sportheim eine feuchtfröhliche Saisonabschlussfeier: Die Landesliga-Mannschaft schnitt als Fünfter ab, dem Unterbau gelang erstmals in der Historie der Aufstieg in die Bezirksliga.
Und nun, nach einem Viertel der neuen Saison? Vor dem Heimspiel der Ersten (17., 8 Punkte) am Dienstag um 19.15 Uhr gegen den TB Roding (12., 12), rangiert die Truppe des neuen Trainers Serkan Aygün auf einem direkten Abstiegsplatz. Auf diesen ist am Sonntag die weiterhin sieglose Bezirksliga-Truppe abgerutscht.
Seit Mai 2001 ist Brunnbauer im Amt, die Momentaufnahme erschüttert ihn nicht: „Wir hatten schon schwierigere Situationen, da ging es um das ganze Umfeld oder die Jugendarbeit.“ Als Beispiele führt der 71-Jährige zwei existenzielle Krisen auf. „Nachdem wir 2007 Thomas Linzmeier als bisherigen Trainer der A-Jugend für die Erste genommen haben, haben wir eine ganze Mannschaft verloren.“ Das gleiche Szenario wiederholte sich im Sommer 2014 nach dem Abstieg aus der Landesliga.
Noch ist genügend Zeit
Jetzt sei es nur sportlich problematisch. Soll in etwa heißen: Es sind noch drei Viertel der Saison abzuspulen, da lässt sich noch einiges bewerkstelligen. „Natürlich ist es nach dem Erfolg in der Vorsaison momentan für alle unangenehm: für die Spieler, den Trainer und den Verantwortlichen", räumt der Abteilungschef freimütig ein. In erster Linie treffe es Aygün: Für jeden Trainer wäre es schwierig, Michael Kirner nachzuarbeiten, vor allem wegen des Höhenflugs.
„Unser Saisonziel war, den Erfolg zu bestätigen, was uns bisher überhaupt nicht gelungen ist“, bedauert Brunnbauer und legt den Finger in die Wunde: „Ich glaube, die Mannschaft hatte das Gefühl, es geht schon irgendwie.“ Es würde wie die vergangene Saison laufen. Motto: „Wir schießen schon unsere Tore.“ Bis dato mangelt es an der Durchschlagskraft. 2023/24 erzielte die Mannschaft im Schnitt zwei Treffer, nun nach neun Partien ist dieser halbiert. Warum gegen die Aufsteiger Amberg (1:2), Parsberg (2:3), Dingolfing (2:2) und Passau (1:3) nur ein Punkt herausgesprungen ist, sei ganz einfach: „Da stimmte die Einstellung nicht.“
Die große Verletzungsmisere lässt Brunnbauer für das enttäuschende Abschneiden nicht gelten: „Wir hatten noch immer eine gute Mannschaft.“ Momentan gäbe es nur eins: rennen und kämpfen. Genauso entschlossen fügt er an: „Gegen Roding zählt nur ein Sieg, bei einem Heimspiel sowieso.“
Für die Nachholpartie hat sich die personelle Lage entspannt. Die langzeitverletzten Tom Schmidt, Daniel Oppelt und Raphael Kreitmeier sind wieder einsatzfähig, darüber hinaus haben sich Michael Gröschl, Julian Kessner und Amir Hedider zurückgemeldet. „So viele Leute hatte ich noch nie. Vom ersten Spieltag an mussten wir immer mit A-Jugendlichen auffüllen“, freut sich Coach Aygün.
Wieder mehr Konkurrenz
Die vielen Rückkehrer hätten sich in den letzten zwei Wochen bemerkbar gemacht: „Du hast natürlich einen größeren Konkurrenzkampf: Im Training hast du definitiv mehr Spannung und Intensität.“ Jetzt könne man am Spielerischen arbeiten, um das zu steigern. „Alle müssen eine bessere Leistung bringen, um in der Startelf aufzulaufen“, so Aygün.
Gegen Roding fordert der Trainer das vierte Heimspiel ohne Niederlage in Serie, mit einem Sieg könne man den direkten Abstiegsplatz verlassen. „Wenn wir gewinnen und am Freitag auch in Bad Kötzting sind wir an den einstelligen Tabellenplätzen dran“, rechnet der A-Lizenzinhaber vor.
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