Ein dickes Ausrufezeichen setzte die Spvgg GW Deggendorf zuletzt mit dem 4:1-Sieg im Kellerduell gegen Kareth-Lappersdorf. Die Wende für das Schlusslicht der Landesliga Mitte? Das wird sich zeigen, wenn die Truppe von Spielertrainer Jure Matic am Samstag (16 Uhr) beim 1.FC Bad Kötzting ran muss.
Aber auch die Badstädter pochen auf den Dreier, will man nicht gänzlich den Blick in der Tabelle nach hinten richten. „Aber dafür müssen wir auch was tun. Wir wollen unser Spiel durchbringen und zu Hause natürlich einen Sieg einfahren“, so FC-Coach Konrad Früchtl. An einen Selbstläufer glaubt im Lager der Oberpfälzer hingegen keiner. Ganz im Gegenteil – die Gäste werden wohl mit Rückenwind aus dem Kareth-Spiel an den Roten Steg reisen. „Deggendorf hat eine sehr junge und bestens ausgebildete Mannschaft. Und natürlich mit Abraham und Artemuk zwei Topstürmer in ihren Reihen, gerade auf das Umschaltspiel der Gäste müssen wir aufpassen“.
In Deggendorf hält man trotz des 4:1-Erfolges in Kareth den Ball flach. „Es ist eine schöne Momentaufnahme, gut für die Moral, mehr aber auch nicht“, sagt Sportkoordinator Andreas Schäfer vor dem aus seiner Sicht „extrem schweren Auswärtsspiel“ in Bad Kötzting. Dort wollen die Grün-Weißen aber mindestens einen Zähler entführen, müssen dies aber ohne Matthias Schäfer (Knie) angehen. Hinter dem Einsatz von Marlon Nicklas (Fußbeschwerden) steht noch ein dickes Fragezeichen.
In etwas entspanntere Gesichter blickt man derweil beim TSV Seebach. Das hat auch zwei Gründe: Trotz personeller Engpässe sprang ein feiner 3:1-Sieg in Bogen heraus, der zweitens die Elf von Coach Manfred Stern wieder etwas besser in Lauerstellung auf die vorderen Plätze hievt. Deshalb lautet die Devise für das anstehende Heimspiel gegen Schwandorf-Ettmannsdorf auch ganz klar „auf Sieg spielen“, wie es Teammanager Manuel Ebner formuliert. Gleichzeitig begegnet man den Gästen mit sehr viel Respekt. Ebner: „Wir wissen um die Gefährlichkeit, sie haben eine gute Mischung aus Qualität, Routine und Erfahrung in ihren Reihen.“ Seebach stellt sich daher auf eine „harte Nummer“ ein, will aber, beflügelt vom Erfolg in Bogen und der sich etwas entspannteren eigenen Personalsituation, drei Zähler einfahren.
Kann 1.FC Passau den Negativtrend stoppen?
Die verletzungsgebeutelten Passauer gingen zuletzt dreimal als Verlierer vom Platz, nach der 1:3-Niederlage in Eggenfelden soll beim Rangfünften FC Amberg möglichst wieder Zählbares eingefahren werden.
Gelingt SSV dritter Streich in Serie – Derby gegen Bogen
Der SSV Eggenfelden empfängt am Samstag den nächsten direkten Konkurrenten –und das innerhalb von vier Tagen. Erst vergangenen Mittwoch gelang dem SSV im Derby gegen den 1. FC Passau der Heimsieg. Am Samstag möchten die Rottaler beim Wiesn-Heimspieltag erneu jubeln und den dritten Sieg in Folge einfahren, diesmal gegen den TSV 1883 Bogen.
Die Tabelle der Landesliga Mitte trügt. Auf dem Papier trennen Eggenfelden und Bogen zwar sieben Plätze, nach Punkten kann Bogen mit einem Sieg aber wieder auf einen Zähler herankommen. „Platz sechs heißt in der Tabelle einfach nichts“, weiß auch SSV-Spielertrainer Tobias Huber. „Das ist alles sehr eng.“
Das Programm für Huber und sein Team ist herausfordernd. Zwei englische Wochen hintereinander erwarten den SSV. „Wir haben vier Spiele in 11 Tagen“, erklärt er. „Das ist für einen Amateursportler natürlich immer krass.“ Der Sportliche Leiter des SSV, Johannes Stinglhammer, sieht das ganze etwas lockerer: „Fußballer möchten spielen.“
Spiel um den Klassenerhalt
Tobias Huber erwartet gegen Bogen „wieder ein Kampfspiel“. Für beide Mannschaften geht es darum, so schnell wie möglich den Klassenerhalt einzutüten, um ein weiteres Jahr Landesliga zu spielen. Stinglhammer lobt den Gegner im Vorfeld: „Sie sind spielerisch sehr stark, sehr organisiert, sehr strukturiert und sehr diszipliniert in der Mannschaft.“ Er weiß aber auch, wie der Gegner zu schlagen ist: „Im Defensivbereich sind sie verwundbar, vor allem in den Umschaltmomenten. Da, wo wir auch ganz klar eine Stärke in der Offensive haben.“
Englische Woche bedeutet im Regelfall ein weniger hartes Training. „Wir werden im taktischen Bereich arbeiten und mehr Standards trainieren“, lautet Tobias Hubers Ausblick auf die Trainingseinheiten. „Ich glaube, man kann sich vorstellen, dass es nicht so intensiv wird.“
Für den TSV 1883 Bogen geht es darum, wieder in die Spur zu kommen. Die vergangenen beiden Spiele hat die Mannschaft von Trainer Heribert Ketterl verloren (1:3 gegen Seebach, 0:2 bei Kosova Regensburg). Gelingt auch gegen Eggenfelden kein Erfolg, droht Bogen eine unangenehme Negativserie. Nach dem SSV kommt nämlich der aktuell Tabellendritte aus Lam. Und den jeweils letzten fünf Spielen verlor die Spvgg kein einziges.
Der 3:1-Sieg gegen Passau bedeutet für Eggenfelden, dass die Mannschaft von Tobias Huber zum ersten Mal diese Saison zwei Spiele hintereinander für sich entscheiden konnte. Gegen Bogen soll der dritte dazukommen und eine Serie gestartet werden. Mit Serien gewinnt es sich bekanntlich einfacher.
„Ein völlig verdienter Sieg“, urteilte Huber nach den 90 Minuten vom Mittwochabend, der aber auch zugeben musste, dass sein Team zunächst nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen sei. „Erst nach dem 0:1 ist ein Ruck durch unsere Mannschaft gegangen und wir haben auch einfacher gespielt.“ Grund für das sicherere Spiel der Heimelf war auch eine andere Taktik, die der Spielertrainer nach dem Gegentor wählte: „Wir sind auf dem kleinen Platz ganz vorne drauf gegangen – und dann musste der Passauer Keeper den Ball schlagen; dadurch standen wir hinten kompakter“, sagte Huber. Denn: „Wir hatten am Anfang zu große Abstände.“