Wie geht es weiter bei der Spvgg?
Doppelabstieg, personelle Fragen: Unruhige Wochen in Osterhofen

29.05.2024 | Stand 30.05.2024, 14:34 Uhr |

Fassungslosigkeit und leere Gesichter: Nach drei Jahren in der Landesliga geht es für die Spvgg Osterhofen um Spielertrainer Andreas Stadler (stehend rechts/6) wieder zurück in die Bezirksliga. − Foto: Franz Nagl

Die Fußball-Saison 2023/2024 wird als eine der traurigsten in die Geschichte der seit mittlerweile 104 Jahren bestehenden Spvgg Osterhofen eingehen. Nach der 2. Mannschaft ist in der Relegation auch die „Erste“ abgestiegen.

Es hätte nicht sein müssen: Am frühen Sonntagabend um 17.45 Uhr wurde das Kapitel Landesliga für die Spvgg Osterhofen geschlossen. Trotz einer guten Ausgangsposition im Hinspiel gegen den FC Ergolding (3:3), wurde nach einem blamablen Auftritt mit einem 1:6 gegen den Vizemeister der Bezirksliga West der Abstieg besiegelt. Vor zwei Wochen verabschiedete sich auch der Unterbau, die SG Osterhofen II/Obergessenbach aus der Kreisklasse Deggendorf und spielt nächste Saison in der A-Klasse.

Der Gang in die Bezirksliga ist für die Herzogstädter insofern bitter, weil im letzten Drittel der Saison viele Punkte – oft fahrlässig – liegen gelassen wurden. Lediglich acht Zähler wurden nach der Winterpause eingefahren. Unnötig wie ein Kropf waren dabei die Niederlagen gegen direkte Konkurrenten wie der Spvgg Ruhmannsfelden (0:1), daheim gegen den TSV Bogen (0:4), und dem Schlusslicht FC Tegernheim (2:3). Generell gewannen die Herzogstädter gegen die in der Tabelle unten stehenden Vereine nur wenig Zählbares. Einzig gegen Mitabsteiger TB Regenstauf gelangen zwei Erfolge. Auch der Trainerwechsel brachte nicht den erhofften Impuls. Das letzte Spiel unter der Regie von Christian Dullinger war zugleich auch der letzte Sieg! Ein 1:0 gegen Regenstauf. Danach hagelte es nur Pleiten und lediglich ein Pünktchen, beim 2:2 in Bad Kötzting, sprang heraus.

Schwacher Trost: Abraham mit 27 Buden Torschützenkönig



Da halfen auch nicht die 27 Buden, die der Torschützenkönig der Landesliga Mitte, Ashour Abraham (25), in 28 Saisonspielen erzielte. Besonders auffällig ist die Abwehrschwäche, die Osterhofen in der Rückrunde an den Tag legte. Mit 42 Gegentoren ziert man in dieser Statistik das Tabellenende. Noch hinter der schwächsten Defensive, die der TB Regenstauf aufweist. Zudem wurden in der Rückserie lediglich zwölf Zähler verbucht, bei nur drei Siegen. In der Vorrunde waren es noch stattliche 20 bei sechs Siegen. Insgesamt zu wenig, um die Klasse direkt zu halten.

Auch hat das Osterhofener Team nach Ansicht der Vereinsverantwortlichen bis zuletzt nicht den Ernst der Lage erkannt. Teammanager Helmut Lemberger beklagte nicht nur einmal die fehlende Einstellung der Mannschaft im Abstiegskampf. Seine Forderung vor den entscheidenden Spielen „Gras zu fressen“ und „Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten“ zu zeigen, verpuffte regelmäßig. Lemberger monierte auch das sich „die Mannschaft selbst zu stark unter Druck setzt“. Das 1:6 im Relegations-Rückspiel gegen den FC Ergolding spülte schlussendlich die Fakten an den Tag, was die letzten Wochen gezeigt wurde. Vorne glücklos (Top-Chance Armin Mesic beim Stand von 0:0) und in der Abwehr löchrig, anfällig und insgesamt zu inkonsequent in den Zweikämpfen – falls man in solche überhaupt gekommen ist. In Summe reichte es damit nicht für die Landesliga.

Viel Arbeit für die Spvgg-Verantwortlichen



Wie es in Osterhofen kadertechnisch weitergeht, wird sich die kommenden Wochen zeigen. Auf Grund des langen Abstiegskampfes und der darauffolgenden Relegation war es für die Verantwortlichen schwierig, in Sachen Spieler und Trainer frühzeitig für Klarheit zu sorgen. Kilian Grabolle (24) freut sich in der kommenden Saison beim Landesliga-Vizemeister spielen zu dürfen. „Seebach ist eine absolute Spitzenmannschaft der Landesliga und ich werde mein Bestes geben und die Ziele des Vereins maximal unterstützen“, sagt der in Deggendorf lebende Grabolle. Die Abgänge von Stefan Lemberger (23, Spvgg Hankofen-Hailing) und Hannes Hobelsberger (21, Sturm Hauzenberg) sind schon länger bekannt.

Bei der zweiten Mannschaft, die auch für die kommende Saison eine Spielgemeinschaft mit dem FC Obergessenbach bilden soll, sind die Trainer Heino Corintan und Willi Diedrich ligenunabhängig verantwortlich. Auch beim zukünftigen A-Klassisten ist die Kaderplanung im Gange. Viel ist hier von der Zusammenstellung der ersten Mannschaft abhängig.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich in Osterhofen die Lage entwickeln wird. Die Verantwortlichen um Teammanager Helmut Lemberger haben in jeden Fall sehr viel Arbeit vor sich!

− red/mo