Für den SV Schwandorf-Ettmannsdorf hat sich das Ausweichen auf das Gelände des FC Schwandorf am Samstag ausgezahlt: Zwar waren die Platzverhältnisse kaum besser als auf dem heimischen Terrain, doch es reichte für einen 2:1-Erfolg gegen den bisherigen Tabellenzweiten der Landesliga Mitte, den TSV Seebach.
Auch wenn der Siegtreffer erst kurz vor dem Ende und durch einen berechtigten Foulelfmeter, den Johannes Böhm verwandelte, fiel, war der Erfolg der Hausherren verdient, denn die Mannschaft um Kapitän Wolfgang Hesl investierte viel und alles riskierte.
Dieses vorletzte Heimspiel des Jahres wollten die Gastgeber unter allen Umständen durchführen. Nachdem der eigene Platz aufgrund der schlechten Witterung der vergangenen Tage nicht bespielbar war, wurde zum benachbarten Spielfeld des FC Schwandorf ausgewichen. Es sollte sich lohnen, denn die Einheimischen kamen mit dem weiträumigen Platz sehr gut zurecht, obwohl der Untergrund alles andere als optimal war. Mit dem tiefen und rutschigen Boden mussten aber auch die Seebacher klar kommen, die sich insgesamt sehr einsatzfreudig zeigten und in der ersten Halbzeit gut kombinierten. Sie machten bei so mancher Aktion deutlich, warum sie heuer ein ernsthafter Titelkandidat sind.
Der TSV Seebach bestimmte nicht nur die Anfangsphase, sondern war auch in der ersten halben Stunde das aktivere Team, das sich mindestens einen Punktgewinn vorgenommen hatte. Entsprechend bissig traten die Gäste auf, sie setzten ihren Gegner gleich unter Druck. Dadurch hatte der SV Schwandorf-Ettmannsdorf einige Mühen, ins Spiel zu finden. Sehr viele klare Torchancen gab es im ersten Durchgang nicht zu sehen, meist spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab. Wenn die Niederbayern dann auf Angriff umschalteten, wurde es gleich gefährlich. So in der 17. Minute, als eine Aktion zum 0:1 durch Christian Mühlbauer führte.
Gefahr bei Standards
Es dauerte einige Zeit, bis sich die Heimelf davon erholte und ihrerseits in der Offensive für Gefahr sorgte. Vor allem bei Standards wie Eckbällen oder Freistößen waren die Platzherren zu beachten. Genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich eine Minute vor dem Halbzeitpfiff des Unparteiischen, traf Kevin Grünauer zum 1:1-Ausgleich ins Netz.
Für die zweite Hälfte hatte sich die Elf von Trainer Mario Albert vorgenommen, weiterhin so diszipliniert und angriffsfreudig aufzutreten. Das Augenmerk sollte auf der Abwehrarbeit liegen und der Gegner sollte vom Tor weggehalten werden. Das gelang meist mit vereinten Kräften, danach ging es mit weiten Pässen schnell nach vorne. Weil die Gäste offensichtlich die Gefährlichkeit des SV erkannt hatten, versuchten sie mit Weitschüssen zum Erfolg zu kommen, doch Keeper Hesl zeigte sich als Meister seines Fachs.
Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel hitziger, der Gast packte die Brechstange aus. Zum erhofften Erfolg führte das nicht, im Gegenteil, der SV setzte zu nicht ungefährlichen Kontern an. Einer davon wurde von Jeremy Schmidt initiiert, der auf der linken Seite in den Strafraum der Seebacher eindrang und zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter erkannte in der 85. Minute deshalb auf Elfmeter, den Johannes Böhm gewohnt sicher zum 2:1 verwandelte.
Zufriedener Trainer
Die letzten Spielminuten und die sehr lange Nachspielzeit nutzten die Gäste zu vermehrten Angriffen, aus denen aber keine erstklassigen Chancen entstanden. Am Ende stand der 2:1-Arbeitssieg des SV, der ein Ausrufezeichen im Kampf um den zweiten Platz setzte.
Trainer Mario Albert lobte hinterher die Spielweise seiner Truppe auf dem schwierigen Platz. „Es war eine Klasseleistung der gesamten Mannschaft, die alle Grundtugenden gezeigt hat, die zuletzt gefehlt hatten. Vor allem bei Standards waren wir sehr präsent. Alle Spieler sind heute bis an ihre Schmerzgrenze gegangen."
sho