Das war mal eine richtige Klatsche. Landesligist 1. FC Bad Kötzting hat am Samstagnachmittag das Heimspiel gegen den TSV Seebach deutlich mit 0:5 verloren. Und das auch noch hoch verdient, denn die Partie gegen den Vorjahres-Vizemeister war über die gesamte Spieldauer eine einseitige Angelegenheit.
Das hatten sich die Rotblauen sicher ganz anders vorgestellt. Sie wollten gegen angeschlagene Seebacher ihre Heimstärke unter Beweis stellen und dreifach punkten. Was unterm Strich rauskam, war ein in Gänze blutleerer Auftritt Bad Kötztinger, die alles vermissen ließen, was für einen erfolgreichen Auftritt von Nöten gewesen wäre.
Zu einfach und fast ohne Gegenwehr konnte der TSV Seebach schalten und walten. Die Partie begann mit der frühen Führung für den TSV. Gästekapitän Christoph Beck konnte am Flügel ohne Gegenwehr flanken, in der Mitte wurde Simon Weber sträflich allein gelassen. Er musste die Kugel nur noch über die Linie drücken (7.). Der TSV danach mit viel Selbstvertrauen, während bei der Heimelf früh zu erkennen war, dass an diesem Tag gar nichts klappen sollte.
Die Früchtl-Elf lief zumeist nur neben her, kam kaum in Zweikämpfe und ließ auch in Sachen Ordnung viele Wünsche offen. In der 20. Minute kamen die Gastgeber zu ihrer ersten und einzigen Möglichkeit des gesamten Spiels. Huber verzog etwas zu hastig nach Doppelpass mit Spirek (20.).
Im Gegenzug der zweite Treffer für den TSV – und das war ein regelrechtes Geschenk. Sebastian Benesch hatte einen Ballverlust am Strafraum, Olariu bereitete dieses Mal vor, und Beck musste in der Mitte wieder nur den Fuß hinhalten (21.). Treffer Nummer drei nach einer halben Stunde war wieder viel zu einfach. Bei einem ruhenden Ball gab es dieses Mal keine Absicherung am ersten Pfosten. Am Ende war es Alexander Kautz, der mit einer Grätsche den Ball ins eigene Netz lenkte. Die Messe war früh gelesen am Roten Steg, auch weil die Hausherren weiter keinen Zugriff hatten. Glück für sie, dass Keeper Tobias Vogl einen Freistoß von Beck gerade noch mit den Fingerspitzen ans Lattenkreuz lenken konnte.
Nach dem Seitenwind zunächst ein wenig Wind von den Gastgebern. Der war aber nur kurz, denn nach sieben Minuten erhöhte Seebach auf 4:0. Wieder ganz einfach: Eine Flanke von der Grundlinie, Tobias Hanninger gab nur Begleitschutz und Patryk Richert köpfte unhaltbar ein (51.). Jetzt drohte ein Debakel am Roten Steg. Zehn Minuten später wieder war wieder kollektives Schlafen angesagt bei den Badstädtern. Dieses Mal servierte Beck einen ruhenden Ball aus dem Halbfeld, Kabak konnte völlig freistehend zum 0:5 einköpfen (61.). Es war kaum zu fassen, welche Lücken sich an diesem Tag in der Defensive der Rotblauen auftaten. Dann schalteten die Gäste zurück, die Partie plätscherte ohne weitere Höhepunkte dem Schlusspfiff entgegen.
Der Sieg der Seebacher wirkte wie ein Befreiungsschlag, während die Hausherrenspieler vom Platz schlichen. Diese Niederlage muss nun schnellstens analysiert werden, sonst wird es ungemütlich am Roten Steg. Eines war klar nach diesen 90 Minuten: Mit einer solchen Einstellung dürfte das Punktekonto bis zur Winterpause kaum aufzufüllen sein. „Wir sind alle riesig enttäuscht. Es war eine indiskutable Leistung der Mannschaft. Wir haben über die gesamte Spieldauer keine Einstellung zum Spiel und zum Gegner gefunden. Dabei haben wir so gewarnt vor dem TSV Seebach. Die Gäste haben von Minute eins bis zum Schlußssfiff Gas gegeben. Bei uns fehlte es an allem. Wir hatten nur eine einzige halbwegs gute Möglichkeit im gesamten Spiel, das sagt alles aus“, lautete die Bilanz von FC-Trainer Konrad Früchtl.
cuk