Alles andere als ideal verlief der Doppel-Spieltag für den FC Amberg. Nach zwei Partien gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt in der Landesliga Mitte konnten die Oberpfälzer nur einen mageren Zähler verbuchen.
Nachdem es am Donnerstagabend im Nachholspiel gegen Roding eine 1:3-Niederlage setzte, kam der FC am Samstag gegen Schlusslich Deggendorf nicht über ein 1:1 hinaus. Damit schmolz auch der Vorsprung auf den Tabellenkeller.
Schon gegen Roding waren drei Zähler fest eingeplant. Am Ende stand man aber bedröppelt da. Es läuft momentan einfach nicht rund bei den Ambergern. Das 1:3 gegen Roding am Donnerstag war bereits die fünfte Heimniederlage. Seit Wochen läuft die Scheler-Elf, auch bedingt durch personelle Ausfälle, seiner Form hinterher. Der Coach musste gegen die Bayerwaldler erneut improvisieren. Diesmal war Mittelfeldmotor Noah Majdic in der Abwehr gefragt.
Führung wieder verspielt
Roding hatte in den ersten 30 Minuten deutliche spielerische Vorteile, das erste Tor erzielte aber Amberg. Beim ersten intelligent vorgetragenen Angriff erzielte Max Witzel sein elftes Saisontor zum 1:0. Die aufkeimende Euphorie aufgrund besserem FC-Spiels bei den Fans wurde aber jäh gestoppt. Statt die Führung in die Halbzeit zu retten, ließ sich Amberg den Ausgleich verpassen. Christian Enderer nutzte die Schläfrigkeit in der Abwehr zum 1:1.
„Wir müssen über unsere Grenzen gehen, wenn wir bestehen wollen“, hat Scheler schon vorher bekundet. Das hat seine Mannschaft nicht getan, konnte sie wohl personell auch nicht. Jedenfalls hatte auch die zweite Hälfte spielerisch nichts Erhebendes parat. Amberg hat zwar gekämpft, kam spielerisch aber nicht in Schwung. Roding nutzte in der 55. Minute seine Möglichkeit durch Alexander Schafberger zum 2:1 , das war bieder verteidigt und das 3:1 war selbst durch ungeschicktes Verhalten verschuldet: Einen Foulelfmeter verwandelte Christian Kufner unhaltbar für Tim Schreiner und Andreas Scheler war bedient: „Wir haben verdient verloren“ , sagte er nach Abpfiff.
Gegen den Tabellenletzen aus Deggendorf lief es am Samstag dann nicht viel besser. In einer hart geführten Begegnung trennten sich beide Teams mit 1:1. Amberg fuhr mit dem Handicap des Spiels gegen Roding ins Donauwaldstadion, hatte dazu eine kraftfordernde Woche hinter sich. Das personelle Korsett war nach wie vor eng, dazu mussten die Amberger dann auch noch früh (7.) den Rückstand durch einen von Roman Artemuk verwandelten Foulelfmeter hinnehmen.
Das erschwerte natürlich die Amberger Hoffnung auf Punktausbeute. Beide Teams spielten dann, zumindest vor der Pause, vor rund 100 Besuchern sozusagen auf Augenhöhe, wobei sich das überwiegend kämpferisch geführte Spiel in der letzten Viertelstunde vor der Pause zu einem absonderlichen Kartenfestival entwickelte. Artemuk (Deggendorf) erhielt die erste Zeitstrafe (30.). Dann bekam Spielertrainer Jure Matic (Deggendorf) die rote Karte (44.), weil er seinem Gegner Noah Majdic ziemlich rüde die Beine weggezogen hatte.
Karten auf beiden Seiten
Marco Helleder (Amberg) ging dann wegen Foulspiels zusammen mit Niklas Hammer (Deggendorf) in der 45. Minute vom Platz, der wiederum hatte nämlich beim Schiedsrichter Fabian Hegener vehement gelb-rot für Helleder gefordert.
Der Halbzeitpfiff setzte dann dem turbulenten Treiben ein Ende. Nach dem Seitenwechsel war Amberg die klar bestimmende Mannschaft. Aus dem personellen Vorteil konnten sie zunächst aber kein Kapital schlagen. Erst als dann Laurin Hübscher (Deggendorf) in der 59. Minute die nächste Zeitstrafe hinnehmen musste, hat Amberg endlich zugeschlagen. Alexander Kloos, erst in der 54. Minute für Marco Helleder ins Spiel gekommen, traf nach Vorarbeit Witzel per Kopf zum 1:1. Das war letztendlich dann auch der Endstand.
Amberg hat zwar weiter Kontakt zum Mittelfeld, liegt zweitgleich aber bedrohlich nah an den Relegationsplätzen. Deggendorf bleibt weiter am Ende. Und der Vollständigkeit halber: Deggendorfs auf der Bank sitzender verletzter Matthias Schäfer bekam dann auch noch die Ampelkarte verpasst – wegen unangemessener Kommentare in Richtung des Schiedsrichters. Von dem fühlte sich Deggendorf „ benachteiligt“.
Ambergs Trainer Andreas Scheler hatte da eine andere Meinung: „Die haben Abstiegskampf pur gespielt, als ginge es um ihre letzte Chance um den Klassenerhalt. Für die war das wie ein kleines Finalspiel, das war schon teilweise brutal.“