Nach dem 0:0 vor einer Woche zu Hause gegen den VfL Ecknach hat der VfR Neuburg jetzt zum zweiten Mal in dieser Saison keinen Gegentreffer bekommen. Das Problem aus seiner Sicht: Auch ihm selbst gelang beim Unentschieden in Nördlingen erneut kein Tor.
Bezirksliga Schwaben Nord
Das zweite 0:0 in Folge lässt sich also aus zwei Perspektiven analysieren. Die eine beschreibt Neuburgs Trainer Marco Küntzel so: „Defensiv stabilisieren wir uns immer mehr.“ In den ersten sieben Saisonpartien hatte seine Mannschaft 17 Gegentore schlucken müssen, jetzt zweimal kein einziges. „Das ist absolut positiv, deutlich besser als am Anfang der Saison“, so Küntzel. Auch bezogen auf das Auswärtsspiel beim TSV Nördlingen II habe sein Team „kaum etwas zugelassen“, berichtet der Trainer weiter. Zwei, drei Gelegenheiten nach Freistößen vielleicht, ansonsten quasi nichts.
Die andere Sichtweise auf das Neuburger Spiel ist aber die, die einem ehemaligen Bundesligastürmer wie Marco Küntzel und natürlich auch den Neuburger Zuschauern besonders wehtut: Es ist der Blick auf die kränkelnde VfR-Offensive. Nur der Tabellenletzte, der FC Horgau (sieben Treffer), hat in der bisherigen Saison in der Bezirksliga Schwaben Nord weniger Tore erzielt als der VfR (acht). Gegen den VfL Ecknach und in Nördlingen – auch das gehört zur Wahrheit dieser Partien – blieben die lila-weißen Offensivbemühungen weitgehend harmlos und komplett ertragslos. Lediglich eine ordentliche Chance durch Mamadou Diallo gab es in Nördlingen. Ansonsten hätten sich beide Mannschaften „eher neutralisiert. Es gab kaum gefährliche Torraumszenen“, beschreibt Küntzel.
Den 48-Jährigen stört dabei vor allem, wie unsauber und damit auch unnötig kräftezehrend sein Team mit den Ansätzen der sich bietenden Möglichkeiten umgehe. „Wenn wir den Ball erobern, verschenken wir ihn meistens sofort wieder“, kritisiert der Trainer. „Das ist ermüdend.“ Ganz abgesehen davon bringt es den VfR Neuburg auch in der Bezirksligatabelle nicht wirklich nach vorne.
Die beiden Unentschieden seien zwar in Sachen Stabilität für die junge und – nach dem verpatzten Saisonstart – verunsicherte Mannschaft ganz in Ordnung gewesen, sagt Küntzel. „Aber immer 0:0 kannst du auch nicht spielen. Zum einen treten wir so auf der Stelle. Zum anderen wird der Gegner ja irgendwann doch mal ein Tor schießen.“ Seine Mannschaft habe außerdem schon bewiesen, wie es auch anders gehen kann: Beim 4:2-Auswärtssieg in Rinnenthal habe das Neuburger Team „von fünf, sechs Chancen vier genutzt“, erinnert sich der ehemalige Bundesligastürmer.
Mit Unentschieden jedenfalls, da nennt Küntzel keine besonders neue Erkenntnis, „kommen wir nicht vorwärts und steigen am Ende ab“. So weit ist es freilich noch längst nicht, der VfR hat mit dem dritten ungeschlagenen Spiel in Folge schließlich gerade wieder den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld hergestellt. Und trotzdem braucht er weitere Punkte, am besten Siege, um nach vorne zu kommen.
Am nächsten Samstag (15 Uhr) geht es zusätzlich darum, nicht weiter nach unten abzurutschen. Für das Kellerduell kommt dann der FC Horgau als Tabellenletzter zum VfR (Vorletzter). „Wir brauchen Punkte“, betont Küntzel: „Da ist es im Moment eigentlich völlig egal, wer kommt.“ Der Schlüssel wird dann wohl vor allem darin liegen, wem es gelingt, die eigene Offensivschwäche so gut wie möglich zu überwinden.
DK
Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Maximilian Christl, Marcel Mehl, Sandi Omanovic, Philippe Bauer, Efekan Eroglu (68. Real Morina), Sebastian Habermeyer, Johannes Mamo (74. Sebastian Melchior), Fatlind Talla, Mamadou Diallo, Nikolai Krzyzanowski (90. Jason Kifmann)
Tore: Keine
Schiedsrichter: Erhan Özcan mit seinen Assistenten Tobias Beyrle und Moritz Marschall
Zuschauer: 100
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