Der TV Parsberg hat das große Ziel erreicht und steigt in die Landesliga auf. Auch im zweiten und alles entscheidenden Relegations-Rückspiel beim FC Weiden-Ost behielten die Schützlinge von Coach Stefan Weber die Nerven und siegten, wie schon in der ersten Begegnung, verdient mit 3:1 (1:0).
Nicht zuletzt auch dank der großartigen Unterstützung der Fans von der Hatzengrün, die wieder gut die Hälfte, der knapp 1000 Zuschauer bildeten.
Parsbergs Aufstieg stand um 17.48 Uhr fest
Die Uhr zeigte am Samstag genau 17.48, als Schiedsrichter Christoph Stühler genau mit dem Zeigersprung auf die „90“ die Partie beendete. Und anscheinend wollte auch der Himmel mitfeiern, denn genau mit dem Abpfiff der Partie vergoss Petrus seine Freudentränen im Übermaß und so gab es Erfrischungen von außen – und dann von innen.
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Der Jubel bei Spielern, Trainern, Betreuern und den Fans war riesengroß. Man umarmte und herzte sich und stimmte Jubelgesänge wie „Landesliga, wir kommen!“ an und der Sekt floss in Strömen.
Chefcoach Stefan Weber hatte dann alle Mühe sich Gehör zu verschaffen, als er seine Aufsteiger zum Jubel- und Erinnerungsfoto vor die blaue Wand der Fans beorderte. Als alle noch feierten, gab einer der größten Fans des Teams, Parsbergs Bürgermeister Josef Bauer, seiner Freude mit den Worten Ausdruck: „Das ist ja der Wahnsinn, ich bin stolz und glücklich, dass hier live miterleben zu dürfen.“
Griff in die Historienkiste
Bauer griff dann tief in die Historienkiste und sagte weiter: „Ich habe es schon fast nicht mehr geglaubt es erleben zu dürfen, denn es sind seit der letzten Landesligazugehörigkeit des TVP nun genau 49 Jahre vergangen“. Damals war Bauer auch als Fan und Jugendspieler dabei.
Mit einer Flasche Sekt in der Hand gab Mannschaftskapitän Matthias Pröbster seiner Gefühlslage lautstark Ausdruck: „Geil, alles nur geil! Geile Mannschaft, geiles Trainerteam und eine Fangemeinde, die man mit ihrer Anfeuerung getrost als zwölften Mann bezeichnen darf“, so der Kapitän des frischgebackenen Aufsteigers.
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Recht gefasst zeigte sich dagegen Torhüter Tim Eichenseher, der mit fünf tollen Paraden zwischen der 7. und 34. Minute sein Team vor einem Rückstand bewahrt hatte und so an diesem Tag schon als einer der Väter des Erfolges bezeichnet werden darf. „Ich war trotz der Brisanz des Spiels nicht nervös und das war, glaube ich, besonders wichtig“, so der Keeper bescheiden.
Mit dem Landesligaaufstieg hat die Fußballabteilung dem TV Parsberg auch das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht, denn bekanntlich feiert der Verein am vierten Juni-Wochenende seinen 125. Geburtstag.
Weber und Treese in der Jubeltraube
Müßig zu erwähnen, dass auch die Väter des Erfolges die Minuten nach dem großen Wurf so richtig auskosteten und es bedurfte keiner großen Nachfrage, wie Chefcoach Stefan Weber und sein Co-Trainer David Treese den Erfolg bewerten. Ein Blick in die Jubelrunde war hier Antwort genug und beide badeten förmlich in der Aufstiegseuphorie. Die Feierlichkeiten wurden dann bei der Rückkehr in der Heimat im Parsberger Sportheim ausgelassen fortgesetzt.
Ach ja, Fußball gespielt wurde zuvor auch noch und da hatte der TVP-Anhang in Hälfte eins bange Minuten zu überstehen. Die Weber-Truppe wollte, so war zu sehen, das Ganze spielerisch lösen, was aber zunächst nur sporadisch gelang.
Die Heimelf dagegen setzte auf lange Bälle und schnörkellosen Abschluss, was für brenzlige Situationen vor dem Parsberger Tor sorgte. Aber neben,dem bereits gelobten Keeper Tim Eichenseher wurden auch Thomas Schott und Manuel Traub mit ihrer Kopfballstärke zu Türmen in der Schlacht.
Nachdem diese Drangphase überstanden war, sorgte Goalgetter Alexander Freitag eine Minute vor der Pause nach einem tollen Solo und einem Schuss in den Winkel für die Pausenführung seiner Mannschaft. Dies hatte die Gastgeber offensichtlich doch sehr tief getroffen, denn nach dem Pausentee kam Weiden so gar nicht mehr ins Spiel.
Freitag macht alles klar
Allerdings bekleckerten sich auch der TVP in dieser Phase nicht mit Ruhm. Wie schon so oft in dieser Saison gesehen, fehlte die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Die Entscheidung dann in der 72. Minute, als Leon Brandl durchgebrochen war, der Keeper konnte ihn nur durch ein Foul stoppen und es gab Strafstoß. Alexander Freitag trat an und verwandelte eiskalt.
Nur vier Minuten später belohnte sich dann Felix Heinloth, der zwar angeschlagen war, aber unbedingt dabei sein wollte, für seinen Einsatz mit dem dritten Treffer. Das Gegentor per Kopf in der 81. Minute war dann nur ein kleiner Schönheitsfehler. Der Rest? War grenzenloser Jubel im Parsberger Lager über den Aufstiegscoup.